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Der tiefe Ölpreis beflügelt die Swiss: 453 Millionen Gewinn

Im vergangenen Geschäftsjahr konnte die Swiss trotz schwindendem Umsatz den Gewinn um 34 Prozent steigern. Mehr Synergien mit Lufthansa kündigt der neue Swiss-CEO Thomas Klühr an, die Swiss werde aber die Swiss bleiben.

2015 geht als drittbester Jahrgang in die Firmengeschichte der Swiss ein. Der operative Gewinn von 337 Millionen Franken von 2014 konnte im letzten Jahr auf 453 Millionen Franken gesteigert werden, um 34 Prozent. Wie die Swiss in einer Medienmitteilung bekannt gibt, sei aufgrund anhaltend herausfordernder Marktbedingungen und eines kontinuierlichen Preiszerfalls der Betriebsertrag gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent gesunken — auf 5‘035 Millionen Franken (2014: CHF 5‘219 Mio). Einen positiven Ergebniseffekt hatte der tiefe Ölpreis.

Thomas Klühr, der neue CEO der Swiss, sagt: „Swiss ist gut aufgestellt und konnte so dem hohen Wettbewerbsdruck erfolgreich entgegenwirken. Die Herausforderungen des letzten Jahres werden uns allerdings auch im Kommenden begleiten. Deshalb werden wir uns innerhalb der Lufthansa Gruppe stärker abstimmen, um den Kundenbedürfnissen noch besser gerecht zu werden und weitere Synergiepotenziale zu erschliessen“. Thomas Klühr, der Nachfolger von Harry Hohmeister, ist seit dem 1. Februar 2016 im Amt.

Die Fluggesellschaft Swiss soll nicht zu einer Art Lufthansa Schweiz oder einer Airline von Zürich umgebaut werden, gab Thomas Klühr vor den Medien bekannt. «Die Swiss wird Swiss bleiben.» Damit entgegnete er Befürchtungen, es werde künftig alles etwa aus Frankfurt heraus gemacht. Vielmehr habe die Swiss eine gute Position im Lufthansa-Konzern und diese möchte er ausbauen. Zudem richte sich der Netzplan auch weiterhin an den Bedürfnissen der Schweiz aus.

Klare Verbesserungen will der Firmenchef der Swiss aber bei der Pünktlichkeit sehen. So könne es nicht sein, dass Schweizer Präzision bei vielen Produkten und auch im öffentlichen Verkehr herrsche, aber am Flughafen Zürich ein Viertel aller Swiss-Flüge mit einer Verspätung von 15 Minuten und mehr starte, erklärte Klühr.

Beim Ausblick aufs laufende Jahr verweist die Swiss auf ein anspruchsvolles Wettbewerbsumfeld und die starke Abhängigkeit vom Ölpreis und der Währungsentwicklung und geht von einem leicht tieferen Ergebnis aus.

Total beförderte die Swiss 2015 16,3 Millionen Passagiere, das sind 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr. 1,1 Prozent mehr Sitzkilometer wurden angeboten, die Anzahl der verkauften Sitzkilometer konnte um 0,8 Prozent gesteigert werden. Der Sitzladefaktor (SLF) betrug 83,4 Prozent. Die Flüge waren damit um 0,3 Prozentpunkte geringer ausgelastet als im Vorjahr (2014: 83,7 Prozent).

LH-Gruppe: + 1,8 Milliarden Euro

Die gesamte Lufthansa-Gruppe konnte ihren Umsatz um 6,8 Prozent auf 32,1 Milliarden Euro steigern. Der EBIT stieg um 55 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro an. Neben dem Gewinn der Swiss (in Euro sind es 429 Millionen) trug Lufthansa einschliesslich Eurowings 970 Millionen Euro zum Gewinn bei, Austrian Airlines weitere 52 Millionen Euro. Für das laufende Jahr rechnet die Lufthansa Group insgesamt mit einer leichten Verbesserung des Ergebnisses.

LH-Finanzchefin Simone Menne sagt zum Ausblick: „Wir lassen uns von den niedrigen Treibstoffkosten nicht blenden. Sie werden unserem Ergebnis zwar auch im laufenden Jahr Rückenwind geben, Kostendisziplin bleibt aber eine unserer wichtigsten Aufgaben. Es muss uns gelingen, die Stückkosten der Hub Airlines zu senken. Das ist und bleibt der Schlüssel für unsere Wettbewerbsfähigkeit.“ Einen wichtigen Beitrag hierzu liefere die Effizienzsteigerung in der Flotte: 2016 erhält die Lufthansa Group 52 neue, kerosinsparende Flugzeuge.

(Artikel aktualisiert)

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(TN)