Flug

Soll im Sommer endlich wieder aus den Hangaren kommen: Die Boeing B737MAX. Bild: Boeing Corp.

Noch ein Software-Problem bei der B737MAX

Zwei neu entdeckte IT-Probleme sollen aber nichts daran ändern, dass das Flugzeug per Sommer 2020 seinen Dienst wieder aufnehmen kann.

Boeing verzeichnete 2019 ein rabenschwarzes Jahr, was primär dem Debakel rund um den seit März 2019 behördlich gegroundeten Flugzeugtypen B737MAX zu tun hatte. Inzwischen, mit dem Coronavirus-bedingten Rückgang der Luftfahrt-Nachfrage, kämpft Boeing noch mit ganz anderen Problemen. Ein Lichtblick sollte aber die Wiederzulassung der B737MAX im Sommer 2020 sein.

Da kommen Meldungen über ein weiteres Software-Problem beim Problemflugzeug zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Laut «Reuters» wurden zwei neue Probleme bei der Software des Flugkontroll-Computers entdeckt. Ein Problem mit dem Mikroprozessor könnte laut Boeing-Statement das Flugzeug von allein zum Steigen oder Sinken bringen, habe jedoch keinen Zusammenhang mit einem ähnlichen Problem, welches zum Absturz von B737MAX von Ethiopian und Lion Air führte. Das zweite Problem betraf eine mögliche unkontrollierte Ausschaltung des Autopiloten während des Landeanflugs.

Die US-Luftfahrtbehörde FAA sei mit Boeing diesbezüglich in Kontakt. Trotz der neuerlichen Software-Probleme geht Boeing davon aus, dass das Flugzeug Mitte 2020 in Betrieb gehen könnte.

Damit sind die Probleme für Boeing nicht aus der Welt. Kürzlich hat die Leasinggesellschaft Avolon eine Bestellung über 75 B737MAX annulliert - und da der globale Luftfahrtmarkt wegen der Coronavirus-Krise am schrumpfen ist, überlegen sich offenbar zahlreiche weitere Airlines Abbestellungen. 300 bereits ausgelieferte Maschinen und 400 bereits gebaute sind aktuell gegroundet; zum Zeitpunkt des Groundings waren 4636 Bestellungen in den Auftragsbüchern. Seither verzeichnet Boeing aber eine negative Bestellungsrate infolge von Hunderten Annullierungen von B737MAX-Bestellungen.

(JCR)