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In solchen engen Tunnels im Kreis Cu Chi wurde die Tet-Offensive im Vietnamkrieg vorbereitet - heutzutage eine touristische Sehenswürdigkeit. Bild: AdobeStock

Sponsored Reise durch das faszinierende Vietnam – heute: Das unterirdische Vietnam

Unweit von Ho-Chi-Minh-City liegen die Tunnelsysteme von Cu Chi. Diese weitläufigen unterirdischen Anlagen waren ein zentrales Element des Widerstands gegen fremde Eindringlinge – und können heute noch teils besucht werden.

Das moderne Vietnam hat die Schrecken der Indochinakriege zwischen den 50er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts weitgehend hinter sich gelassen. Dennoch ist der historisch etwas unpräzise Begriff «Vietnamkrieg» noch zahlreichen Reisenden ein Begriff. Und diverse Reisende möchten vielleicht da und dort noch Relikte dieses Kriegs sehen – auf, dass nicht vergessen werde.

In Ho-Chi-Minh-City kann man den «Reunification Palace» besuchen, wo das US-Engagement in Vietnam 1975 mit der grössten Helikopter-Evakuierung der Geschichte sein Ende nahm, oder auch das «War Remnants Museum», wo es Kriegsmaterial und Fotogallerien zum Krieg zu sehen gibt. In Hanoi kann man das berüchtigte «Hanoi Hilton» besichtigen, also das Gefängnis Hoa Lo, wo unter anderem der spätere US-Senator John McCain inhaftiert war und das für seine Guillotine berühmt ist.

Es muss aber nicht immer gleich so schrecklich sein. Ein faszinierender Ausflug führt ab Ho-Chi-Minh-City rund 50 Kilometer nordwärts in den Kreis Cu Chi. Dieses Gebiet wurde aufgrund des riesigen Tunnelsystems bekannt, welches vietnamesische Widerstandskämpfer ab 1948 einrichteten.

Martina Anliker, Reise-Expertin bei Kuoni, erwähnt dieses Gebiet in Ihren Tipps explizit:

Ging es bei den Tunnelanlagen von Cu Chi zunächst darum, die französischen Kolonialmächte zu vertreiben, wurden diese nach der Ankunft von US-Truppen im Jahr 1955 noch weiter ausgebaut. Die Amerikaner errichteten unweit von Củ Chi ein Hauptquartier – ohne zu wissen, dass unter ihnen die vietnamesischen Partisanen (Die «Vietcong») Tunnels mit einer Gesamtlänge von 200 Kilometern und drei Ebenen errichteten, wo Büros, Lazarette, Schlafgelegenheiten und mehr untergebracht waren – ähnlich den Bunkeranlagen der Schweizer Armee. Als Eingänge dienten mit Grasbewuchs und Laub getarnte Klapptüren. Bei der Tet-Offensive, dem Wendepunkt im Vietnamkrieg, spielten die Tunnels von Cu Chi eine entscheidende Rolle, da sie nahe der damals eingenommenen südvietnamesischen Hauptstadt Saigon (das heutige Ho-Chi-Minh-City) lagen. Von den USA konnten die Tunnels anschliessend nicht zerstört, geflutet oder verseucht werden.

Heute sieht man von der ausgedehnten Tunnelanlage nur noch wenig, da die meisten Tunnels verfallen oder verschüttet sind. In Phu Hiep sind aber extra für Touristen rund 90 Meter Gänge erhalten geblieben, dazu gibt es ein Museum mit Ausstellungen zum Krieg sowie Kriegsdenkmäler. Die üblicherweise 80x60 Zentimeter «grossen» Tunnelgänge sind dort auf 120x80 Zentimeter vergrössert. Die Hitze, Ratten und Giftschlangen muss dort niemand erdulden – trotzdem erhält man einen eindrücklichen Einblick in die Aktivitäten des Vietcong.

Die Tunnels von Cu Chi können im Rahmen der Kuoni-Rundreise «Vietnam Kaleidoskop» (im Asien-Katalog auf Seite 199) entdeckt werden.

(TN)