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Wer alleine die Welt bereist, sollte einige Punkte beachten. Bild: TN

Zehn Sicherheitstipps für den Solo-Trip

Tinga Horny

Solo reisen ist nicht nur was für Singles, sondern eine bereichernde Grenzerfahrung für jeden. Allerdings sollten Alleinreisende – vor allem Frauen, aber nicht nur – ein paar Dinge beherzigen.

Kein Partner, mit dem man sich absprechen muss, keine Kinder, die unterhalten werden wollen. Herrlich! Dazu tun und lassen, was man will – allein unterwegs zu sein kann sehr erholsam und befreiend sein. Aber es birgt auch Gefahren, weil eine einzelne Person nun einmal wehrloser ist als zwei oder gar eine ganze Gruppe. Wer also solo reist, sollte das Gefahrenpotenzial durch vorausschauendes Verhalten möglichst reduzieren.

1. Gewappnet für den Notfall

Das Allereinfachste zuerst – wer allein auf Tour ist, sollte Pass, Personalausweis sowie Führerschein mit seinem Handy fotografieren und immer parat haben. Am besten man mailt sich die Fotos, dann kann man sie an jedem Computer mit Internetanschluss abrufen, falls auch noch das Handy geklaut wurde. Zudem ist es in Zeiten von sozialen Medien keine Problem mehr, Kontakt mit Familie oder Freunden zu halten, sodass diese im Notfall wissen, wo sie einen finden.

2. Auf die Ankunftszeiten achten

Der Tarif des Flugs oder der Bahn, die mitten in der Nacht am Reiseziel ankommen, mag zwar niedriger sein, aber zugleich riskanter. Alleinreisende können an neuen Orten oft zwischen sicheren und weniger sicheren Stadtvierteln oder Gegenden nicht unterscheiden. Entpuppt sich das Hotel zudem als miese Absteige, dann ist es nachts auch viel schwieriger eine bessere Bleibe zu finden. Diese Art von Stress erspart sich jeder, der noch bei Tage ankommt.

3. Unauffällig aussehen

In religiösen und/oder konservativen Ländern sollten Reisende, vor allem Frauen, möglichst so angezogen sein, dass sie kein Aufsehen erregen. Viel Haut in heißen Ländern zu zeigen, kann von den Bewohnern als Provokation empfunden werden. Wer also nicht angestarrt oder gar belästigt werden will, besteht in solchen Ländern nicht auf Modefreiheit, sondern läuft angemessen gekleidet herum. Und zugleich lassen er oder sie die teure Armbanduhr oder dicke Goldkette zu Hause, damit niemand auf dumme Gedanken kommt.

4. Nicht in unlizenzierte Taxis steigen

Nicht ohne Grund müssen Taxis eine Fahrerlaubnis haben. Damit schützt sich nicht nur die Gilde der Droschkenfahrer vor Konkurrenz, sondern sie gewährt dem Kunden auch Sicherheit. Läuft etwas schief, kann der Chauffeur ausgemacht und zur Rechenschaft gezogen werden. Gerade für Alleinreisende mag also das teurere Taxi ein Sicherheitsfaktor sein. Wer Wagen von Uber oder Lyft über die App bucht, der sollte zumindest einen Blick auf die Autonummer werfen und, bevor er ins Fahrzeug steigt, den Namen des Fahrers erfragen. Beide Informationen müssen unbedingt mit denen der Buchung übereinstimmen.

5. Die Adresse ist tabu

Solo-Reisende geizen mit Infos über ihren Aufenthaltsort. Ganz gleich, ob die Unterkunftsadresse irgendwo eingetragen werden soll oder ein Fremder danach fragt, solange es keine offizielle Stelle ist, hat sich niemand für die momentane Bleibe zu interessieren. Zudem muss auch keiner wissen, dass man allein reist.

6. Die Hotelzimmertür bleibt zu

Es klopft an der Tür und jemand ruft «Room Service». Aufmachen oder ignorieren? Gut, wenn das Hotelzimmer einen Türspion hat, der einen Blick auf den Flur ermöglicht. Für alle anderen gilt: Wer auf sein bestelltes Clubsandwich gewartet hat, öffnet. Wer jedoch nichts beim Zimmerservice geordert hat, sollte besser die Rezeption anrufen und fragen, warum der Room Service so unvermittelt an die Tür klopft.

7. Geschlechterbonus ignorieren

Ein typischer Fehler, den viele alleinreisende Frauen machen, besteht darin, unbekannten Geschlechtsgenossinnen automatisch zu trauen. Frauen betrachten Frauen als ihresgleichen und nicht als bedrohlich. Trickbetrüger und geschickte Diebe wissen dies zu nutzen. Genauso wie sie bei Männern ebenfalls Frauen einsetzen, weil diese das andere Geschlecht oft leichter um den Finger wickeln können.

8. Besser nicht betrinken

Jeder hat ein Recht auf Rausch. Aber sich zu betrinken stellt immer ein Risiko dar, besonders wenn man ohne Begleitung ist. Denn alkoholisiert sind Frauen wie Männer leicht Opfer von Übeltätern. Deswegen sollten die Alarmglocken schrillen, wenn völlig fremde Leute einen einladen und darauf aus sind, dass man möglichst schnell viel trinkt.

9. Vor Ort fragen hilft

Wenn es um die Sicherheit geht, dann hat oft jede Gegend ihre ganz spezifischen Eigenheiten, die sich schnell ändern können. In so einem Fall können nur die Einheimischen helfen. Wer sich unsicher ist, befragt also die Mitarbeiter an der Hotelrezeption oder die der Touristeninformation. Aber auch Wirte, Kellner und Verkäufer wissen oft gut über ihre Umgebung Bescheid und können genau sagen, um welche Ecken man sicherheitshalber einen Bogen macht.

10. Sichere Länder

Für routinierte Solo-Urlauber gibt es keine gefährlichen Länder, sondern nur eine falsche Vorbereitung. Das gilt leider nur für Männer. Obwohl nicht repräsentativ bietet die Travel-Site Asher & Lyric (www.asherfergusson.com) anhand von Kriterien wie beispielsweise gesetzliche und gesellschaftliche Diskriminierung sowie Gewalt gegen Frauen einen Index über die sichersten und gefährlichsten Reiseländer für Frauen. Zu den sichersten fünf zählen Spanien, Singapur, Irland, Österreich und die Schweiz; zu den frauenfeindlichsten fünf Südafrika, Brasilien, Russland, Mexiko und Iran.