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Sorge zur Umwelt tragen geht auch auf Reisen. Bild: Ben White

So schonen Sie die Welt beim nächsten Trip

Nadine Billeter

Wir nennen zehn Tipps, mit denen Ferienländer nachhaltiger bereist werden können – ohne grosse Spuren zu hinterlassen.

Nachhaltigkeit und Reisen – wie passt das zusammen? Auf Reisen hinterlassen wir Spuren, das ist nicht zu vermeiden. Doch wir können darauf achten, dass diese Spuren so klein wie möglich bleiben. Mit diesen zehn Tipps können Sie Ihre nächste Reise nachhaltiger gestalten und wertvolle Erfahrungen sammeln.

1. Digital statt Analog

Dank der Digitalisierung müssen Flugtickets und Reisedokumente heutzutage nicht mehr ausgedruckt werden. Auf dem Smartphone, welches sowieso immer bei sich getragen wird, sind die Dokumente stets griffbereit. Für Reisende, die gerne lesen, eignet sich auch ein E-Book-Reader hervorragend. So hat man eine grosse Auswahl an verschiedenen Büchern und muss auf längeren Reisen kein neues Buch kaufen oder ein bereits gelesenes Buch zurücklassen.

Durch die Digitalisierung ist das Ausdrucken von Dokumenten keine Notwendigkeit mehr. Bild: TN

2. Leicht packen

Nur das Nötigste einpacken, hat sich stets bewährt. So läuft man nicht Gefahr, für Übergepäck bezahlen zu müssen und leistet einen Beitrag dazu, dass das Gewicht im Flieger reduziert wird. Zudem ist es angenehmer mit leichterem Gepäck zu reisen.

Mit leichtem Gepäck lässt es sich einfacher reisen. Bild: Anete Lusina

3. Müll reduzieren

Auf Reisen wird normalerweise sehr viel Müll produziert. Mit einigen kleinen Massnahmen, kann der Abfall aber reduziert werden. In den meisten Ländern kann man das Leitungswasser zwar nicht trinken, doch es gibt Wasserfilter, wie den LifeStraw, die das Wasser säubern und trinkbar machen. Daher lohnt es sich, eine Trinkflasche aus Glas oder Edelstahl mitzunehmen. Für Kaffeeliebhaber gibt es faltbare Kaffeebecher (z.B. Stojo), die auf Reisen ideal für Coffee-to-go sind. Auch eigenes Besteck sowie Strohhalme aus Glas oder Edelstahl minimieren den Gebrauch von Plastikprodukten, die nach dem Gebrauch entsorgt werden. Was auf Reisen ebenfalls sehr nützlich ist, ist eine eigene Stofftasche. So kann beim Einkauf auf Plastiksäcke verzichtet werden.

Mit wiederverwendbaren Utensilien kann der Müll erheblich reduziert werden. Bild: TN

4. Zug statt Flugzeug

Bei näheren Reisezielen sollte die An- und Abreise mit dem Zug in Betracht gezogen werden. Oftmals dauert bei kürzeren Distanzen die Reise mit dem Zug genauso lange wie die Reise mit dem Flugzeug, wenn die gesamte Zeit, die man am Flughafen verbringt, dazu gerechnet wird. Auch der Nachtzug ist eine Möglichkeit, die man nicht ausser Acht lassen sollte. Bei Reisen durch ein grösseres Land bietet es sich an, statt Inlandsflüge den Fernbus zu nehmen. Oftmals ist es aber nicht möglich, auf Fliegen zu verzichten – vor allem bei Fernreisen. Mit Myclimate kann der CO2-Verbrauch berechnet und kompensiert werden. Das Geld wird für den Klimaschutz eingesetzt.

Die Reise mit dem Zug ist eine umweltfreundlichere Alternative zum Flugzeug. Bild: alexdrouin

5. Bei der Wahl des Hotels auf Nachhaltigkeit achten

Nicht nur bei der Art der An- und Abreise ist es wichtig auf Nachhaltigkeit zu achten. Auch bei der Wahl des Hotels sollte auf ein klares, ökologisches Statement geachtet werden. Wie sieht die Müllentsorgung im Hotel aus? Versucht das Hotel Food Waste zu vermeiden? Sind die Arbeitsbedingungen für die Hotelmitarbeiter fair? Mit welchen Partnern arbeitet das Hotel zusammen? Die Antworten auf diese Fragen geben Aufschluss darüber, wie die Nachhaltigkeitspolitik des Hotels aussieht. Es gibt verschiedene Nachhaltigkeitslabels, an denen sich die Reisenden orientieren können (eine Liste der führenden Labels gibt es hier). Ausserdem sollte auf All-Inclusive verzichtet werden. Dieses Konzept unterstützt die Konsumgesellschaft und hat nicht viel mit nachhaltigem Reisen zu tun. Während des Aufenthalts im Hotel können weitere Massnahmen ergriffen werden, um die Nachhaltigkeit zu fördern. Es wird empfohlen, die Klimaanlagen so wenig wie möglich laufen zu lassen und die Handtücher nicht jeden Tag in die Wäsche zu geben.

Ob ein Hotel den Müll trennt und korrekt entsorgt, sagt viel über die Nachhaltigkeitspolitik des Hotels aus. Bild: Falco

6. Bei lokalen Anbietern konsumieren

Bei nachhaltigem Reisen steht auch der Mensch im Fokus. Für viele Einheimische ist der Tourismus oftmals die einzige Einnahmequelle. Doch die Profilierung gegenüber grossen Hotel- oder Dienstleistungsketten ist schwierig. Daher ist es umso wichtiger, dass Reisende direkt bei lokalen Anbietern konsumieren. Das heisst, auf dem lokalen Markt frische und regionale Produkte einkaufen oder in einem kleinen Restaurant einheimische Köstlichkeiten probieren. Auch bei der Übernachtung wird empfohlen, sich für ein Hotel oder Guesthouse zu entscheiden, das von Einheimischen geführt wird. So kann nicht nur Geld gespart werden, da lokale Anbieter meist günstiger sind, sondern man profitiert auch von wertvollen Tipps.

Mit dem Einkauf auf einem lokalen Markt werden die Einheimischen unterstützt. Bild: Pexels

7. Bei Aktivitäten und Touren auf Nachhaltigkeit achten

Aktivitäten zu unternehmen und auf Entdeckungstouren zu gehen, um das Reiseland besser kennenzulernen, gehört zum Reisen dazu. Hier kann ebenfalls auf die Nachhaltigkeit geachtet werden. Dies beginnt bei der Wahl des Transportmittels. Anstelle des Autos bietet sich auch eine Entdeckungstour zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an. Wenn eine Tour mit einem Reiseanbieter gebucht wird, sollte darauf geachtet werden, dass dieser Anbieter Wert auf Nachhaltigkeit und faire Bedingungen für Einheimische legt.

Mit dem Fahrrad oder zu Fuss entdeckt man Orte, an die man mit dem Auto nicht hinkommt. Bild: Gemma Evans

8. Begegnungen mit Einheimischen

Begegnungen mit den Einheimischen sind wertvolle Reiseerlebnisse. Ein aufschlussreiches Gespräch bei einer Tasse Chai Tee oder lernen, wie ein traditionelles Kunsthandwerk entsteht – das sind Erfahrungen fürs Leben. Sich auf die Menschen einzulassen und sich mit ihnen auszutauschen gehört genauso zu nachhaltigem Reisen dazu. Aus respektvollen Begegnungen mit den Einheimischen kann man viel lernen und einen anderen Blickwinkel auf gewisse Dinge erlangen. Die Einheimischen sind meist sehr gastfreundlich und freuen sich, wenn ihre Einladung zum Essen oder zu einer Tasse Kaffee angenommen wird.

Zusammen lachen, zusammen trinken – solche Begegnungen sind wertvolle Erinnerungen. Bild: Jacek Reszko

9. Respekt vor der Umwelt

Die ganze Welt zu retten ist schwierig. Doch mit kleinen Taten kann man dazu beitragen. Solche Taten können sein, beim Duschen möglichst wenig Wasser zu verbrauchen, vernünftig mit Nahrungsmittel umzugehen und keinen Abfall rumliegen zu lassen.

Sorge zur Umwelt tragen, ist die Verantwortung jedes Einzelnen. Bild: Gem Lauris RK

10. Sich Zeit nehmen

Vorbereitung ist sehr wichtig. Es sollte genügend Zeit in die Planung der Reise investiert werden, um verschiedene Faktoren berücksichtigen zu können, die einen nachhaltigen Reisestil unterstützen. Es ist unerlässlich, sich im Voraus mit der Destination und den kulturellen Besonderheiten auseinanderzusetzen und sich gut zu informieren, um den Einheimischen mit Respekt begegnen zu können. Es ist auch wichtig, sich während dem Reisen Zeit zu nehmen, um in die einheimische Kultur einzutauchen und Land und Leute wirklich kennenzulernen. Sich auf neue Abenteuer einlassen und Erinnerungen fürs Leben sammeln – sich einfach mal treiben lassen. So kommt man vielleicht an einem kleinen Geschäft vorbei und findet ein wunderschönes Souvenir oder man entscheidet sich spontan, auf einer Reisplantage den Einheimischen bei der Arbeit zu helfen.

Sich Zeit nehmen und die Menschen und ihre Geschichte kennenlernen. Bild: Maybritt Devriese