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Wassernotstand auf Zypern
Die Wasserknappheit auf Zypern hat sich im bisherigen Winter weiter verschärft. Zwar regnet es immer wieder, aber längst nicht ausreichend. Nun schlagen das Agrarministerium und die Wasserwerke Alarm: Die Wasserspeicherseen seien nur noch zu 25 Prozent gefüllt, die Aussichten für den Sommer katastrophal, berichtet die zyprische Zeitung «Phileleftheros». Nun werden zwei Wege zur Verbesserung der Situation diskutiert.
Die Regierung in Nikosia prüft den Betrieb von zusätzlichen Entsalzungsanlagen sowohl im Meer als auch an Land. Fünf solcher Anlagen gibt es bereits, weitere mobile Einheiten könnten auf Schiffen und Lastkähnen direkt vor der Küste betrieben werden. Alternativ könnten Anlagen am Ufer nahe dem Meer operieren.
Das Problem: Die neuen Anlagen müssten so schnell wie möglich geliefert werden, um die Situation überhaupt entspannen zu können. Die Regierung hat eine Ausschreibung veranlasst, bei der es in erster Linie um die Schnelligkeit der Bereitstellung der Anlagen geht; Kosten und Installationsort sind laut dem Zeitungsbericht zweitrangig.
Kaum noch Niederschlag
Zwar verfügt Zypern neben den fünf Entsalzungsanlagen über 180 Dämme - gemessen an der Fläche des Landes mehr als jedes andere EU-Land. Aber der Niederschlag geht seit Jahren stark zurück. Laut den zyprischen Wasserwerken flossen etwa im Winter 23/24 nur rund 25 Millionen Kubikmeter in die Reservoire – halb so viel wie im Winter zuvor.
Die Dürre betrifft auch den Tourismus. Das zeigen Aufnahmen des Stausees Mavrokolympos in der Nähe der westzyprischen Stadt Paphos, die als Touristen-Hochburg gilt. Dort schlug das Schicksal doppelt zu: Zum einen regnete es nicht ausreichend, zum anderen brach ein Damm, sodass selbst das letzte Wasser noch abfloss.
Bereits in den vergangenen Jahren waren Einheimische, Hotel- und Pensionsbetreiber, aber auch ausländische Gäste zur Sparsamkeit beim Wasserverbrauch aufgerufen. Das dürfte auch in diesem Jahr wieder der Fall sein. Zyprische Meteorologen verweisen auf den Klimawandel, der die Situation verschlimmere.
Für Touristinnen und Touristen stellt sich die Frage, ob künftig Pools noch befüllt werden – manche Hotelbetreiber überlegen bereits, die Pools mit Meerwasser zu befüllen. Das klingt einfach, zieht jedoch die Filteranlagen der Schwimmbecken enorm in Mitleidenschaft.