Trips & Travellers

In 80 Tagen um die Welt — Jules Verne reloaded

Matthias Wipf

Unser Autor ist auf dem Weg zum Flughafen. Er fliegt heute mit seiner Lebenspartnerin nach Singapur und in den nächsten knapp drei Monaten um die Welt. Auf travelnews.ch wird er an jedem der acht Stopps über spannende Erlebnisse und skurrile Eindrücke berichten.

«In 80 Tagen um die Welt», wie Jules Verne’s Romanheld Phileas Fogg mit seinem treuen Reisebegleiter Passepartout: so lautet unser Traum. Und Träume soll man, so irgendwie möglich, verwirklichen! Im Gegensatz zum englischen Gentleman, der damals einen Wetteinsatz einzulösen hatte und vor allem möglichst schnell vorankommen musste, haben wir uns entschieden, auf unserer Route rund um den Globus acht konkrete Destinationen anzufliegen, an denen wir bislang noch nie waren, und dort jeweils zehn Tage zu bleiben und möglichst viel «aufzusaugen», was deren Reiz und Charme ausmacht.

Dabei soll uns Kompass sein, was schon ein chinesisches Sprichwort treffend ausdrückt: «Einmal mit eigenen Augen sehen ist besser als hundertmal davon hören!» Eines Abends haben wir also, unabhängig voneinander und ziemlich spontan und intuitiv, je acht Orte auf eine Papierserviette notiert und diese dann — unter Berücksichtigung einiger klimatischer und flugtechnischer Unverträglichkeiten — zu unserer ultimativen Reisestrecke zusammengeführt: Singapur, Hanoi, Tokyo, Auckland, New Orleans, Santiago de Chile, Buenos Aires und Rio de Janeiro.

Von Sumo-Ringen bis Tango

An all diesen Orten werden wir, möglichst im Stadtzentrum, in Apartments logieren, nicht in "anonymen" Hotelketten, hoffen dann unser Lieblings-Café fürs Frühstück zu entdecken, wollen den jeweils höchsten Turm besteigen, landestypische Sport- und Kulturveranstaltungen besuchen, von Sumo-Ringen über American Football bis zum Tango Argentino, und uns schliesslich auch kulinarisch-lukullisch dem Land gebührend annähern. Pura vida halt!

Vieles vorausplanen, oder alles spontan nehmen? Zumindest die Unterkünfte schon vorab buchen? Auch Ausflüge ins Hinterland schon akkurat aufgleisen? Oder lieber vorort gut hinhören, sich mit den Einheimischen (und auch andern Reisenden) austauschen – und dann die sich bietenden Möglichkeiten beherzt packen? Wir sind guten Mutes, bei unsern Reisevorbereitungen den richtigen Mittelweg gefunden zu haben, der uns genügend Freiraum für spontane, bereichernde Erfahrungen und unvergessliche Abenteuer lässt — und wir freuen uns, an dieser Stelle regelmässig darüber zu berichten. «Eine Reise», wusste schon der deutsche Dramatiker Friedrich Hebbel, «ist wie ein Trunk aus der Quelle des Lebens.» Klingt gut, heute Abend gehts los — und deshalb: Zum Wohl! Kanpai! Salud! Cheers!