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Bernexpo gibt der Stadt Bern mit der neuen Halle ab 2022 neue Möglichkeiten für Events aller Art. Bild: Bernexpo

Bern gibt sich eine neue Multifunktionshalle

Jean-Claude Raemy

Bis spätestens 2022 soll anstelle der heutigen Festhalle (Halle 4) die neue multifunktionale Plattform «BEmotion Base» entstehen.

Die Bernexpo Groupe hat gestern den Startschuss zum Bau einer neuen Multifunktionshalle gegeben, welche an die Stelle der leicht veralteten Festhalle (Halle 4) auf dem Gelände der BEA Expo treten soll. In Absprache mit der Stadt Bern wurde ein Projektwettbewerb nach SIA (Ordnung für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe) ausgeschrieben. Die eingereichten Vorschläge sollen den Zweck und den Charakter der gegenwärtigen Festhalle gewährleisten und den facettenreichen Anforderungen der multifunktionalen neuen BEmotion Base gerecht werden, heisst es in einer Mitteilung.

Franziska von Weissenfluh, die Verwaltungsrats-Präsidentin der Bernexpo Groupe, erklärt auf Anfrage von travelnews.ch: «Das Ziel der Multifunktionshalle ist, mehrere Veranstaltungen parallel abhalten zu können sowie aufgrund modernerer Infrastruktur neue Möglichkeiten für Veranstaltungen am Standort Bern zu schaffen.» In der bestehenden Festhalle seien nur «ausschliessliche Veranstaltungen» möglich gewesen; zudem sei die Halle in Bezug auf Akustik, Eingangsraum oder Catering-Infrastruktur den modernen Bedürfnissen nicht mehr gerecht geworden.

Ab 2018 wird umgebaut

Von den insgesamt acht Hallen auf dem BEA Expo Gelände wird nur die Festhalle modernisiert; die anderen Hallen bleiben reine Messehallen. Die Ausschreibung läuft laut von Weissenfluh bis in den Herbst; die Auftragsvergabe soll bis spätestens Ende Jahr erfolgen. Ob es zu einem Abbruch der Halle 4 kommt, ist noch unklar. Ein Abbruch der zurzeit als erhaltenswert eingestuften Festhalle ist nach Baugesetz zulässig, wenn die Erhaltung unverhältnismässig ist und sie durch ein gestalterisch ebenbürtiges Objekt ersetzt wird. Die Bernexpo Groupe ist davon überzeugt, dass sie diesen Nachwies im Rahmen des Wettbewerbs und dem Verfahren zur Überbauungsordnung erbringen kann.

Möglich wurde die Ausschreibung dank einer Übereinkunft mit Stadt und Kanton Bern. «Die Finanzierung ist geklärt», teilt von  Weissenfluh mit, «das Projekt hat einen Rahmen von 80 Millionen Franken, woran Stadt und Kanton Bern sich mit je 15 Millionen Franken beteiligen.» Den Rest wird die Bernexpo Groupe berappen. Von Weissenfluh zeigt sich erleichtert, dass Stadt und Kanton eingesehen haben, dass eine moderne Veranstaltungs-Location wichtig für den Business-Standort Bern ist.

Das Ziel ist klar: Im Raum Bern sollen mehr Veranstaltungen aus unterschiedlichsten Sparten durchgeführt werden können, von MICE-Events jeder Art über Konzerte und Ausstellungen bis hin zu Sportereignissen. Das sei für einen «360-Grad-Eventer» wie die Bernexpo Groupe zwingend nötig. «Die Ausstattung der neuen Halle wird zahlreiche neue Formate ermöglichen, welche dem Messestandort Bern neue Impulse verleihen», erklärt von Weissenfluh.

Es wird nach Namenssponsoren gesucht

Die neue Halle soll spätestens 2022 stehen. Entscheidend für die Umsetzungsgeschwindigkeit sei, ob die Stadt oder der Kanton Bern die Überbauungsordnung verantworten. «Wird die Überbauungsordnung kantonal geregelt, geht es vermutlich schneller», erklärt von Weissenfluh.

Der Name «BEMotion Base» sei übrigens einfach der aktuelle Projektname für die neue Multifunktionshalle. «Wir suchen Namenssponsoring-Partner», verkündet von Weissenfluh, und fügt schmunzelnd an «vielleicht haben wir damit dann bald auch eine Samsung Hall wie Zürich».