Bundeshaus stoppt SBB-Nachtzug nach Malmö

Von Basel nach Malmö im Schlafwagen – für diesen neuen Nachtzug bot die SBB seit Anfang November 2025 Tickets an und verzeichnete laut eigenen Angaben sehr erfreuliche Buchungszahlen. Der Zug hätte ab April dreimal wöchentlich verkehren sollen.

Doch nun ist das Projekt vom Tisch: Nachdem der Ständerat bereits Nein sagte, strich am Dienstag (9. Dezember 2025) auch der Nationalrat die dafür vorgesehenen zehn Millionen Franken aus dem Budget. Ohne diese Subventionen kann die SBB die Verbindung nicht realisieren. Nachtzüge seien zwar beliebt, jedoch aufgrund hoher Kosten nicht rentabel, so die SBB.

Das CO2-Gesetz ermögliche eine Subvention, verpflichte aber nicht dazu, sagte Alex Farinelli (FDP/TI). Pro Ticket würde die Subvention 100 bis 200 Franken betragen. Auf die Frage von Franziska Ryser (Grüne/SG), was er Familien sage, die bereits Tickets für den Zug gekauft hätten, sagte Farinelli, sie müssten sich an die SBB wenden für eine Rückerstattung. Es würde Geld aus dem Fenster geworfen, für eine hauptsächlich touristisch genutzte Zugverbindung, sagte Yvan Pahud (SVP/VD).

Umweltorganisationen sind entsetzt

Die verkehrspolitische Umweltorganisation Umverkehr hat sich am Dienstag empört gezeigt über den Entscheid des Nationalrats, Nachtzüge nach Kopenhagen und Malmö nicht zu subventionieren. Damit stehe die Nachtzuglinie vor dem Aus, hiess es am Dienstag in einer Medienmitteilung des Vereins.

Nach vielen Jahren Unterbrechung hätte die Nachtzuglinie nach Skandinavien wieder aufgenommen werden können. Das gehe nun nicht. Nun bleibe der Organisation zum Ausbau der Nachtzüge nur noch der Weg über eine nationale Volksinitiative, schreibt Umverkehr.

Mit dem Votum habe der Nationalrat den vorgängigen «Fehlentscheid» des Ständerats bestätigt, schrieb auch der Schweizer Verkehrsclub VCS in einer Mitteilung. Die Kopenhagen–Malmö-Nachtlinie wäre eine klimaschonende Alternative zum Flugzeug. Mit seinem Entscheid streiche das Parlament eine Massnahme, die es zuvor im Rahmen des CO2-Gesetzes beschlossen hatte, hiess es seitens VCS weiter.