Interhome fast verkauft – an Hometogo

Im Februar 2024 liess die Migros mit einer überraschenden Ankündigung aufhorchen: Sie wolle sich von ihrer Reisetochter Hotelplan trennen. Nach diesem Paukenschlag folgte zunächst eine lange Phase des Stillstands.

Dann brachte plötzlich der luxemburgische Ferienhausvermittler Hometogo Bewegung in die Sache, indem er Interesse am Kronjuwel der Hotelplan-Gruppe, Interhome, zeigte. Kurz darauf kursierten Gerüchte, die deutsche Dertour Group könnte an den übrigen Einheiten von Hotelplan interessiert sein. Der Verkauf schien bereits in greifbarer Nähe, als Migros-Chef Mario Irminger im Dezember verkündete, der Deal werde erst 2025 über die Bühne gehen.

Doch das neue Jahr begann mit einem Knall: Auf einmal rückte der britische Ferienhausriese Awaze ins Zentrum der Spekulationen und schien die Pole Position im Bieterkampf um Interhome einzunehmen. Nun aber folgt wieder eine Wende: Es sieht ganz danach aus, als stünde Hometogo kurz vor der Übernahme von Interhome.

Zukunft von Hotelplan unklar

Nach Durchführung eines Bieterverfahrens und auf Basis exklusiver Verhandlungen sei mit der Migros eine Einigung über die wesentlichen kommerziellen Bedingungen zur Übernahme von Interhome erzielt worden, teilte Hometogo am Donnerstag mit.

Der Kaufpreis der Transaktion werde im niedrigen dreistelligen Millionenbereich in Schweizer Franken erwartet, einschliesslich aufgeschobener Zahlungen in Höhe eines hohen zweistelligen Millionenbetrags in Schweizer Franken.

Hometogo will Interhome, den zweitgrössten Anbieter für die Vermietung und Verwaltung von Ferienhäusern in Europa, in die eigene Gruppe integrieren. Laut Hometogo verfügt Interhome über rund 40'000 Ferienwohnungen in 28 Ländern.

Die Transaktion ist allerdings noch nicht gesichert. Da die Gespräche andauerten und ein endgültiger Kaufvertrag noch nicht unterzeichnet worden sei und voraussichtlich an bestimmte Abschlussbedingungen geknüpft sein werde, könne nicht garantiert werden, dass die Transaktion tatsächlich abgeschlossen werde, heisst es.

Was die Migros mit dem Rest von Hotelplan machen wird, ist noch offen. Die übrige Hotelplan-Gruppe sei noch nicht verkauft, sagte eine Migros-Sprecherin am Donnerstagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Die Verhandlungen würden noch laufen.