Trips & Travellers
Das sind die 10 am dünnsten besiedelten Länder der Welt
Overtourism ist längst ein globales Phänomen. Verschiedene beliebte Reiseziele wie etwa Venedig oder Amsterdam haben bereits Massnahmen dagegen ergriffen. Und der renommierte Reiseführer Fodor’s veröffentlicht jedes Jahr seine bekannte «No List», die Reisende vor überlasteten Destinationen warnt.
Während an Hotspots die Menschen dicht gedrängt durch Gassen, über Brücken und zu Aussichtspunkten strömen, gibt es noch Orte, an denen Stille keine Seltenheit, sondern Normalität ist. Länder, in denen sich Reisende nicht an anderen Gästen vorbeischieben, sondern allein durch Landschaften wandern, die so weit wie der Horizont selbst sind.
Wer Erholung in echter Weite sucht, findet sie dort, wo die Bevölkerungsdichte besonders klein ist. Travelnews präsentiert die zehn am dünnsten besiedelten Länder der Welt – Destinationen voller Natur, Ruhe und Abenteuer. Aber nicht alle bedenkenlos bereisbar.
1. Grönland – 0,1 Einwohner pro km²
Grönland ist der Inbegriff von Weite: Durchschnittlich lebt nur ein Mensch auf zehn Quadratkilometern. Der Grund dafür sind gigantische Eislandschaften, die grosse Teile des Landes unbewohnbar machen. Wer reist, findet dafür unberührte Natur, stille Fjorde und eisige Panoramen, die man oft ganz für sich alleine hat. Tagesausflüge in abgelegenere Regionen sind möglich, auch wenn es kaum Infrastruktur gibt. Grönland eignet sich besonders für Reisende, die echte Abgeschiedenheit suchen.
2. Mongolei – 2 Einwohner pro km²
Die Mongolei ist flächenmässig viermal so gross wie Deutschland, aber nur gut drei Millionen Menschen leben hier. Steppen, Berge und die Wüste Gobi prägen das Bild und sorgen für unendliche Weite. Die touristische Infrastruktur ist noch überschaubar, was authentische Erlebnisse ermöglicht. Grosse Highlights sind Tempelanlagen wie das Gandan-Kloster und Nationalparks wie Gorchi-Tereldsch. Wer absolute Ruhe sucht, findet sie im Chustai-Nationalpark mit seinen Wildpferden.
3. Namibia – 2,97 Einwohner pro km²
Namibia ist das Land der Kontraste: Rot leuchtende Sanddünen, wilde Tiere und gewaltige Landschaften prägen die Region. Im Land leben laut dem «Reisereporter» mehr Säugetiere als Menschen – darunter Springböcke, Kudus und Elefanten. Die Dünenlandschaften von Sossusvlei zählen zu den ikonischsten Fotomotiven überhaupt. Seit dem 1. April 2025 benötigen Schweizerinnen und Schweizer für die Einreise nach Namibia ein Visum. Gleichzeitig wächst die Verbindung zwischen beiden Ländern: Ab kommendem Sommer fliegt Edelweiss neu direkt ab Zürich nach Windhoek – und macht die namibische Hauptstadt so komfortabel erreichbar.
4. Australien – 3,2 Einwohner pro km²
Australien ist riesig, weit und abwechslungsreich – und ausserhalb der Grossstädte oft nahezu menschenleer. Nur drei Menschen teilen sich durchschnittlich einen Quadratkilometer. Besonders das Outback bietet Einsamkeit, rote Erde und spektakuläre Naturphänomene wie die Kata-Tjuta-Felsen. Dazwischen sorgen Küstenmetropolen wie Sydney für urbane Kontraste. Reisende können hier Outdoor-Abenteuer, Tierbegegnungen und Ruhe hervorragend kombinieren.
5. Island – 3,5 Einwohner pro km²
Island ist dünn besiedelt, aber touristisch stark frequentiert – ein paradoxes Spannungsfeld. Nur rund 357'000 Menschen leben auf der Insel, doch Geysire, Gletscher und Vulkane locken jährlich Millionen an. Einsam wird es erst abseits der berühmten Ringstrasse. Dort bieten Hochlandpisten, Lavafelder und abgelegene Fjorde Natur pur. Island belohnt Reisende mit intensiven Landschaftserlebnissen, besonders ausserhalb der Hauptreisezeiten.
6. Suriname – 3,7 Einwohner pro km²
Suriname gilt als Geheimtipp in Südamerika: Kaum besiedelt und fast vollständig von Regenwald bedeckt. 80 Prozent des Landes bestehen aus dichtem Dschungel. In Paramaribo trifft man auf koloniale Architektur und kulturelle Vielfalt, im Landesinneren hingegen auf totale Abgeschiedenheit. Tierbegegnungen mit Jaguaren, Tapiren oder Papageien sind auf Dschungeltouren möglich. Suriname ist ideal für Reisende, die unberührte Natur suchen.
7. Libyen – 3,8 Einwohner pro km²
Libyen ist politisch instabil, verfügt jedoch über beeindruckende Wüstenlandschaften und antike Kulturstätten. Nur 6,8 Millionen Menschen leben in diesem riesigen Land, die meisten davon im Raum Tripolis. Abseits der Städte beginnt eine stille, endlose Sahara. Historische Stätten wie Leptis Magna gelten als archäologische Schätze Nordafrikas. Aufgrund der Sicherheitslage wird jedoch von Reisen nach Libyen abgeraten.
8. Guyana – 3,96 Einwohner pro km²
Guyana liegt zwischen Suriname und Venezuela und zählt zu den stillsten Reisezielen Südamerikas. Nur rund 315'000 Touristinnen und Touristen besuchen das Land jährlich – ein Tiefstwert des Kontinents. Die Bevölkerung konzentriert sich auf die Küste, das Landesinnere besteht aus Regenwald und Flusssystemen. Reisende erwartet eine Natur, die jener Brasiliens ähnelt, aber ohne Menschenmassen. Zu den Highlights gehören Wasserfälle, Tierbeobachtungen und Wanderungen im dichten Dschungel.
9. Botswana – 3,98 Einwohner pro km²
Botswana bietet weite Savannen, das Okavango-Delta und eine der grössten Elefantenpopulationen der Welt. Nur wenige Menschen leben im Land – dafür umso mehr Wildtiere. Nationalparks wie Chobe und das Delta sind spektakulär, aber wegen des Tier- und Naturschutzes nur begrenzt touristisch erschlossen. Lodges und Camps bieten exklusive Safari-Erlebnisse fernab der Massen. Wer Ruhe sucht, findet sie hier garantiert.
10. Kanada – 4,1 Einwohner pro km²
Wilde Wälder, Bergketten, Seen und Gletscher prägen das Land. In Nationalparks wie Jasper oder Banff kommen Naturfans voll auf ihre Kosten, auch wenn einzelne Hotspots stark besucht sind. Wer Abgeschiedenheit sucht, fährt weiter in den Norden oder in den Wood-Buffalo-Nationalpark. Kanada vereint Einsamkeit, Outdoor-Abenteuer und spektakuläre Natur wie kaum ein anderes Land.