Trips & Travellers

Reto Amin führt Amin Travel in zweiter Generation – mit grosser Leidenschaft für Ägypten und einem sicheren Gespür für neue Reisetrends. Bild: TN

Reto Amin: «Wer sich ein wenig vorbereitet, wird in Ägypten nicht abgezockt»

Seit über 40 Jahren behauptet sich Amin Travel erfolgreich in der Schweizer Reisebranche – als einer der letzten Familienbetriebe seiner Art. Im «Travel News Talk» spricht Geschäftsführer Reto Amin über den erfolgreichen Generationenwechsel, Lieblingsziele und warum Ägypten trotz Krisen ein Dauerbrenner bleibt.

Amin Travel zählt heute zu den wenigen Schweizer Reiseveranstaltern, die noch vollständig in Familienhand sind. 1984 von Ahmed Amin als Ägypten-Spezialist gegründet, behauptet sich das Unternehmen seit über 40 Jahren erfolgreich in der Schweizer Reisebranche.

Seit der Pensionierung des Gründers im Jahr 2010 führt Sohn Reto Amin das Unternehmen. Zuvor hatte er bereits acht Jahre Seite an Seite mit seinem Vater gearbeitet – eine intensive, aber prägende Zeit. «Das war nicht immer einfach», sagt Reto Amin in der neusten Ausgabe des «Travel News Talk» und lacht. «Wir sind beide sehr ehrlich und direkt im Umgang – da kann es schon mal etwas lauter werden. Aber meistens ist das schnell wieder vergessen.»

Überrascht hat ihn, wie klar sich sein Vater nach der Pensionierung aus dem Tagesgeschäft zurückzog. «Das hätte kaum jemand für möglich gehalten, schliesslich ist die Firma ja sein Baby», erzählt Reto Amin. «Aber von einem Tag auf den anderen war er weg aus dem Büro.» Ganz losgelassen hat Ahmed Amin trotzdem nicht: Er unterstützte weiterhin von zu Hause aus, insbesondere im Bereich Marketing.

Ägypten bleibt das Herzstück

Ursprünglich als Spezialist für Ägypten gestartet, hat Amin Travel das Portfolio in den vergangenen Jahren kontinuierlich erweitert – unter anderem mit den Azoren, Madeira und den Kapverden. So macht sich das Unternehmen weniger abhängig von den Entwicklungen im Nahen Osten.

Dennoch trägt Ägypten nach wie vor rund ein Drittel zum Gesamtumsatz bei – und läuft aktuell sehr gut. «Seit Juli hat die Nachfrage stark angezogen, wir sind sehr zufrieden. Die Leute buchen kurzfristiger als früher, viele noch für Oktober oder November», sagt Amin.

Schlagzeilen über abgezockte Touristen in Ägypten, sei es am Flughafen, im Taxi oder bei Ärzten, verfolgt er mit Kopfschütteln. «Das kann überall passieren. Und: Wer sich ein wenig vorbereitet, wird in Ägypten nicht abgezockt», so Amin.

Im Podcast spricht der Reiseprofi zudem über seine Lieblingsorte in Ägypten, darüber, was ihn an seiner Rolle als Chef bisweilen herausfordert – und wie gross die Chancen sind, dass sein Sohn, der derzeit die dritte Klasse besucht, eines Tages in seine Fussstapfen tritt.

(RSU)