Trips & Travellers

Rühren die Werbetrommel für die USA: Luisa Schiessl, Trade Manager bei Brand USA, und Heinz Zimmermann, Präsident des Visit USA Committee Switzerland. Bild: TN

USA-Roadshow spürt Trump-Skepsis

Reto Suter

Die USA-Roadshow tourt diese Woche durch die Schweiz. Das Interesse der Reiseprofis ist allerdings merklich abgeflaut. In Zürich etwa blieb die Teilnehmerzahl deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Dennoch sind die Organisatoren und Aussteller überzeugt: Das Potenzial der USA bleibt riesig.

Die USA sind und bleiben eines der beliebtesten Fernreiseziele der Schweizerinnen und Schweizer. Aktuell ist die Vermarktung aber alles andere als einfach. Das zeigt sich diese Woche bei der traditionellen Herbst-Roadshow von Visit USA, die in sechs Schweizer Städten Halt macht. Am Dienstagabend war Zürich an der Reihe – mit eher verhaltener Resonanz.

«Die Nachfrage ist spürbar zurückgegangen», sagt Heinz Zimmermann, Präsident des Visit USA Committee Switzerland, im Gespräch mit Travelnews. Über alle Standorte hinweg meldeten sich 160 Reiseprofis an – ein Minus von rund 25 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr.

In Zürich fiel der Rückgang besonders ins Gewicht: Rund 25 Reiseprofis kamen ins Novotel Zürich-West – etwa halb so viele wie im Vorjahr. «Wir sind damit zwar zufrieden, doch ein paar zusätzliche Gäste hätten wir uns schon gewünscht», so Zimmermann.

Weniger Lust auf die USA

Die Gründe dafür sind laut Zimmermann vielfältig. Einerseits sei die Event-Dichte im September hoch, andererseits mache sich auch die wachsende Skepsis gegenüber den USA bemerkbar. «Ich kann mir gut vorstellen, dass sich manche Agentinnen und Agenten sagen: Im Moment habe ich keine Lust, mich rund um die USA weiterzubilden», erklärt der Präsident des Visit USA Committee Switzerland.

Enttäuschend sei auch das fehlende Interesse des touristischen Nachwuchses: Während in früheren Jahren Studierende der IST Zürich mit von der Partie waren, blieb deren Teilnahme diesmal ganz aus.

Die Anwesenden aber nutzten den Workshop intensiv. Nach einer Einführung von Zimmermann, in der er gängige Missverständnisse rund um die US-Einreise ausräumte – etwa die Behauptung, es würden vermehrt Reisende zurückgewiesen, was laut aktuellen Zahlen nicht stimmt –, folgte eine kurzweilige Präsentation von Luisa Schiessl von Brand USA. Anschliessend ging es in den Kernteil: Zwölf Aussteller präsentierten ihre Neuigkeiten und Angebote.

Florida im Mittelpunkt, aber auch Unbekannteres

Im Fokus steht auch bei der diesjährigen Roadshow Florida, laut Zimmermann nach wie vor die Nummer-1-Destination für Schweizer Reisende in den USA. Daneben erhält mit Scottsdale in Arizona aber auch ein weniger bekanntes Ziel eine Bühne. Ergänzt wird das Line-up von praktisch allen grossen Transatlantik-Airlines, der Reederei NCL sowie den Veranstaltern Knecht Reisen und Travelhouse.

Das Konzept der USA-Roadshow: Reiseprofis rotieren zwischen den Tischen der Aussteller, bekommen komprimierte Infos aus erster Hand und können direkt Fragen stellen. Unterbrochen wurde der Abend von einem Apéro riche, bevor die Runde nach knapp fünf Stunden endete – und die Aussteller weiterzogen. Heute Mittwoch macht die Roadshow Halt in Luzern und Basel. Den Abschluss der Tour bilden morgen Donnerstag die Stopps in Bern und Lausanne.

Zimmermanns Appell an die Branche bleibt hängen: «Lassen Sie sich bei den USA von Fakten und nicht von Emotionen leiten.» Angesichts der politischen Schlagzeilen rund um Präsident Donald Trump keine einfache Aufgabe – doch genau darin sehen Visit USA Switzerland und Brand USA ihre Mission.