Trips & Travellers

Reiste für das 10-jährige Travelnews-Jubiläum aus seiner neuen Heimat Laos in die Schweiz: Travelnews-Verwaltungsrat Raphaël Surber. Bild: TN

Raphaël Surber: «Ein Jahr in Laos – wir fühlen uns sehr wohl»

Nach Südostasien ausgewandert ist Raphaël Surber mit seiner Frau im August 2024. Im «Travel News Talk» schildert der Travelnews-Mitgründer, wie sich das Leben in Laos anfühlt, was Reisende vom Land erwarten können und wie die laotische Zauberformel lautet.

Eines Tages für immer in wärmere Gefielde auswandern, das möchten viele Reisende. Oft bleibt's aber beim Traum, zu viele Ungewissheiten und Hürden stellen sich in den Weg.

Lange hegten Raphaël und Susanne Surber den Wunsch, eines Tages nach Südostasien auszuwandern. Vor einem Jahr hat's geklappt. Sie haben in der Schweiz einen Strich gezogen und sind mit Sack und Pack im August 2024 vom Kanton Zürich nach Vientiane in Laos in das fast fertige Haus gezogen. Im neuen «Travel News Talk» erzählt Travelnews-Mitgründer Raphaël Surber – als er neulich für einige Tage in der Schweiz weilte – von seinem neuen Leben.

«Ein Haus zu bauen ist nirgends auf dem Planeten einfach, in Laos ist dies noch eine Spur herausfordernder», schildert er die Anfänge. Doch es sei sehr hilfreich auf Freunde vor Ort zählen zu können, die auch mal auf der Baustelle vorbeischauen konnten, als sie noch in der Schweiz weilten. Beim Hausbau sei zwar nicht alles wie gewünscht gelaufen, aber mittlerweile fühlen er und seine Frau sich sehr wohl.

Das Heimweh in die Schweiz sei beschränkt. «Wir wollten diesen Schritt gehen und geben uns nun in das neue Leben ein». Und weil Raphaël Surber weiterhin für Schweizer Kunden tätig ist, steht er auch fast täglich – wenn auch online – im Austausch mit der alten Heimat.

Wie auf einer ständigen Reise

Auf die Frage, ob sich Auswandern wie eine anhaltende, ewige Reise anfühle, stimmt Raphaël Surber zu. «Die Annehmlichkeiten, die man sich auf einer Reise erhofft, hat man nun täglich verfügbar, seien es Klima oder Erlebnisse.» Auf der anderen Seite gebe es in einer anderen Kultur stets auch Kontras – und diese Kontras fielen beim Reisen nicht so sehr ins Gewicht, weil man sich kürzer vor Ort aufhalte und das ausblenden kann, im Wissen, dass man bald wieder weiterreist – und er nennt als Beispiel den sehr abenteuerlichen Verkehr, der ihm teilweise Sorgen bereite.

Zu Auswanderungswilligen, die nach Asien schielen, gibt Raphaël Surber den Tipp, man sollte sich bewusst sein, wie dynamisch Asien sei, Regulierungen etwa könnten schnell ändern. Flexibilität sei erforderlich.

Weiter schildert der einstige Journalist und heutige Marketingexperte seinen Arbeitsalltag, mit fünf Stunden Zeitvorsprung zur Schweiz im Sommer, sechs Stunden im Winter. «Corona hat da geholfen, Remote Work und Online-Meetings sind eine Selbstverständlichkeit geworden». Für Schweizer Kunden sei er täglich morgens erreichbar, wenn bei ihm Nachmittag ist, «das reicht im Normalfall, ansonsten arbeite ich auch mal am Wochenende oder am Abend.»

Urtümliches Laos

Laos habe seine Urtümlichkeit behalten, erzählt Raphaël Surber, und Laoten seien wahnsinnig nett und zuvorkommend. Zudem stuft der Vielgereiste das Land als kulturell wertvoll und landschaftlich bezaubernd ein – zwar nicht überall, aber an vielen Orten.

Nach einigen Musts einer Laos-Reise befragt, nennt er zunächst Luang Prabang, «eine wunderschöne Stadt». Abenteuerlustige kämen in Vang Vieng auf ihren Geschmack, etwa beim Kanufahren. Und eine Gegend die er selbermal noch nicht bereisen konnte, liegt im Süden, der Flussarchipel 4000 Islands, ein Zwischendelta des Mekongs.

Und zum Schluss spricht er die Zauberformel von Laos aus, «bor pen yang», und sagt, was dies bedeutet.

(GWA)