Trips & Travellers
Türkei plant Einschränkungen bei Hotel-Buffets
Die Türkei ist seit Jahren ein Sehnsuchtsziel vieler Schweizer Reisender. Sonne, Strand, Gastfreundschaft und nicht zuletzt die All-inclusive-Hotels machen das Land so beliebt. Doch genau dieses Erfolgsmodell könnte bald Geschichte sein: Die türkische Regierung will der enormen Lebensmittelverschwendung einen Riegel schieben. Und nimmt dafür das klassische Buffet ins Visier wie die «Frankfurter Rundschau» schreibt.
Rund 102 Kilogramm Lebensmittel pro Person landen in der Türkei jedes Jahr im Abfall. Besonders die übervollen Hotel-Buffets gelten als Symbol dieser Verschwendung. Künftig könnte das Selbstbedienungsprinzip deshalb durch À-la-carte-Angebote ersetzt werden. Gäste bestellen dann nur, was sie wirklich essen – mit dem Ziel, die Mengen an Essensresten deutlich zu reduzieren.
Auch das beliebte türkische Frühstück (Serpme Kahvaltı), bei dem traditionell eine Fülle an kleinen Speisen automatisch serviert wird, steht auf dem Prüfstand. Stattdessen könnten kleinere Portionen oder flexible Auswahlmöglichkeiten kommen. «Viele der servierten Gerichte werden nicht einmal angerührt», kritisiert Hüseyin Degirmenci, Vorsitzender der Gastronomenvereinigung in Alanya.
Für die Hotellerie und Gastronomie wären die Pläne ein tiefer Einschnitt. Konzepte müssten neu entwickelt, Abläufe umstrukturiert werden. «Solche Veränderungen brauchen eine gesetzliche Grundlage», betont Ramazan Bingöl vom türkischen Gastronomieverband Türes. Noch sei alles freiwillig, doch ein verbindliches Gesetz könnte schon bald folgen – sofern Präsident Erdogan zustimmt.