Tom Schneider: «Turbulenzen nerven höchstens, weil's dann keinen Kaffee gibt»

Tom Schneider war ein erfolgreicher Banker – umtriebig und mittendrin in der goldenen Ära der Finanzwelt Ende der 1990er-Jahre. Doch während er Deals abschloss und als Manager um die Welt jettete, klopfte ein alter Kindheitstraum immer lauter an seine Tür: Nicht hinten im Flugzeug zu sitzen, sondern vorne im Cockpit. Pilot wollte er werden – eigentlich schon immer.

Ein längerer Aufenthalt in Australien – geprägt von Gesprächen mit Reisenden aus aller Welt – wurde schliesslich zum Wendepunkt. Schneider erkannte: Er wollte nicht nur arbeiten, sondern etwas tun, das ihn wirklich erfüllte: Es war Zeit, den Anzug gegen die Uniform zu tauschen.

Schneider kündigte seinen Bankerjob, stellte sich dem harten Auswahlverfahren – und bestand es mit Bravour. «Ich wollte nicht eines Tages als Opa im Schaukelstuhl sitzen und mich fragen müssen: Hätte ich es zum Piloten geschafft?», erzählt er im aktuellen «Travel News Talk».

Doch just am Tag der Vertragsunterzeichnung bei der Swissair – dem vermeintlich letzten Schritt Richtung Pilotentraum – kam der Schock: Im Autoradio hörte Schneider vom Grounding der nationalen Airline. Ein Albtraum für viele – nicht aber für ihn. Er blieb dran. Und heute, fast 25 Jahre später, sitzt er längst im Cockpit – seit bald 18 Jahren für den Schweizer Ferienflieger Edelweiss.

Flugangst-Coach und Instagram-Liebling

Doch Schneider fliegt nicht nur durch die Lüfte – er hilft auch anderen, ihre Angst davor zu überwinden. Als Coach bietet er Seminare gegen Flugangst an – für Privatpersonen ebenso wie für gestandene Manager. «Viele sagen mir am Ende: Ich würde am liebsten gleich in ein Flugzeug steigen!», sagt er stolz. Über 95 Prozent Erfolgsquote – so sehe seine Bilanz als Flugangst-Coach aus.

Ob ihn selbst in der Luft je die Angst gepackt hat? «Nein», sagt er bestimmt. Nicht einmal bei sehr unruhigen Flügen. «Turbulenzen nerven höchstens, weil’s dann keinen Kaffee gibt. Und ich liebe Kaffee!», fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu.

Im Podcast erzählt Schneider auch, welche Destination er am liebsten anfliegt, warum ihm die neuen A350 von Edelweiss sofort ans Herz gewachsen sind – und wie er es als «airbus_skipper» auf Instagram geschafft hat, fast 120'000 Follower zu begeistern.