Trips & Travellers

Gesprächig und um keine Antwort verlegen: Stephan Stalder, Geschäftsführer von Take it Travel, bei der Podcast-Aufnahme. Bild: TN

Stephan Stalder: «Mein Ziel ist, in drei Jahren aufzuhören»

Im neuen «Travel News Talk» spricht Stephan Stalder, Inhaber von Take it Travel, über die Anfänge und Entwicklung seines Reisebüros, über aktuelle Herausforderungen im laufenden Geschäftsjahr – und über seine konkreten Nachfolgepläne.

1993 wurde Take it Travel im luzernischen Dierikon gegründet – ursprünglich als Spezialveranstalter für die französischen Antillen. 32 Jahre später blickt Mitgründer und heutiger Alleininhaber Stephan Stalder im «Travel News Talk» auf eine wechselvolle Unternehmensgeschichte zurück. Heute hat das Reisebüro seinen Sitz in Rotkreuz im Kanton Zug.

Der Einstieg in die Tourismuswelt war unkonventionell: Nach einem abgebrochenen ETH-Studium und ohne nennenswerte Reiseerfahrung startete Stalder mit der Organisation von Segelferien – beworben unter anderem über den damals weit verbreiteten Teletext. Später erweiterte er das Angebot um Destinationen wie die USA – obwohl er das Land zunächst nicht persönlich kannte –, dazu kamen Dubai, Mittelmeerländer und Ziele im Indischen Ozean.

Wie schaffte es Take it Travel, sich als kleiner Anbieter ohne grosse Einkaufsmacht am Markt zu behaupten? «Wir waren stets flexibler und dynamischer als die Generalisten. Zudem haben wir über die Jahre fundiertes Know-how aufgebaut und pflegen enge Kontakte zu unseren Partnern vor Ort», erklärt Stalder. Die kurzen Entscheidungswege im kleinen Team sowie der enge Austausch mit Reisebüros und Stammkunden seien klare Vorteile gegenüber grossen Veranstaltern, die oft mit einer Vielzahl an Anfragen jonglieren müssten.

Teaminterne Nachfolgesuche

Während der Wiederverkauf von Reisen früher rund drei Viertel des Umsatzes ausmachte, sind heute Veranstalter- und Retailgeschäft etwa gleich stark vertreten. Wie viele Anbieter verzeichnete Take it Travel einen starken Jahresstart, gefolgt von einem verhaltenen März und April. Seit Mai laufe das Geschäft wieder sehr gut – auch dank einiger lukrativer Dossiers. «Was uns dieses Jahr fehlt, sind Familienbuchungen für klassische Mittelmeerziele», so Stalder.

Vor wenigen Tagen feierte Stalder seinen 58. Geburtstag. Beim Thema Nachfolge hat er klare Vorstellungen: «Mein Ziel ist, in drei Jahren aufzuhören.» Am liebsten würde er das Unternehmen intern weitergeben – aktuell prüft er mit seinem Team, ob sich jemand für eine Übernahme interessiert. Falls dies nicht gelingt, könne er sich auch eine Integration in einen bestehenden Reiseanbieter vorstellen. Die Vorstellung, künftig mehr Zeit für sein Hobby – das Fotografieren – zu haben, gefällt ihm schon jetzt.

Nach seiner Reisehistorie und seinen Wunschzielen befragt, erzählt der Stadtzürcher, dass er erst relativ spät auf den Geschmack gekommen sei, im Rahmen seiner touristischen Ausbildung bei einem Projekt in Sri Lanka – später dann bei etlichen Reisen in die Karibik und USA, nach Dubai und Zypern, Ziele, die er dann auch öfters privat besucht habe.

(GWA)