Trips & Travellers

Birgit Sleegers: «Jammern und die Faust im Sack machen – nicht mein Ding»
Birgit Sleegers ist keine, die lange fackelt. Sie beobachtet, analysiert – und handelt. In der Schweizer Reisebranche ist sie in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Persönlichkeit gereift: als Stimme der Reisebüros. Als jemand, der Verantwortung übernimmt und das Wort ergreift, wenn andere noch schweigen.
Einen Namen machte sich Sleegers 2020, als die Reisebranche wegen Corona still stand. Gemeinsam mit anderen Reiseprofis gründete sie die Aktion Mayday – ein Weckruf an Politik, Öffentlichkeit und auch an die eigene Branche.
«Jammern und die Faust im Sack machen sind nicht mein Ding», sagt sie im aktuellen «Travel News Talk». Und genau dieses Motto zog sich auch durch ihren weiteren Weg: Im November 2020 wurde sie als Vertreterin der Reisebüros in den Vorstand des Schweizer Reise-Verbands (SRV) gewählt – und bringt seither ihre pointierte Sicht ein.

Dabei war diese Laufbahn nicht genau so vorgezeichnet: Nach dem Tourismusstudium an der HFT Samedan ging Sleegers zunächst ins Hotelmarketing – wurde dort aber nicht glücklich. «Die Aufgaben waren mir schlicht zu wenig herausfordernd», sagt sie rückblickend. Der Wechsel ins Reisebüro kam vor rund zehn Jahren – ein Quereinstieg, der sich als Volltreffer entpuppte.
«Im Reisebüro habe ich meine Berufung gefunden. Ich bin jeden Tag aufs Neue gefordert in einer äusserst dynamischen Branche. Das macht auch meinem Hirn, dem sonst meist nach spätestens drei Monaten langweilig ist, Spass. Ich gehe jeden Tag gerne zur Arbeit.»
Seit 2022 leitet Sleegers das Touristik-Team bei Helbling Reisen in Gossau SG – aktuell sogar als interimistische Chefin des Unternehmens, da Inhaber und Geschäftsführer Michael Mettler ein Sabbatical in Afrika macht. Auch das meistert sie mit der für sie typischen Mischung aus Pragmatismus und Engagement.
Im Podcast verrät die Reise-Expertin zudem, dass es für sie durchaus damit liebäugle, eines Tages den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Und sie spricht offen über das, was sie prägt – auch fernab des Büros: über ihre Familiengeschichte, die sie zu dem gemacht hat, was sie heute ist.