Trips & Travellers

Annette Kreczy: «Im Gymnasium haben wir einen Reiseveranstalter gegründet»
Annette Kreczy ist ein bekanntes Gesicht der Schweizer Reisebranche – und eine Frau, die den Tourismus lebt. Seit bald 40 Jahren ist sie in der Branche tätig, seit rund 25 Jahren in der Schweiz. Heute ist sie Chief Sales Officer und Mitglied der Geschäftsleitung bei Dertour Suisse, doch ihren Einstieg in Branche hatte sie deutlich früher. «Im Gymnasium haben wir einen Reiseveranstalter gegründet», erzählt sie im neusten «Travel News Talk». Damals charterte sie Busse und verkaufte Skiausflüge.
Die Leidenschaft für den Tourismus wurde ihr in die Wiege gelegt: Ihre Mutter arbeitete in den 1950er-Jahren bei der Lufthansa, die Familie reiste viel. Dass sie den Heizungs- und Sanitärbetrieb ihres Vaters nicht übernehmen wollte, war für Kreczy schnell klar – der Drang in den Tourismus war stärker.
Hotelplan bleibt – Veränderungen inklusive
Unvergessen ist für sie der 14. Januar 2015, als die Übernahme von Kuoni durch DER Touristik bekannt wurde. Eigentlich wollte sie an diesem Tag mit Freunden in Österreich ihren 50. Geburtstag feiern. Stattdessen sass sie mit Oliver Howald aus dem Sales-Team in einem Hotel am Flughafen Zürich – Krisensitzung statt Geburtstagstorte. «Da ist die Welt von einem Tag auf den anderen über den Haufen geworfen worden», sagt Kreczy. Gefeiert wurde schliesslich mit einem Tag Verspätung.
Auch zur Übernahme von Hotelplan durch die Dertour Group äussert sich Kreczy im Podcast – und räumt mit Spekulationen auf: «Wir haben Hotelplan nicht gekauft, um sie platt zu machen», stellt sie klar. Vielmehr ergänzten sich die Marken im gemeinsamen Portfolio sehr gut. Ein umfassender Filialabbau sei nicht geplant – auch wenn beide Unternehmen in der Vergangenheit ihr Netz regelmässig optimiert hätten. Daran werde sich auch in Zukunft nichts ändern.
Kreczy spricht im «Travel News Talk» auch offen über ihre Führungsphilosophie, über Vertrauen, Dialog und das richtige Mass an Struktur. Zudem erzählt sie, weshalb sie gleich nach ihrem Umzug in die Schweiz mit einem Worst-Case-Szenario konfrontiert war, wie häufig sie höchstpersönlich in den Kuoni-Filialen vorbeigeht und warum Golf für sie der perfekte Ausgleich zum Job ist.