Trips & Travellers

Pascale Berclaz ist seit 2018 Direktorin von Made in Bern – und vermarktet ihren Heimatkanton mit viel Know-how und Herzblut. Bild: TN

Pascale Berclaz: «In Bern spülen keine Kreuzfahrtschiffe Touristen in die Stadt»

Von Drehkreuzen am Brienzersee bis zur Sehnsucht nach der Savanne: Im «Travel News Talk» verrät Pascale Berclaz, Direktorin von Made in Bern, wo es im Kanton Bern besonders schön ist, wie sie mit Besuchermassen umgeht – und wo sie privat am liebsten Zeit verbringt.

Im neusten «Travel News Talk» ist Pascale Berclaz zu Gast. Die 53-Jährige bringt nicht nur geballte Fachkompetenz in Tourismus, Sport und Marketing mit, sondern auch eine grosse Portion Herzblut – ob früher als Marketingchefin beim EHC Biel oder seit inzwischen sieben Jahren als Direktorin der Tourismusmarketing-Organisation Made in Bern.

Im Gespräch erzählt sie, was sie antreibt, wie sie zwischen Sport, Strategie und Swissness ihren Weg gefunden hat – und warum sie sich in der Branche nie als Einzelkämpferin, sondern immer als Teil eines Teams versteht.

Trotz geopolitisch bewegter Zeiten blickt sie mit Zuversicht auf die Zukunft des Tourismus. «Reisen ist ein menschliches Bedürfnis», sagt sie. Auch wenn sich Budgets verkleinern und sich das Reiseverhalten wandelt, ist sie überzeugt: «Ganz auf den Tourismus zu verzichten – das können und wollen die Menschen nicht.»

Zwischen Alpen, Altstadt und Auslandsträumen

Während aktuelle Zahlen belegen, dass Schweizerinnen und Schweizer derzeit seltener in die USA reisen, sieht Berclaz umgekehrt noch keinen Rückgang bei US-Gästen in der Schweiz. «Was ich aus unseren Destinationen höre, ist es stabil bisher», sagt sie. Ob Donald Trumps Politik künftig auch hier Spuren hinterlässt, werde sich zeigen.

Wenn es um Overtourism geht, spricht sich Berclaz für punktuelle, pragmatische Lösungen aus – wie etwa in Iseltwald am Brienzersee, wo ein Drehkreuz den Zugang zu einem besonders beliebten Fotospot regelt. Für die Direktorin ist klar: «Wenn es zwischen Einheimischen und Gästen zu Reibungen kommt, ist es angezeigt zu reagieren.» Doch das Problem sei nicht flächendeckend. «In Bern spülen keine Kreuzfahrtschiffe Touristen in die Stadt», sagt sie mit einem Augenzwinkern.

Zu ihren Herzensorten im Kanton Bern zählen Wengen – «eine Oase, wo ich meine Batterien auflade» – und ihre Wohnstadt Biel, die für ihre Zweisprachigkeit und eine unterschätzte Altstadt stehe. Im Podcast verrät Berclaz zudem, warum Deutschland derzeit ein Fokusmarkt ist, welche Herausforderungen die Vermarktung des ganzen Kantons mit sich bringt – und wo ihre ganz persönlichen Sehnsuchtsorte ausserhalb der Schweiz liegen.

(RSU)