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Swiss-CCO Heike Birlenbach erläutert die neuen Sitze und Stoffe der künftigen Langstrecken-Flotte. Bilder: TN

Das neue Swiss-Kabinenprodukt wird schrittweise eingeführt

Swiss-Kommerzchefin Heike Birlenbach hat sich zu den nächsten Einführungsschritten des neuen Langstrecken-Passagiererlebnisses «Swiss Senses» geäussert und die Verbesserungen sowie den Fahrplan aufgezeigt.

Langstrecken-Passagiere der Swiss können sich auf ein neues Kabinenerlebnis freuen. Dazu gehören zahlreiche Neuerungen in allen vier Reiseklassen. Die Einführung als Big Bang über Nacht gibt es aber nicht. Swiss Senses wird schrittweise eingeführt.

Die Umsetzung ist bereits losgegangen. Ende 2024 machten neue Amenity Kits für die First Class den Anfang, daraufhin folgten neuen Decke und Kissen in der Business Class. Und seit letzter Woche bietet die Swiss neu kreierte Mahlzeiten, ein erweitertes Getränkeangebot in der Economy und der Premium Economy an, ab April 2025 stehen den Passagieren neue Kopfhörer zur Verfügung.

Mit dem neuen Konzept will die Swiss alle Sinne ansprechen. Swiss Senses soll einzigartig sein und die Schweiz aufleben lassen, wie Heike Birlenbach, Chief Commercial Officer der Swiss, am Stand der Lufthansa Group während der ITB erläuterte.

Erster A350 im Spätsommer 2025

Die Neuerungen betreffen sowohl die Kabinenausstattung als auch das Serviceangebot. Besonders in der Economy Class sieht Heike Birlenbach einen grossen Verbesserungsbedarf, weshalb diese Klasse zuerst von den Veränderungen profitiert.

Das Konzept umfasst neue Sitze in allen Klassen, die mit denen der Lufthansa technisch identisch sind. «Dadurch konnte die Zertifizierung erleichtert und Kinderkrankheiten minimiert werden», sagt die Kommerzchefin. Der erste Airbus A350-900 mit der neuen Kabine wird im Spätsommer oder Herbst 2025 erwartet. Bis 2027 sollten die ersten fünf A350 zur Flotte stossen, bis 2030 oder 2031 die restlichen fünf A350.

Heike Birlenbach präsentiert – zusammen mit einem Swiss Flight Attendant – das neue Langstrecken-Konzept «Swiss Senses».

Um Kapazitätsengpässe während der Umrüstungen zu vermeiden, setzt Swiss vorübergehend weiterhin auf ihre vier Airbus A340. Diese dienen als Reserve, sollen aber mittelfristig ausgemustert werden.

Swiss investierte allein 25 Millionen Schweizer Franken in das Segment «Food and Beverages». Weitere Anpassungen umfassen neue Düfte in den Waschräumen sowie Human Centric Lighting, eine spezielle Beleuchtung zur Minimierung des Jetlags – auf den A330-Maschinen bereits umgesetzt, bei den A350-Maschinen erfolgt Human Centric Lighting bereits ab Werk. «Alle Änderungen erfolgen auf Basis von Kundenfeedbacks. Wir wollen damit das Premium-Image von Swiss unterstreichen».

Der erste Airbus A350 soll im Herbst 2025 in den Flugbetrieb aufgenommen werden. Ein zweites Exemplar folgt etwa zwei Monate später, während weitere Maschinen bis 2027 erwartet werden. Trotz des aufwendigen Prozesses erwartet Swiss keine signifikanten Verzögerungen, da alle Komponenten bereits zertifiziert sind.

Premiere: Boeing 777 mit First Class

Die Boeing 777 wird ebenfalls mit einer neuen First Class ausgestattet. Die Entwicklung des Sitzes ist bereits abgeschlossen. Swiss ist die erste Airline weltweit, die dieses Produkt auf der 777 einführt. Eine Zertifizierung steht jedoch noch aus.

Mit «Swiss Senses» will Swiss ihren Premium-Anspruch unterstreichen und das Flugerlebnis deutlich aufwerten. Trotz der späten Einführung des Konzepts, bedingt durch die Pandemie und Lieferprobleme, sieht die Airline das Projekt als langfristige Investition in die Kundenzufriedenheit und Wettbewerbsfähigkeit.

(GWA)