Trips & Travellers

Preisschock für Schweizer Ski-Fans
Die Ski-Weltmeisterschaften in Saalbach-Hinterglemm haben viele Schweizer Fans begeistert – nun richtet sich der Blick auf das nächste grosse Wintersport-Highlight: die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo.
Wer plant, live dabei zu sein, könnte allerdings eine böse Überraschung erleben – zumindest beim Blick auf die Unterkunftspreise. Denn der malerische Ort in den Dolomiten entwickelt sich aktuell zum wohl teuersten Pflaster für Wintersportbegeisterte.
Auf Buchungsplattformen wie Airbnb und Booking werden für Übernachtungen während der Spiele teils absurd hohe Beträge verlangt. Unter 1000 Euro pro Nacht? Fehlanzeige. Für einige luxuriösere Objekte werden gar bis zu 28'000 Euro (rund 26'000 Franken) pro Nacht fällig, wie der «Reisereporter» schreibt.
Zum Vergleich: Ein Aufenthalt im März 2025, also knapp ein Jahr vor den Spielen, kostet in derselben Region durchschnittlich zwischen 100 und 200 Euro pro Nacht. Die gigantische Preisspanne zeigt, wie drastisch die Olympischen Spiele den Markt beeinflussen.
Preisexplosion bei Grossveranstaltungen keine Seltenheit
Dieses Phänomen ist nicht neu. Auch bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 oder bei Konzerten globaler Megastars wie Taylor Swift sind die Unterkunftspreise durch die Decke gegangen.
Verantwortliche der Buchungsplattformen weisen jede Schuld von sich. Airbnb erklärt, dass die Preisgestaltung allein Sache der Vermieter sei – es gäbe lediglich ein Tool zur Preisempfehlung, das einen «fairen» Preis vorschlagen könne. Booking argumentiert ähnlich: Die Anbieter hätten die volle Kontrolle über ihre Preisgestaltung. Man erwarte aber, dass mit der Zeit weitere Unterkünfte hinzukommen und sich so ein gewisses Gleichgewicht einstellen werde.
Der Tourismusbehörde von Cortina d’Ampezzo ist sich der Situation bewusst. Der Knackpunkt: Viele Unterkünfte sind derzeit gar nicht für die Öffentlichkeit buchbar. Das Organisationskomitee der Winterspiele hat zahlreiche Betten reserviert, um die nationalen Olympischen Komitees und akkreditierte Medien unterzubringen. Insgesamt sollen bis zum Start der Spiele rund 5800 Betten in Cortina d’Ampezzo verfügbar sein – viele davon sind aktuell jedoch blockiert.
Wer dennoch hofft, ein bezahlbares Zimmer zu ergattern, sollte sich noch in Geduld üben. Josep Ejarque, Destination-Manager der Region, beruhigt. «Bei allen grossen Veranstaltungen steigen die Preise anfangs stark an, fallen dann aber wieder, wenn die Nachfrage nicht wie erwartet ausfällt», sagt er.
Für alle Schweizerinnen und Schweizer, die sich den Traum von Olympia live in Cortina erfüllen wollen, gilt also: Entweder jetzt tief in die Tasche greifen – oder abwarten, bis sich der Markt beruhigt.