Trips & Travellers

Preisfrage: Zahlen Schweizer bei Booking mehr als andere?
Die Buchungsplattform Booking hat sich längst als feste Grösse in der Reiseplanung vieler Schweizerinnen und Schweizer etabliert. Doch immer wieder wird Kritik laut: Zahlen Schweizer Reisende auf der Plattform mehr als ihre Nachbarn in Deutschland oder Frankreich?
Esther Berger, Länderchefin von Booking, weist diese Vorwürfe in einem Interview im «Blick» zurück: «Natürlich nicht. Die auf unserer Plattform gelisteten Preise erstellen nicht wir, sondern die Unterkunftspartner. Dabei haben sie die volle Kontrolle über ihre Preisstrategie und können sich auch entscheiden, Kunden Rabatte zu gewähren», sagt sie.

Laut Berger ist es üblich, dass Hotels unterschiedliche Rabatte für Gäste aus bestimmten Ländern anbieten. «Es steht einem Hotel frei zu entscheiden, dass es mehr Gäste aus beispielsweise China, Deutschland oder der Schweiz haben will. Diese Gäste erhalten dann von der Unterkunft einen prozentualen Rabatt auf den normalen Preis.»
Doch wie sieht es mit Geoblocking aus? Immer wieder wird Booking vorgeworfen, dass Nutzerinnen und Nutzer daran gehindert werden, günstige Preise auf ausländischen Seiten zu buchen.
Berger winkt ab: «Geoblocking gibt es bei uns nicht. Booking hält sich an lokale Gesetze und Vereinbarungen. Es geht für uns nicht um kommerzielle Steuerung. Diese ist in Hand der Hotels.»
Ferienwohnungen im Aufwind
Seit Herbst 2022 erlaubt die «Lex Booking» Schweizer Hotels, auf ihren eigenen Webseiten tiefere Preise anzubieten als auf der Buchungsplattform. Ein Nachteil für Booking? Berger bleibt gelassen: «Zum Geschäft in einzelnen Ländereinheiten äussern wir uns nicht. Grundsätzlich sind wir mit dem Geschäftsgang zufrieden.» Dass Reisende vermehrt direkt bei Hotels buchen, scheint die Plattform nicht zu stören: «Dagegen unternehmen wir aktiv nichts. Wir vertrauen auf unsere Stärken», so Berger.
Ein Trend, der sich auf der Plattform abzeichnet: Es gibt immer mehr Ferienwohnungen und andere alternative Unterkünfte. «Von den über 10'000 Schweizer Unterkünften auf Booking sind weniger als die Hälfte Hotels oder hotelähnliche Unterkünfte wie Motels oder Inns», erklärt Berger. Der Rest sind Ferienwohnungen, -häuser und andere alternative Unterkunftsarten.» Weltweit seien von den 29 Millionen Unterkünften auf Booking rund acht Millionen alternative Unterkünfte.
Für die Frühlingsferien 2025 stehen bei den Buchungen über Booking vor allem Dubai, Paris und London hoch im Kurs. Die Klassiker – Spanien, Italien und Frankreich – bleiben ebenfalls gefragt. «Auf Platz 5 liegt die Schweiz», so die Länderchefin. Dass trotz des Endes der Preisparität noch viele Schweizer Hotels über Booking gebucht werden, zeigt, dass die Plattform für viele Reisende unersetzlich bleibt.