Trips & Travellers

Konkret statt unverbindlich: Viele Gäste kamen mit Buchungswünschen direkt an die Stände. Bild: Ferienmesse Bern

Weniger Besucher, aber gut gefüllte Auftragsbücher

Reto Suter

Auch wenn die Besucherzahlen hinter früheren Rekorden zurückbleiben, beweist die Ferienmesse Bern, dass sie weiterhin eine wichtige Plattform ist – ganz nach dem Motto Qualität statt Quantität. Die Aussteller loben die vielen konkreten Buchungsgespräche.

Die Ferienmesse Bern ist am Sonntag nach vier Tagen voller Reiseinspiration zu Ende gegangen. Mit einem vielfältigen Angebot, das von Badeferien über Abenteuerreisen bis hin zu Camping und Wanderferien reichte, deckte sie mit ihren rund 170 Ausstellern sämtliche Reisebedürfnisse ab.

«Wir sind stolz, dass dieses Jahr wieder unzählige Reisepläne dank der Ferienmesse verwirklicht worden sind», sagt Messeleiter Mario Kovacevic. Auch der hohe Zuspruch bei den rund 300 Reisevorträgen unterstreiche, dass die Messe als Inspirationsquelle weiterhin geschätzt werde, schreiben die Organisatoren in einer Mitteilung.

Viele Buchungen trotz sinkender Besucherzahl

Gut 20'000 Besucherinnen und Besucher fanden von Donnerstag bis Sonntag den Weg aufs Bernexpo-Areal. Damit bestätigt sich der längerfristige Trend rückläufiger Besucherzahlen – ein Umstand, zu dem das schöne Wetter am Wochenende wohl seinen Teil beigetragen hat.

Trotz des sinkenden Besucheraufkommens zeigt sich, dass die Ferienmesse Bern ihre Rolle als Plattform für hochwertige Kontakte behauptet. «Qualität vor Quantität», lautet das Fazit der Aussteller. Sie schwärmen von den vielen Gästen, die nicht nur zum Stöbern kamen, sondern mit konkreten Buchungsplänen.

Flydubai etwa präsentierte sich zum ersten Mal in Bern – und wurde gleich zum Publikumsmagneten. «Wir sind sehr zufrieden mit unserer ersten Teilnahme», erklärt Country Sales Manager Gajan Canagasaby. Viele Besucherinnen und Besucher hätten direkt vor Ort Flüge gebucht.

Auch die Gerber Busreisen GmbH aus Utzigen nutzte die Messe, um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern. «Besonders erfreulich war das grosse Interesse an unseren Veloreisen», so Geschäftsführerin Sandra Bruder-Gerber.

Reto Amin von Amin Travel, der nach sieben Jahren Pause wieder an der Messe teilnahm, spricht von einem unerwarteten Erfolg: «Wir wurden regelrecht überrannt! Besonders gefragt waren authentische Reiseziele wie die Azoren», sagt er.

Auch Saskia Kalbermatten von der Lötschental Marketing AG berichtet von einem gelungenen Debüt: «Es freut uns, dass die Besucherinnen und Besucher nicht nur die Ferne suchen, sondern auch das Wallis als attraktives Ausflugsziel schätzen.»

Trotz all des Lobes gibt es einen kleinen Wermutstropfen: TUI Suisse, einer der grössten Reiseveranstalter, glänzte dieses Jahr durch Abwesenheit. Auch zahlreiche Hotels aus Deutschland und Österreich, die vor Corona regelmässig dabei waren, lassen die Ferienmesse Bern inzwischen aus.

Messeleiter Mario Kovacevic lässt sich davon jedoch nicht entmutigen. «Ich werde alles daransetzen, im nächsten Jahr einen noch besseren Ausstellermix zu bieten – mit neuen Gesichtern und, wenn möglich, auch Rückkehrern», verspricht er im Gespräch mit Travelnews. Die nächste Ferienmesse Bern ist bereits terminiert und findet vom 22. bis zum 25. Januar 2026 statt.