Trips & Travellers
«Ein besonderes Highlight ist der 30’000-Liter-Tauchcontainer»
Reto SuterDie Fespo verwandelt die Messe Zürich vom 30. Januar bis zum 2. Februar 2025 wieder in das grösste Reisebüro des Landes. Stephan Amstad, Messeleiter der Fespo, hat in den vergangenen zwei Wochen während der Betriebsferien seines Arbeitgebers Bernexpo Energie getankt, um für den Endspurt vor dem Messestart bereit zu sein.
500 Aussteller und eine Vielzahl spannender Attraktionen warten darauf, die Besucherinnen und Besucher auf eine Reise um die Welt zu entführen. Im Interview mit Travelnews spricht Amstad über die Highlights der kommenden Ausgabe, die Herausforderungen der Zusammenarbeit mit den Ausstellern und warum die Fespo 2025 auch ohne Gastland eine Erfolgsgeschichte schreiben wird.
Herr Amstad, im vergangenen Jahr zählte die die grösste Ferienmesse der Schweiz rund 500 Aussteller. Wie sieht es für 2025 aus?
Stephan Amstad: Aktuell zählen wir 240 Hauptaussteller, im Vergleich zu 267 im vergangenen Jahr. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass in den kommenden Wochen noch 10 bis 15 neue Aussteller dazukommen. Zusätzlich melden sich erfahrungsgemäss zahlreiche Mitaussteller erst kurz vor Messebeginn. Insgesamt rechne ich damit, dass wir – ähnlich wie im Vorjahr – wieder rund 500 Aussteller vor Ort haben werden.
Sie sind seit fast 20 Jahren Messeleiter der Fespo. Ist die Leidenschaft für Ihre Aufgabe nach wie vor ungebrochen?
Absolut! Wenn das nicht so wäre, hätte ich längst aufgehört. Ich liebe die Reisebranche und bin nach wie vor mit viel Herzblut dabei. Besonders stolz bin ich darauf, wie wir die Fespo über die Jahre weiterentwickelt haben – immer im Gleichschritt mit der zunehmenden Digitalisierung. Heute können sich die Aussteller sowie die Besucherinnen und Besucher über unsere digitalen Kanäle bereits im Vorfeld umfassend informieren und vorbereiten.
«Einige denken immer noch wie vor 18 Jahren, als ich angefangen habe»
Gibt es etwas, das Sie in der Zusammenarbeit mit Ausstellern besonders nervt?
Die zunehmende Kurzfristigkeit macht es nicht einfach. Häufig müssen wir den Hallenplan in den Wochen vor der Messe mehrmals überarbeiten, was natürlich mühsam ist. Ein weiteres Thema sind die immer gleichen Beschwerden einiger Aussteller, die ihren Messeauftritt als zu aufwändig empfinden. Dabei bieten wir heute zahlreiche Tools an, die die Planung deutlich erleichtern würden. Manchmal habe ich das Gefühl, einige denken immer noch wie vor 18 Jahren, als ich angefangen habe.
Letztes Jahr war Kroatien das Gastland der Fespo. Dieses Jahr gibt es keines. Ist das ein Problem?
Überhaupt nicht. Natürlich ist ein Gastland aus Marketingsicht ein Vorteil, aber der Erfolg der Messe hängt davon nicht ab. Für mich zählt der Aussteller-Mix, und der ist in diesem Jahr sehr vielversprechend.
Woran machen Sie das fest?
Die Airline-Branche ist stark vertreten, mit Fly Dubai als spannendem Neuzugang und etablierten Partnern wie Edelweiss, Chair und Condor. Besonders erfreulich ist auch die Rückkehr von Japan nach mehrjähriger Pause sowie die Teilnahme von Taiwan und China, die frische Impulse setzen werden. Eine kurzfristige, aber umso schönere Überraschung gab es Mitte Dezember: Die italienische Handelskammer reservierte 100 Quadratmeter Standfläche für einen prominenten Auftritt von Sardinien. Ebenfalls bemerkenswert: Globetrotter erweitert seine Präsenz und präsentiert sich mit einem deutlich grösseren Stand als in den vergangenen Jahren.
Nicht dabei ist TUI Suisse (Travelnews berichtete). Gibt es andere prominente Aussteller, die dieses Jahr fehlen werden?
Ganz fehlen nicht, aber es zeigt sich ein klarer Trend: Immer häufiger schliessen sich mehrere Aussteller zu einem gemeinsamen Stand zusammen. Dieses Jahr beispielsweise Hapag-Lloyd Cruises mit Knecht Reisen oder Marti mit Costa. Auf diese Weise können die Kosten untereinander aufgeteilt werden, was den Messeauftritt günstiger macht. Allerdings geht dadurch ein Stück Exklusivität verloren. Bei den deutschen und österreichischen Destinationen sind solche Zusammenschlüsse oft auf Personalengpässe zurückzuführen. Es ist schlicht nicht möglich, alle wichtigen Messen mit eigenem Personal abzudecken – zumal wenige Tage vorher die CMT in Stuttgart und die ATB in Wien stattfinden, die bisher jeweils später terminiert war.
«Das ist eine tolle Gelegenheit, um Erfahrungen unter Wasser zu sammeln»
Was sind die Highlights der Fespo 2025?
Wir möchten die Besucherinnen und Besucher nicht nur informieren, sondern sie aktiv in das Geschehen einbinden. Ein besonderes Highlight ist der 30’000-Liter-Tauchcontainer, in dem Funny Diving Schnuppertauchkurse anbietet. Das ist eine tolle Gelegenheit, um Erfahrungen unter Wasser zu sammeln – also Badehose nicht vergessen! An der Golfmesse können Interessierte ihre Abschläge üben und sich mit den neuesten Trends im Golfsport vertraut machen. Wer lieber kreativ wird, findet bei Amazing Views spannende Foto-Workshops: Besucherinnen und Besucher können sich an einzigartigen Kulissen der Messe inszenieren lassen und hochwertige Schnappschüsse mit nach Hause nehmen.
Die Eintrittspreise wurden leicht erhöht. Warum?
Der Messebesuch bleibt online mit 15 Franken unverändert günstig. Lediglich Tickets an der Tageskasse kosten neu 17 Franken. Ich denke, das ist für die meisten Besucherinnen und Besucher zumutbar – Reiseaffine Menschen sind meist auch digitalaffin.
Wie läuft der Vorverkauf?
Sehr gut! Wir liegen über dem Vorjahr und sind zuversichtlich, eine tolle Messe mit zufriedenen Ausstellern und glücklichen Besucherinnen und Besuchern zu erleben.