Trips & Travellers
Peter Brun: «Meine Freunde, die mich in Dubai besuchen, sind alle begeistert»
Gregor WaserIm neuen «Travel News Talk» blickt Peter Brun zunächst zurück auf die Jahre 2015 und 2016: «Das Ende von Kuoni war schmerzvoll und in Raten». Und er sagt: «Ich war der Letzte, der bei Kuoni das Licht löschte» – nachdem im Jahr 2015 Kuoni Schweiz an Dertouristik verkauft wurde, ging im Folgejahr der börsenkotierte Teil der Kuoni Group an die schwedische Private Equity EQT. Im Talk schildert Brun wie er dafür sorgte, dass alte Bücher und Fotomaterial, das bis in die 1920er-Jahre zurückreicht, gerettet wurden und dem Nationalarchiv in Basel übergeben werden konnten.
Der einstige Kuoni- und spätere VFS-Global-Kommunikationschef Peter Brun lebt nun seit über acht Jahren in Dubai. Bei seinem Weihnachtsbesuch in der Schweiz – seine beiden erwachsenen Töchter leben hier –, und seinem Besuch auf der Travelnews-Redaktion erzählt er von der Faszination und den Eigenheiten Dubais.
Dubai ist teurer geworden
Die Stadt habe eine enorme Entwicklung hinter sich. Brun nennt den Immobilien-Boom, der bis 2018 dauerte, und spricht von der Pandemie – dass der Lockdown zunächst während zwei Monaten sehr hart gewesen sei, dann habe Dubai als einer der wenigen Orte auf der Welt wieder Touristen empfangen und sich gut entwickelt.
An der Dubai Marina hat Brun schon vor sieben Jahren eine Wohnung im 24. Stock gekauft und er verfolgt die Entwicklung der Stadt mit grossem Interesse. Die zahlreichen neuen Hotels haben es ihm angetan, etwa die imposante Lobby im neuen Atlantis Royal. Bald folge ein Mandarin Oriental und in seiner Nähe entsteht der Ciel Tower.
«Dubai hat mittlerweile seinen Preis, es ist deutlich teurer geworden», räumt Brun ein und er erwähnt Weinpreise beim Fine Dining, die auch mal über 100 Franken gehen. «Unter uns Expats diskutieren wir darüber, dass gewisse Preise ihre Grenze erreicht haben.» Die Krisenkommunikation während des April-Unwetters sei nicht die beste gewesen, er lobt aber, dass nun sofort ein neues Abflusssystem gebaut werde. Und eine deutliche Verkehrszunahme, verbunden mit häufigen Staus stellt er wegen des grossen Bevölkerungszuwachses fest.
Wenige Einschränkungen bei Ramadan
Weiter spricht Peter Brun im wöchentlichen Podcast von Travelnews über den baldigen Ramadan, der vom 28. Februar bis 29. März 2025 dauert. Über die Jahre hinweg sei einiges lockerer geworden, draussen essen sei kein Problem mehr, einzig die Beachclubs gingen tagsüber mit ihrer Musik-Lautstärke runter. Die Religion spiele eine grosse Rolle, die Wirtschaft und der Tourismus seien für Dubai aber noch wichtiger.
Dubai zieht viele Influencer und oberflächliche Leute an, Brun nennt sie «Wannabes», Möchtegerns. Regelmässig empfängt Peter Brun Gäste aus der Schweiz. «Viele meiner Freunde, dich mich besuchen, sagen 'wow', Dubai sei viel besser, als sie erwartet hätten und sie sind begeistert.» Das gesamte Erlebnis – ob Hotels, Architektur, Beachclubs, Shoppingmalls oder Wüstenausflüge – komme sehr gut an. Eine Rückkehr in die Schweiz könne er sich derzeit nicht vorstellen.