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Peter T. Frei reiste von Däniken in den Südwesten Irlands – über Zürich via Frankfurt, Wien und Amsterdam nach Cork. Bild: Cork Airport

Von Däniken nach Cork – eine Irrfahrt

Eine Reise vom Kanton Solothurn an die Südwestküste von Irland kann ganz schön umständlich und nervenaufreibend sein, zeigt das Reiseprotokoll von Travelnews-Leser Peter T. Frei.

Das Reiseprotokoll vom 11. Oktober 2024

9 Uhr, Däniken SO: Wir verlassen das Haus.

12.50 Uhr, Zürich: Der Abflug mit Lufthansa LH5739 nach Frankfurt war für 12.50 Uhr geplant. Meldung im Flugzeug: Wegen Windverhältnissen ist mit einer Verzögerung des Abflugs um eine Stunde zu rechnen. Wir melden der Cabin Crew, dass uns damit der Anschluss in Frankfurt nicht mehr möglich sein wird – wir sollen uns dann in Frankfurt am Swiss Schalter melden, lautet die Antwort.

  • Lehre: Da wir keine Kontaktadresse zur Swiss gehabt haben, hätten wir uns sofort telefonisch an Axa Intertour wenden sollen, um eine Umbuchung zu erwirken. Beispielsweise: Frankfurt–Dublin, Dublin–Cork (Flug oder Bahn).

Natürlich hätte sich auch die Cabin Crew bemühen können. Aber diese war eine Stunde lang mit Warten beschäftigt.

14.30 Uhr, Zürich: Abflug nach Frankfurt mit 1,5 Stunden Verspätung.

14.51 Uhr, im Flug: Die Lufthansa meldet per SMS eine automatische Umbuchung auf übermorgen: «Sie wurden auf LH984 FRA-ORK 13. Oktober, 15.20 Uhr umgebucht.» Von dieser Meldung erfahren wir nichts, da unsere Telefone auf Flugmodus umgeschaltet sind!

  • Lehre: Der Flugmodus ist nur für Start und Landung vorgeschrieben. Also: Sofort nach dem Start Flugmodus ausschalten.

16 Uhr, Frankfurt: Ankunft. Der Anschlussflug nach Cork ist bereits weg. Ein Flug nach Dublin wäre aber noch erreichbar. Wir suchen vergeblich nach einem Swiss-Schalter. Einen Lufthansa-Schalter finden wir nach Befragen von drei verschiedenen uniformierten Lufthansa-Angestellten. Am Schalter der Lufthansa erhalten wir zuvorkommend und problemlos eine Umbuchung für den gleichen Tag: Frankfurt–Wien–Amsterdam-Cork.

17 Uhr, Frankfurt: Abflug mit Austrian Airlines OS0214 nach Wien.

19 Uhr, Wien: Ankunft.

20 Uhr, Wien: Abflug KL1906 nach Amsterdam.

20.56 Uhr, im Flug: Meldung der KLM per SMS: «Willkommen in Amsterdam! Sie haben wenig Zeit bis zu Ihrem nächsten Flug. Daher bieten wir Ihnen und allen Ihren Mitreisenden an der Sicherheits- und Passkontrolle gerne die schnelle Abfertigung (Short Connection Lane) an. Zeigen Sie diese Seite und vermeiden Sie die Warteschlangen (Link).» Von dieser Meldung erfahren wir natürlich nichts, da unsere Telefon auf Flugmodus umgeschaltet sind! Auch die Cabin Crew weiss nichts von solchen Meldungen. Dies ist nicht Teil ihrer Ausbildung.

21.30 Uhr, Amsterdam: Ankunft. Dass wir wenig Zeit haben, wissen wir selber und suchen mit einem Marsch von zwei Kilometern das Gate D6. Die Wegweiser führen uns zu komplett geschlossenen Durchgängen. Durch eine andere Passagierin finden wir eine Passkontrolle mit einer langen Schlange. Da ist bei mir die Sicherung durchgebrannt und ich versuchte, die Schlange zu umgehen. Zwei Sicherheitsbeamte sind sofort ausgerückt und haben mich (in korrekter Weise) daran gehindert. Nach einigem Wortwechsel und ausführlicher Passkontrolle liessen sie uns gehen. Nach einem weiteren Kilometer im Laufschritt gelangten wir zum Gate D6. Dort wurden unsere Pässe und Bordkarten nochmals, 20 Meter hintereinander, kontrolliert.

22.30 Uhr, Amsterdam: Verspäteter Aflug KL 1131 nach Cork.

00.30 Uhr, Cork: Ankunft (irische Zeit). Das Gepäck ist pünktlich zur Stelle!

1 Uhr, Cork: Ankunft im Hotel Clayton City, nach 15 Stunden!

Vergleich von vier Flügen 

  • Swiss/Lufthansa, Zürich–Frankfurt:Das Personal war bezüglich Anschlusflug nicht hilfsbereit.
  • Austrian Airlines Frankfurt–Wien
  • KLM Wien–Amsterdam
  • KLM Amsterdam–Cork

Gesamtvergleich: In allen vier Fällen war der Abstand der Sitze eine Folter. Die vier Flüge waren ziemlich ähnlich und ok.

Vergleich der fünf Aiports 

  • Zürich : Wir haben unsere Flüge online gebucht. Bordkarten und Kofferetiketten haben wir ebenfalls online erstellt. Dies funktionierte benutzerfreundlich und einwandfrei. Die Aufgabe des Gepäcks funktionierte sehr gut.
  • Frankfurt: Die Umbuchung wird kompetent und hilfsbereit abgewickelt.
  • Wien: Zuerst marschiert man sehr lange bis zu einer Bus-Haltestelle, um dann nochmals lange mit dem Bus zu fahren. Mehr als eine Haltestelle könnte das vielleicht erleichtern.
  • Amsterdam: Der Airport Amsterdam erfordert endlose Märsche. Die Wegweiser haben uns in die Irre geführt. Für Transitpassagiere gibt es keinen erleichterten Ablauf (3 x Passkontrolle!).
  • Cork und Dublin: OK.

Gesamtvergleich: Der Flughafen Zürich ist mit grossem Abstand der modernste. Alles ist perfekt: Architektur, Ablauf, kurze Distanzen, Gepäckaufgabe, wenig Dichtestress, Passkontrolle inklusive Gesichtserkennung elektronisch. Die andern vier Airports wirken dagegen veraltet, obschon sie das wohl nicht sind. Dass unser Gepäck nach dieser langen Irrfahrt pünktlich zur Stelle ist, ist beeindruckend.

(TN)