Trips & Travellers
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Zehntägige Entdeckungsreise durch Atlantik-Kanada
Im Zentrum der 10-tägigen Reise von go2travel Ende September standen die Natur, die Kulinarik und im Allgemeinen die Vielfältigkeit dieser oftmals noch etwas unbekannteren maritimen Provinzen Nova Scotia und Prince Edward Island. Ganz anders als in Westkanada dominieren hier nicht grosse, mächtige Bergketten wie die Rocky Mountains, sondern der wilde Atlantik mit seinen schroffen Klippen und Buchten.
Zum meistfotografierten Leuchtturmes Kanadas
Gestartet wurde in Halifax, dem Dreh- und Angelpunkt für jegliche Reisen durch Atlantik-Kanada. Auch dieses Mal durften wir auf die grosszügige Unterstützung von Air Canada zählen, welche uns via Toronto sehr angenehm in die Hauptstadt Nova Scotias brachte.
Nach der Übernahme der Mietwagen, mit welchen wir die nächsten Tage unterwegs waren, führte der Weg direkt ins zentralgelegene Stadthotel und zur fortgeschrittenen Zeit auf eigene Faust noch etwas die lokale Kulturszene. Halifax ist nicht um sonst die Stadt mit der grössten Pub-Dichte Nordamerikas…
Am nächsten Morgen wurde die Waterfront von Halifax auf einer Walking Tour etwas genauer unter die Lupe genommen, bevor man ein Amphibienfahrzeug bestieg und mit dem «Harbour Hopper» auf dem Land- und auch Wasserweg einen guten Überblick der Highlights bekam.
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Für die erste Tagesetappe durfte natürlich der Besuch des meistfotografierten Leuchtturmes Kanadas nicht fehlen. So machte sich die Gruppe auf nach Peggys Cove, wo wir glücklicherweise nicht – wie sonst oft üblich – von grossen Reisegruppen umgeben waren. Bei bestem Wetter präsentierte sich das malerische Postkarten-Sujet und machte Lust auf mehr.
Entlang der Küste ging es weiter nach Lunenburg, einem von Schweizer- und Deutschen Auswanderer gegründeten Fischerdörfchen. Hier führte uns Liz mit ihrer sehr charmanten und unterhaltsamen Art durch das Örtchen und zog eine Anekdote nach der anderen aus dem Ärmel.
Mit dem Kayak durch den Nationalpark
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des Kejimkujik Nationalparks, wo eine gemütliche Kayak-Tour auf dem Programm stand. Bei bestem Herbstwetter wurde mehr oder weniger elegant an den bereits wunderschön verfärbten Laubbäumen vorbeigekurvt bevor der Tag mit einem Wine-Tasting und fantastischen Nachtessen in der Grand Pré Winery der Familie Stutz abgerundet wurde.
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Bekannt für ihre imposanten Gehzeitenunterschiede ist die «Bay of Fundy» seit jeher ein Fixpunkt auf jeder Atlantik-Kanada Rundreise. Für alle Frühaufsteher bestand die Möglichkeit bereits zum Sonnenaufgang den Höhepunkt der Ebbe zu erleben und zwar im Burntcoat Head Park, wo dieses Naturspektakel besonders eindrücklich ist. Der zweite Teil der Gruppe kam nach dem Frühstück pünktlich mit der eintretenden Flut an und konnte live miterleben, wie der Strand im beängstigten Tempo vom Wasser verschlungen wurde…very impressive!
Anschliessend stand die Überfahrt nach Prince Edward Island an. Fast gleichlang wie der Gotthard-Tunnel, thront die majestätische «Confederation Bridge» über dem Northumberland Strait und verbindet die kleinste Provinz Kanadas mit dem Festland.
Ein Mekka für Meeresfrüchte-Liebhaber
PEI, wie die Provinz umgangssprachlich genannt wird, ist von dutzenden von Leuchttürmen umgeben und besticht durch ihre eindrücklichen roten Sandstrände und der eher gemütlichen Art der Einwohner. So ticken die Uhren hier etwas langsamer und es wird viel Wert auf guten und frischen Seafood gelegt, was die Gruppe durchwegs zu spüren bekam.
Sogar bekennende Fisch-, Muschel- und Austern-Kritiker konnten von der Qualität überzeugt werden und probierten die fangfrischen Meerestiere, was mit gebührendem Respekt gezollt wurde. Einige mutierten Gerüchten zufolge sogar innerhalb von wenigen Tagen zu regelrechten Seafood-Liebhabern…
Nach einem erlebnisreichen Tag im Prince Edward-Island-Nationalpark durfte natürlich auch ein Besuch bei der vorallem in Japan sehr bekannten «Anne of the Green Gables» nicht fehlen –hierzulande wohl etwa vergleichbar mit unserem «Heidi». Übernachtet wurde in Charlottetown, der Hauptstadt von PEI, was sich als idealer Ausgangspunkt für die sternförmige Erkundung der Insel anbietet.
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Die Rückreise ans Festland war ursprünglich mit der Fähre geplant – neben der Brücke die zweite Möglichkeit die Insel wieder in Richtung Festland zu verlassen. Da aber just zu dem Zeitpunkt das erste Mal in der langen Geschichte des Fährbetriebs gleich beide Fähren mit einem technischen Defekt ausfielen, musste kurzfristig umgeplant werden und es ging wieder über die Brücke zurück ans Festland. Einige Teilnehmer hatten da wohl etwas gar viel Fahrvergnügen und holten sich als kleines Souvenir noch einen platten Reifen. So bekamen wir auch noch einen kurzen Einblick ins Gewerbe der lokalen Automechaniker.
Eine spektakuläre Panoramafahrt
Zurück in Nova Scotia stand mit dem Besuch des Cape Breton-Highlands-Nationalparks eines der wohl bekanntesten Highlights der Region auf dem Programm. Wie bestellt, spielte auch das Wetter perfekt mit und so startete man mit einer Whale Watching Tour im Zodiac in den Tag. Auf der anschliessenden Panoramafahrt entlang des spektakulären «Cabot Trails» kamen einige der Reiseprofis nicht mehr aus dem Staunen raus. Der kleine Hike auf dem «Skyline Trail» bildete dann den perfekten Abschluss dieses spektakulären Tages.
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Auf dem Rückweg nach Halifax ging es entlang der wilden und weniger touristischen «Eastern Shore», immer schön den rauen Atlantik im Visier, wo sich an gewissen Orten sogar ein paar ganz wagemutige Locals mit ihren Surfbrettern ins kalte Wasser trauten. Auf halber Strecke wurde nochmals übernachtet, ein letztes Mal in den Muscheltopf gegriffen und bei einem gemütlichen «Bonfire» die erlebnisreiche Studienreise Revue passiert.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Air Canada, Tourism Nova Scotia und Tourism Prince Edward Island für die grossartige Unterstützung bei der Organisation dieser FAM-Tour, welche wir anlehnend an unserer Mietwagenrundreise «Charming Maritimes» geplant haben. Sollte also jemand die Lust nach Atlantik-Kanada gepackt haben, die Direktflüge für nächste Saison sind ja bereits aufgegleist