Trips & Travellers

Erfrischend und nie um eine Antwort verlegen: Evelyne Godino-Fürst nimmt im «Travel News Talk» kein Blatt vor den Mund. Bild: TN

Evelyne Godino-Fürst: «Mein Job als Reiseleiterin war eine Lebensschule»

Im neusten «Travel News Talk» ist eine der profiliertesten Frauen aus der Schweizer Reisebranche zu Gast: Evelyne Godino-Fürst, mittlerweile seit über zwölf Jahren bei TUI Suisse, spricht über ihre Anfänge bei Esco Reisen, den Wert des persönlichen Kontakts und ihre einschneidendsten Erlebnisse im Reisegeschäft.

Evelyne Godino-Fürst gehört zu den Urgesteinen der Schweizer Reisebranche. Vor 37 Jahren – unmittelbar, nachdem sie das Gymnasium in Frauenfeld abgeschlossen hatte – stieg sie bei Esco Reisen ein, damals einer der führenden Anbieter von Bade- und Clubferien.

An ihre Anfänge denkt die Ostschweizerin sehr gerne zurück. «Es war eine grandiose Zeit», sagt sie im neusten «Travel News Talk». «Ich startete mit 20 Jahren als Reiseleiterin auf Gran Canaria und wurde ins kalte Wasser geschmissen.» Dieser Job sei für sie eine Lebensschule gewesen. «Alkoholvergiftungen, Unfälle, ja sogar Leute, die im Gefängnis landeten – mit all diesen Dingen mussten wir uns herumschlagen», erzählt die Reise-Managerin.

Danach arbeitete Godino-Fürst unter anderem in der Türkei, in Thailand, in Kuba, auf Sardinien und auf der Kanareninsel La Palma, bevor sie in der Schweiz sesshaft wurde und dem Reisebusiness bis heute erhalten geblieben ist.

Godino-Fürst bezeichnet sich immer noch als «Esco-Kind». Ihr Herz sei nach wie vor ein bisschen «esco-blau». Dass es die einst hippe Marke seit 15 Jahren nicht mehr gibt, bedauert sie sehr. Hotelplan hatte Esco Reisen übernommen und den Brand nach einiger Zeit im Rahmen einer Neuorganisation beerdigt.

Travelnews-Redaktor Reto Suter und Evelyne Godino-Fürst am Hauptsitz von TUI Suisse im Zürcher Friesenberg-Quartier. Bild: TUI

Seit über zwölf Jahren arbeitet Evelyne Godino-Fürst inzwischen für TUI Suisse – mit grosser Freude und viel Leidenschaft für den Job. «Hier habe ich wieder eine Familie gefunden. So, wie ich es von Esco Reisen her kannte», sagt sie und strahlt. «Ich brauche viele Menschen um mich herum, damit es mir gut geht.»

Die Ostschweizerin trägt seit drei Jahren den klangvollen Titel «Head of 3rd Party / Retailer Sales Switzerland». Mit ihrem Team ist sie für den Partnervertrieb in der Schweizer Reisebranche zuständig und zuversichtlich, dass es auch in 20 Jahren noch Reisebüros geben wird.

«Reiseprofis mit viel Know-how können die Kundinnen und Kunden mit wertvollen Tipps und Tricks versorgen und ihnen von A bis Z zur Seite stehen – gerade auch bei Problemfällen während der Reise», erklärt sie.

Weiter gibt Evelyne Godino-Fürst im «Travel News Talk» preis, was ihr in der Reisebranche früher besser gefallen hat und worüber sie sich zuweilen ärgert. Zudem verrät die Reise-Managerin, welche Ereignisse sie in ihrem Berufsleben besonders geprägt haben – und sagt klipp und klar: «Eine zweites Mal Corona-Pandemie würde ich nicht mehr mitmachen.»

(RSU)