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Sichtschutz beim Mount Fuji: Behörden rudern zurück
Auf der Jagd nach dem perfekten Foto des Mount Fuji machten Touristinnen und Touristen immer wieder Ärger vor einem Supermarkt in der Nähe des höchsten Bergs von Japan. Sie liessen Abfall liegen, machten es sich auf privaten Arealen gemütlich und pöbelten teilweise sogar gegen Anwohnerinnen und Anwohner.
Im Frühling zog die Stadtverwaltung von Fujikawaguchiko Konsequenzen. Sie liess beim beliebten Aussichtspunkt ein schwarzes Netz installieren. Die umstrittene Massnahme sollte die Touristenmassen beim Foto-Hotspot eindämmen (Travelnews berichtete).
Wie «CNN» berichtet, wurde das Netz vergangene Woche klammheimlich entfernt – möglicherweise für immer. Ursprünglich war geplant, den Sichtschutz aufgrund der starken Winde in der Region vorübergehend abzubauen. Doch nun sagen die Behörden von Fujikawaguchiko, es gebe keinen Zeitplan, wann der Sichtschutz wieder angebracht werden soll.
Bilder auf Social Media zeigen, dass sich nicht alle Fotojäger abhalten liessen. Einzelne Touristinnen und Touristen rissen Löcher ins Netz, um sich trotz Sichtschutz freien Blick auf den Mount Fuji zu verschaffen.
Dennoch sagt ein Stadtrat gegenüber «CNN»: «Seit wir das Netz im Frühling installiert haben, halten sich die Menschen deutlich weniger lang vor dem Supermarkt auf. Der Sichtschutz hat Wirkung gezeigt.» Es würden aber immer noch Sicherheitskräfte in der Gegend patrouillieren, und das Netz könne jederzeit wieder aufgespannt werden, wenn sich die Situation ändere, so der Stadtrat weiter.
Der Aussichtspunkt, an dem der Sichtschutz montiert wurde, ist besonders beliebt, weil der majestätische Vulkan hinter einem der in Japan allgegenwärtigen Lawson-Supermärkte aufragt. Das Fotomotiv gilt deswegen als typisch japanisch.