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Die Schweizer Ferienfluggesellschaft Edelweiss nimmt zwei neue Reiseziele in Nordamerika in ihren Flugplan auf. Bild: Edelweiss

Was sich die Reisebranche von den neuen Edelweiss-Zielen erhofft

Reto Suter

Der Schweizer Ferienflieger Edelweiss baut sein Angebot auf der Langstrecke aus. Im Sommer 2025 sind Seattle in den USA und Halifax in Kanada neu im Flugplan. Schweizer Nordamerika-Spezialisten zeigen sich in einer Umfrage von Travelnews begeistert.

«Das sind wirklich sehr coole News», sagt Robin Engel auf Anfrage. Der Mitinhaber des Nordamerika-Spezialisten Go2Travel freut sich riesig über den Angebotsausbau der Edelweiss. Die Schweizer Ferienfluggesellschaft verkündete gestern Dienstag, dass sie im kommenden Sommerflugplan erstmals Flüge ab Zürich nach Seattle in den USA und Halifax in der kanadischen Provinz Nova Scotia anbieten wird (Travelnews berichtete). «Seattle und vor allem Halifax werden in Europa bis anhin eher stiefmütterlich behandelt und mit niedriger Frequenz direkt angeflogen», so Engel. «Deshalb bieten die Nonstop-Flüge der Edelweiss einen grossen Mehrwert.»

Mirjam Indermühle, Geschäftsführerin von Para Tours in Wabern BE, stimmt in den Lobgesang ein. «Die Schweizer Kundinnen und Kunden fliegen gerne ohne Umsteigen, und die Optionen werden mit diesen beiden neuen Destinationen natürlich um einiges erweitert», sagt sie. Laut der Nordamerika-Expertin werden die Atlantik-Provinzen für Schweizer Reisende durch den kürzeren Flug auf jeden Fall nochmals attraktiver.

Auch Knecht Reisen sieht in den neuen Direktflügen viele Vorteile. Seattle stelle eine gute Alternative zu Vancouver dar, findet Anja Meier, Senior Product Manager Northamerica. «Dies gilt vor allem dann, wenn die Flüge in die kanadische Metropole bereits voll sind.» Gemäss Katja Bauer, Product Manager Canada & Alaska bei Knecht Reisen, bietet das neue Angebot den Reisenden deutlich mehr Komfort und Flexibilität. «Bei den bisherigen Verbindungen nach Halifax via Toronto, Montreal oder über Frankfurt ist die Anreise recht langwierig.» Mit dem bequemen Direktflug sei die Region fortan viel leichter erreichbar und werde entsprechend noch attraktiver.

Halifax-Flüge können ein Gamechanger werden

Robin Engel von Go2Travel sieht vor allem bei Halifax enorm viel Potenzial. «Zum einen sind Kombinationsmöglichkeiten mit Montreal und Toronto möglich», erklärt er. Das mache Einwegmieten dem St. Lorenz Strom entlang äusserst interessant. «Zum anderen eröffnet die Verbindung bessere und vor allem weniger zeitintensive Umsteigeverbindungen nach Neufundland.» Hinzu komme, dass in Halifax alle gängigen Anbieter von Wohnmobilen eine Vermietstation betreiben. «Das spricht ein zusätzliches Kundensegment an», so Engel.

Für viele Reisende ein Sehnsuchtsort: Halifax in der kanadischen Provinz Nova Scotia. Bild: Adobe Stock

Katja Bauer von Knecht Reisen sagt: «Halifax ist das Tor zu den spannenden Provinzen in Atlantik-Kanada.» Die Region sei äusserst vielseitig und habe sowohl landschaftlich als auch kulturell viel zu bieten. Sie spreche gerade auch Reisende an, die schon in anderen Gegenden Kanadas unterwegs waren. «Wir sehen viel Interesse für die Region. Gleichwohl ist sie nach wie vor so etwas wie ein Geheimtipp in Kanada.»

Spannende Kombi-Angebote dank Seattle

«Seattle ist ein idealer Startpunkt für jegliche Mietwagenrundreisen, sagt Robin Engel von Go2Travel. «Sei es im Pazifischen Nordwesten der USA kombiniert mit einer Rundreise durch Westkanada und einem Rückflug ab Vancouver oder Calgary oder einem Road-Trip der Küste runter nach San Francisco, von wo sowohl United Airlines als auch die Swiss Nonstop-Flüge nach Zürich anbietet.»

Auch interessant, aber noch nicht so bekannt ist laut dem Nordamerika-Profi eine mögliche Kombination mit Denver durch die amerikanischen Rocky Mountains mit Highlights wie dem Yellowstone- oder Grand-Teton-Nationalpark.

Seattle gilt als idealer Ausgangspunkt für Rundreisen mit dem Mietwagen. Bild: Adobe Stock

Auch Mirjam Indermühle, Geschäftsführerin von Para Tours, lobt bei Seattle in erster Linie die vielen Kombinationsmöglichkeiten für Rundreisen – auf der Strasse und auf dem Meer. «Für uns ist Seattle ein guter Ausgangspunkt für Kreuzfahrten nach Alaska sowie als Start- oder Endpunkt einer Camper-Einwegreise in Kombination mit Alaska», sagt sie.

Touristisches Potenzial im Norden

Auf die Frage, welche zusätzlichen Destinationen in Nordamerika interessant wären, ist der Tenor der Schweizer Spezialisten einhellig: Sie wünschen sich Direktflüge in den Norden des Kontinents. Alle angefragten Reiseprofis sehen Anchorage in Alaska als Flugziel mit sehr viel Potenzial.

Auch Whitehorse, Hauptstadt des kanadischen Yukon-Territoriums, schwirrt den Nordamerika-Experten in den Köpfen herum. «Weil Condor seit diesem Jahr Whitehorse nicht mehr aus Frankfurt bedient, dürfte auch das Interesse aus Deutschland entsprechend gross sein an einer solchen Verbindung», erklärt Robin Engel von Go2Travel.

Und dann bringt er auch noch eine Wunschdestination im Süden ins Spiel. Laut ihm wäre Houston als Drehkreuz interessant. «Von dort wären mit United Airlines interessante Kombinationen und Weiterflüge beispielweise in die Südstaaten möglich», so Engel. Fürs Erste sind die Schweizer Nordamerika-Spezialisten mit Seattle und vor allem Halifax aber sehr zufrieden.