Trips & Travellers

Janine Bunte ist seit gut fünf Jahren Geschäftsführerin der Schweizer Jugendherbergen. Bild: TN

«Der Töggelikasten ist das zentrale Element jeder Jugi»

Reto Suter

Janine Bunte, Geschäftsführerin der Schweizer Jugendherbergen, spricht im neusten «Travel News Talk» über die herausragenden Ereignisse der 100-jährigen Jugi-Geschichte, das harzige Geschäft wegen des schlechten Wetters und die hohen Ansprüche der Schweizer Gäste.

Die Schweizer Jugendherbergen feiern dieses Jahr ihren 100. Geburtstag. Janine Bunte hat über einen Viertel dieser Geschichte mitgeschrieben. Sie stieg vor 28 Jahren als Buchhalterin bei den Jugis ein. Seit gut fünf Jahren ist sie Geschäftsführerin – und das mit grossem Erfolg: Im vergangenen Jahr verzeichneten die Jugendherbergen einen neuen Rekord bei den Logiernächten.

Im neusten «Travel News Talk» schaut Janine Bunte zurück auf die 100-jährige Geschichte und die wichtigsten Meilensteine der Jugendherbergen in der Schweiz. «Die Jugis haben sich über all die Jahre stark verändert und weiter entwickelt», sagt die Geschäftsführerin. «Im Gegensatz zu früher, als die Besucherinnen und Besucher noch fast alles selber erledigen mussten, haben wir heute einen Top-Service, um den hohen Anforderungen der Gäste gerecht zu werden.»

Das Jahr 2024 sei für die Jugendherbergen grundsätzlich erfreulich angelaufen, so Bunte. «Wie die ganze Tourismusbranche haben wir zuletzt allerdings unter dem nasskalten Frühling gelitten.» Das schlechte Wetter habe Auswirkungen auf den Buchungsstand hinsichtlich des Sommers. «Viele Leute zweifeln nun, ob sie ihre Ferien wirklich in der Schweiz verbringen möchten.»

Was den Aufenthalt in der Jugi ausmacht

«Ich schätze an den Jugis ganz besonders, dass man immer mit anderen Gästen in Kontakt kommt», sagt Bunte. Das Leben in den öffentlichen Gemeinschaftsräumen mache jeden Aufenthalt in einer Jugendherberge speziell. Was auch nicht fehlen dürfe, sei ein Töggelikasten. «Er ist das zentrale Element jeder Jugi», findet die Geschäftsführerin.

Momentan laufen bei den Schweizer Jugendherbergen mehrere Projekte, um neue Standorte zu erschliessen. Genf soll laut Bunte wieder eine Jugi bekommen. «Zudem eröffnen wir schon bald ein kleines Bijou in Martigny, und in Pontresina ist ein Umbau-Projekt in der Pipeline», erzählt sie.  Ein grosser Schritt vorwärts sei auch in Sachen Digitalisierung angezeigt.

Weiter spricht Bunte im «Travel News Talk» über den sehr hohen Anteil von Schweizer Gästen, Jugis mit Wellness-Angeboten und ihre persönlichen Vorlieben in den Ferien. Und sie verrät, weshalb sie im Kajütenbett lieber unten als oben schläft und was sie in einem Mehrbett-Zimmer am meisten stört.