Trips & Travellers

Die Gäste im Hotel Olivetum Colina geniessen den Pool und den Blick auf den Olivenhain. Bilder: zVg

Familie Schläpfer setzt auf Olivenöl-Tourismus 

Gregor Waser

Mit einem Guesthouse und Olivenhain hat eine Ostschweizer Familie in Andalusien ein beeindruckendes Refugium und eine neu Art des Tourismus geschaffen.

Diesen Traum dürften wohl schon etliche Bürolisten unter der Nebeldecke des Schweizer Mittellandes gehegt haben. Der Ostschweizer Banker Roger Schläpfer machte ihn wahr. Denn er zog zusammen mit seiner Familie vor elf Jahren in den warmen Süden und kehrte dem Büroalltag den Rücken.

«Ich kam beruflich an den Anschlag, die Belastung wurde immer grösser», blickt er heute zurück. Zusammen mit seiner Gattin Brigitte, die mit Chinesischer Medizin selbstständig ist und den drei schulpflichtigen Kindern wagten sie den Schritt Richtung Spanien.

Zerfallene Olivenmühle

In Montoro in der Nähe von Córdoba fanden sie eine ziemlich zerfallene Olivenmühle und bauten diese in das Guesthouse Olivetum Colina um, nicht zuletzt auch dank den in Banker-Jahren angesparten Geldmitteln. Die drei Kinder gingen fortan in Andalusien zur Schule. Mittlerweile sind die ältesten beiden Kinder schon ausgezogen.

Roger und Brigitte Schläpfer betreiben das Hotel mit den sieben Doppelzimmern während den fünf Monaten April, Mai, Juni, September und Oktober – im Juli und August ist es zu heiss.

2013 zogen die Schläpfers von Uzwil SG nach Andalusien, von links: Brigitte, Dominic, Lilian, Olivia und Roger.

Im hügligen Hinterland von Córdoba ein Hotel aufzubauen, war nicht ohne Risiko. Doch die Schläpfers glaubten an die Kombination von Natur und Entspannung mitten im Olivenhain. Zudem lässt sich von Montoro aus in wenigen Mietwagen-Stunden Andalusien entdecken, ob Córdoba, Sevilla, Granada, Ronda, Malaga oder Cadíz.

Das ist Olivenöl-Tourismus

Neben den Abstechern in die fantastischen, andalusischen Städte weilen die Gäste am Pool des Hotels Olivetum Colina, geniessen im Garten Jamón Ibérico und natürlich Oliven oder flanieren durch den endlosen Olivenhain.

Tausende Olivenbäume prägen die Hügel rund um Montoro nahe Córdoba.

Neben dem Hotelbetrieb setzen die Schläpfers auf eine bisher noch kaum bekannte Art des Tourismus – den Olivenöl-Tourismus. Das Interesse für das Thema Oliven – Schläpfers produzieren mit viel Hingabe biologisches Olivenöl – sorgt bei den Besuchern für Interesse und Faszination.

Das biologische Olivenöl Olivetum Colina.

«Mittlerweile bieten wir Olivenöldegustationen und geführte Olivenhainwanderungen an», schildert Roger Schläpfer. Auch bei der Pflege der Olivenbäume und Ernte können die Gäste mithelfen. Ein Besuch des Olivenmuseums, die Besichtigung der Olivenmühle oder der Workshop «Kochen mit Olivenöl» werden ebenso angeboten.

Schliesslich seien immer mehr Leute gesundheitsbewusst und gutes Olivenöl verspreche Kraft, Energie und ein langes Leben, sagt Schläpfer. Doch was ist gutes Olivenöl?

Dazu holt Roger Schläpfer aus: «Der Standort der Bäume wirkt sich auf den Gehalt der gesundheitsfördernden Stoffe aus, die Art der Ernte und der Verarbeitung ebenso.» Und es brauche Gespür für den richtigen Zeitpunkt der Ernte. Für ihr biologisch produziertes Olivenöl wurden die Schläpfers schon ausgezeichnet.

Und natürlich verkaufen die Schläpfers auch ihr feines Olivenöl, wie Travelnews an der Fespo 2024 entdecken und degustieren durfte. Roger und Brigitte Schläpfer waren bei der Andalusien-Präsentation am Stand des Spanischen Fremdenverkehrsamts als deren Olivenöl-Lieferant mit dabei, bevor sie wieder in ihr schönes Refugium in Andalusien zurückkehrten.

This is the entrance to Guesthouse Olivetum Colina.

Weitere Infos: www.olivetum-colina.es