Trips & Travellers

Mitte März scheint klar: Das Reisejahr 2024 dürfte mindestens so erfolgreich werden wie das vergangene. Bild: Adobe Stock

Kommentar Lasst die Korken knallen – das Jahr wird ein Hit!

Reto Suter

Nach dem erfolgreichen Comeback der Reisebranche im letzten Jahr machte sich Skepsis breit, ob es 2024 im gleichen Stil weiter gehen würde. Jetzt zeigt sich: Jegliche Zweifel sind unbegründet. Die Reiselust ist gross wie nie.

Während der Corona-Pandemie ist die Reisebranche für beinahe drei Jahre ein Koma-Patient, der mit Staatsgeldern künstlich am Leben erhalten wird. Dann folgt 2023 das rauschende Comeback. Die Branche knackt wieder Rekorde. Nur einzelne Fernstrecken sind gegenüber Vor-Corona noch etwas im Rückstand. Trotz höher Reisepreise, gehen unerwartet viele Buchungen ein.

Die Touristikerinnen und Touristiker trauten dem wieder boomenden Reisegeschäft lange Zeit noch nicht recht. Martin Wittwer, Präsident des Schweizer Reise-Verbands, sprach im Vorwort des Geschäftsberichts 2022/2023 letzten Herbst noch von dunklen Wolken, die aufziehen würden – unter anderem wegen der unsicheren geopolitischen Lage und der schwindenden Kaufkraft aufgrund der Teuerung und steigender Krankenkassenprämien.

Und jetzt das: Im März sind alle Vorzeichen für ein weiteres erfolgreiches Reisejahr äusserst positiv. Reisende, die ihre Ferien kürzen oder absagen? Fehlanzeige! Der Buchungsstand nach den ersten Wochen des Jahres? Vorzüglich! Die Erfahrungen der Einkäuferinnen und Einkäufer an der ITB Berlin? Ein harter Kampf um Flüge und Betten wegen drohender Engpässe in der Hochsaison! Bereits an der Ferienmesse Bern und der Fespo in Zürich war der Tenor der Ausstellenden ähnlich.

Aus diesen Gründen brummt das Geschäft

Die dunklen Wolken haben sich verzogen. Und nicht nur das: Inzwischen scheint kräftig die Sonne. Das hat zwei Hauptgründe. Einerseits ist die wirtschaftliche Situation besser als noch vor ein paar Monaten. Die Teuerung ist gesunken. Auch mit den Zinsen dürfte es bald wieder runtergehen, was insbesondere Wohneigentümer freut und finanziell entlastet.

Und das Sahnehäubchen für die Rentnerinnen und Rentner: Sie bekommen eine 13. AHV-Rente. Zwar noch nicht dieses Jahr. Aber mit der Aussicht auf den neuen finanziellen Zustupf ab 2026 lässt sich wohl schon jetzt die eine oder andere Reise sorgloser planen.

Einen noch grösseren Einfluss auf das Buchungsverhalten dürften psychologische Aspekte haben. So hart es klingen mag: Die Corona-Pandemie, die Kriege in der Ukraine und in Nahost sowie die unsäglichen Präsidentschafts-Wahlkämpfe in den USA haben die Menschen abgestumpft.

Sie leben viel stärker im Hier und Jetzt, wollen ihre Reisepläne nicht mehr auf die lange Bank schieben, sondern schnellstmöglich umsetzen. Denn: Wer weiss schon, was morgen oder übermorgen ist? Das spielt der Schweizer Reisebranche in die Karten. Und deshalb, schon Mitte März 2024, mein Tipp: Lasst die Korken knallen, das Jahr wird ein Hit!