Trips & Travellers

Hat beruflich und privat schon viel von der Welt gesehen: Martin Fehrlin, Geschäftsleiter von Vögele Reisen und Imbach Reisen. Bild: TN

Martin Fehrlin: «Vertiefte Erlebnisse statt nur kurz da und da zu stoppen»

Gregor Waser

Im neuen «Travel News Talk» spricht Martin Fehrlin über die Neuerungen bei Vögele Reisen und Imbach Reisen und erzählt von seinem privaten Trip mit Kollegen neulich auf dem Gravelbike von Bangkok nach Hanoi.

Seit sechs Jahren Chef von Imbach Reisen, seit zwei Jahren auch Geschäftsleiter von Vögele Reisen, redet Martin Fehrlin im neuen «Travel News Talk» über seine Doppelrolle und darüber, wie sich die beiden Firmen entwickeln und jüngst neuartige Reisen und Reiseformen integriert haben. Die Wandlung bei Vögele Reisen hin zum Erlebnisspezialisten sei nicht über Nacht erfolgt, «das war ein längerer Prozess, auf Stufe der Gruppe haben wir eine Babyboomer-Strategie entworfen und dabei gemerkt, dass sich die Bedürfnisse unserer Kundschaft ändern. Wir konnten die Corona- und Nach-Corona-Zeit nutzen, um dies umzusetzen.»

Insider-Erlebnisse und Begegnungen, die verbinden, stehen beim einstigen Gruppenreise-Discounter Vögele Reisen nun also im Fokus. Wie solche Erlebnisse zustande kommen, erzählt Martin Fehrlin ebenso wie auch den konkreten Tagesablauf einer Gruppenreise, «früher wollten die Kunden so viele Sehenswürdigkeiten wie möglich in den Tag packen, heute begrüssen Sie es, schon um 15 Uhr zurück im Hotel zu sein, um auch noch für sich Zeit zu haben.» Heute stünden vertiefte, bleibende Erlebnisse im Programm, etwa ein Mittagessen mit lokalen Leuten, ein Workshop, um Lampione herzustellen, «so dass man eintauchen kann, um nicht bloss sagen zu können, ich bin da und da gewesen.»

Hoch im Kurs sind Küstenwanderungen

«Wir sind zufrieden», beantwortet Martin Fehrlin die Frage nach dem aktuellen Saisonverlauf, «im letzten Jahr haben wir mit der neuen Positionierung angefangen und verzeichneten gleich ein verhältnismässig gutes Reisejahr, angesichts der Fernreisen, die noch etwa länger benötigten, um sich zu erholen nach Corona.» Nun lasse sich auch das Jahr 2024 gut an. Und er erzählt dabei auch vom neuen Mietwagen-Produkt, das sich individuell und flexibel zusammenstellen lässt.

Bei Schweizern hoch im Kurs sind Küstenwanderungen nahe am Meer, hier kann Imbach Reisen mit passenden Wanderreisen aufwarten. Elba, Mallorca, Algarve und Madeira sind die Top-Destinationen, erzählt Martin Fehrlin, der ab und zu auch selber auf einer der Reisen mit dabei ist, zuletzt in Uganda. Neu seien jüngst Ladakh und Usbekistan hinzugekommen. Zunächst primär für die Corona-Zeit lanciert, laufen auch die Genussreisen in der Schweiz weiterhin gut und bleiben im Angebot.

Gregor Waser befragt Martin Fehrlin am Sitz von Vögele Reisen an der Badenerstrasse in Zürich. Bild: Alexandra Almeida

Ob er denn nach einer Reise mit Vögele oder Imbach auch schon gefunden habe, dies oder das müsse anders angepackt werden? Martin Fehrlin lacht, diese habe es auch schon gegeben, nicht gleich die ganze Reise, aber mal eine Wanderung da oder ein Ausflug dort, den man anders machen oder weglassen könnte. «Die Inputs müssen aber nicht immer von mir kommen, auch die Reiseleiter haben die Aufgabe zu berichten und neue Ideen einzubringen. Die Wanderreise auf Elba sieht nicht mehr gleich aus wie jene vor fünf Jahren.»

Auf seine privaten Reisen angesprochen, erzählt Martin Fehrlin von seinem jüngsten Trip nach Asien, dies sei ein «once in a lifetime»-Projekt gewesen. Zusammen mit drei Kollegen ging's auf dem Gravelbike von Bangkok nach Hanoi, «das war ein Riesenerlebnis, eine Mega-Erfahrung». Auf Nebenstrassen unterwegs, seien sie sehr nahe an die Bevölkerung gekommen, dort, wo Touristen kaum je zu sehen sind. Und von «once in a lifetime» könne nicht mehr unbedingt gesprochen werden, es seien bereits Gespräche über ein neues Projekt aufgeflammt.