Trips & Travellers

Hat nach über 100 Südsee-Reisen viel zu erzählen, wie sich eine Reise in den Südpazifik anfühlt: Hansjörg Hinrichs, Gründer von Pacific Society. Bilder: TN

Hansjörg Hinrichs: «Unsere Südsee-Reisen setzen Impulse»

1980 gründete Hansjörg Hinrichs den Südsee-Spezialisten Pacific Society. Im «Travel News Talk» erzählt er von der Faszination des Südpazifiks, seinen Sorgen um einige der Inseln und er stellt sein neustes Projekt vor, «Uto Ni Yalo».

Unterwegs für das St. Galler Reisebüro Intertreck auf der Suche nach neuen Reisegebieten, reiste er 1978 erstmals in die Südsee. 46 Jahre später erzählt Hansjörg Hinrichs in der neuen Folge des «Travel News Talk» von seinen mittlerweile über 100 Reisen in den Südpazifik; ab 1980 als Gründer und Inhaber von Pacific Society, dem auf massgeschneiderte Individual- und Gruppenreisen spezialisierten Südsee-Spezialisten.

Aufgewachsen am Bodensee und schon früh versunken in Piratenromane, liess die Südsee Hinrichs nicht mehr los. Auf den Reiz dieser Weltgegend angesprochen, spricht er von den Inseln, den Farben, dem Licht, dem Lebensverständnis der Leute und ihrer Fähigkeit im Moment zu leben, «die Südsee zu bereisen ist ein gutes Gefühl.» Dort unten habe es «Tack» gemacht, bis heute.

Mit Pacific Society strebe er und sein Team eine eigene Wertigkeit an, «sich hineinbegeben in den Fluss des Lebens und andere Umgebungen vor sich zu haben, um sich zu fragen, was macht das mit mir. Wir eröffnen über die Destination Erlebnismöglichkeiten, die den Leuten den Luxus der persönlichen Lebenswahrnehmung in Raum und Zeit ermöglicht. Unsere Gäste spüren sich in diesen Inselwelten neu», und Hansjörg Hinrichs spricht von einem Upgrade der Lebensqualität, welche die Leute nach einer Südsee-Reise nach Hause nehmen.

Hansjörg Hinrichs im Gespräch mit Gregor Waser.

«Wir können Impulse setzen, die eine Weichenstellung im Leben bewirken», sagt Hinrichs weiter, «wir haben schon erlebt, dass Leute, die mit uns gereist sind, danach ihre Firma verkauft haben und ihren Lebensplan neu anschauen. Hier setzen wir an, dass sich die Leute spüren.» Vom Bundeshaus bis hinein in in alle Schichten seien schon Gäste mit auf einer Südsee-Reise gewesen, das gemeinsame Merkmal sei, dass sie einen aktiven Weltbezug haben, auch zu sich selber und dass sie Authentisches erleben möchten.

Die drei Zonen der Südsee

Der Südsee-Kenner spricht im wöchentlichen Podcast von Travelnews von den total 42'000 Inseln, erklärt dabei die drei Zonen des Südpazifiks: von Mikronesien, dem Kleininselgebiet nördlich des Äquators, etwa mit dem Taucher-Eldorado Palau; im Westen Richtung Australien verweist er auf Melanesien mit Papua-Neuguinea, Vanuatu, den Salomonen, «alles sehr urig, erdig, steinzeitlich geprägt». Und die Traum-Südsee mit Polynesien, Inseln wie Tahiti, Bora Bora, Morea oder Cook Island, hier spricht er von der «filmpräsenten Südsee». Auch seine Lieblingsinseln verrät Hinrichs, «die Marquesas, zwischen Tahiti und Hawaii gelegen, mit den mitunter schönsten Buchten.».

Hansjörg Hinrichs, auch Buchautor und Referent, wird in diesem Jahr zudem ein Herzensprojekt umsetzen. Mit dem Katamaran «Uto Ni Yalo», was so viel heisst wie «Herz und Seele», bereist eine Reisegruppe von Pacific Society die Südsee-Inselwelten an ausgewählt typische Orte, vom vergessenen Hochland durch paradiesische Naturgärten zu Traumstränden auf einsamen Inseln. «Uto Ni Yalo» versteht sich als Identitätsprojekt auf Fiji. Der polynesische Katamaran wird mittels Sternennavigation pilotiert. Kultur, Musik, Tanz und stimmungsvolle Rituale gehören ebenso zu dieser Reise, die am 16. September 2024 startet und von den total 32 Reisetagen werden 10 Tage auf diesem besonderen Katamaran verbracht.

Erstmalig bereist eine Reisegruppe von Pacific Society die Südsee-Inselwelten mit dem polynesischen Katamaran «Uto Ni Yalo». Bild: PS

Mit Sorge verfolgt Hansjörg Hinrichs den Anstieg des Meeresspiegels und die Hilflosigkeit der Leute, «auf den Salomonen ertrinken ganze Gärten im Salzwasser», Tuvalu werde verschwinden. Immerhin gebe es auch eine pazifische Solidarität, erzählt er, Fiji etwa nehme Leute von Tuvalu auf, aber das Drama sei schon enorm.

Angesprochen auf den Kreuzfahrttourismus in der Südsee, spricht er von verkapptem Kolonialismus, einem Tourismus, von dem die Leute nichts hätten. Eintrittsgebühren zu verlangen, um ein Land zu sehen, erachtet er als einen fairen Ansatz. Wichtig ist ihm, dass seine Gäste den Einheimischen auf Augenhöhe begegnen.

Am 14. Juli feiert Hansjörg Hinrichs übrigens einen runden Geburtstag. Auf welcher Südsee-Insel er diesen feiert, erzählt er ebenfalls im heutigen Talk.

(GWA)