Trips & Travellers

5 der über 20 Live-Talk-Gäste am Travelnews-Stand an der Fespo, von links: Thomas Meier (Manta Reisen), Beatrice Saudan-Steiner (Alpha Golftours), Fabio Merki (Ozeania Reisen), Lorena Romeo (TUI Suisse) und Reto Amin (Amin Travel). Bild: TN

Fabio Merki: «Die Flugpreise kommen langsam wieder runter»

20 Live-Talks mit kompetenten Reiseprofis hat das Team von Travelnews im Rahmen der viertägigen Fespo geführt. Im neusten «Travel News Talk» hören wir in die spannendsten Aussagen rein und blicken auf die grösste Ferienmesse der Schweiz zurück.

Der Travelnews-Stand an der Fespo war gleichzeitig eine Bühne – für 20 spannende Gespräche mit Persönlichkeiten aus der Schweizer Reisebranche. Von 12 bis 16 Uhr fand an allen vier Tagen immer stündlich ein Live Talk statt. Dabei gab sich das «Who is Who» der Szene quasi die Klinke in die Hand.

Die Moderatoren, Gregor Waser und Reto Suter, sprachen mit den Gästen unter anderem über aktuelle Reisetrends. Dazu sagte Thomas Meier, Geschäftsleiter von Manta Reisen: «Unmittelbar nach der Pandemie war der Indische Ozean sehr einfach bereisbar und erlebte eine riesige Nachfrage.» Jetzt seien auch alle anderen beliebten Reiseziele wieder offen. «Deshalb wandern die Leute teilweise in andere Destinationen ab – und wir wachsen nicht mehr weiter.»

Fabio Merki, Geschäftsführer von Ozeania Reisen, strich heraus, dass die Airlines, gerade auch auf der Fernstrecke, ihre Kapazitäten hochgefahren haben. «Die Flugpreise kommen langsam wieder runter», so Merki. «Bei Australien haben die Frequenzen im Vergleich zu Vor-Corona wieder ein Level von 80 bis 90 Prozent erreicht.»

Messe-Auftritt bleibt für die Branche wichtig

Auch wenn die Zahl der Besucherinnen und Besucher von 50'000 im vergangenen Jahr auf 42'000 bei dieser Ausgabe gesunken ist: Praktisch alle Ausstellenden werten ihren Auftritt als Erfolg. Laut Lorena Romeo, Regionalleiterin bei TUI Suisse, ist die Fespo eine wichtige Plattform, um den Kundenstamm zu erweitern. «Uns freut, dass wir auch diesmal wieder sehr viele neue Kundinnen und Kunden an unserem Stand hatten.»

Philippe Raselli, Chef von Holiday Maker Tours, nutzte die Chance, um das Jordanien-Geschäft anzukurbeln. Aufgrund der Eskalation im Nahost-Konflikt seien die Buchungen für Jordanien regelrecht eingebrochen, erzählte er. «Alle, die trotzdem hinreisen, werden dafür richtiggehend verwöhnt. Man erlebt die archäologische Stätte Petra wie aus dem Bilderbuch – keine Spur von Massentourismus», schwärmte Raselli.

Sebastian Kickmaier, Director Tour Operating bei der Hotelplan-Spezialistenmarke Travelhouse, bestätigte einen allgemeinen Trend: Die Lust auf Individualreisen nimmt rasant zu. «Unsere Kundinnen und Kunden wollen zwar in touristisch erschlossene Gebiete reisen, aber gleichzeitig auch etwas Spezielles erleben», sagte Kickmaier. Reisegeschichten schreibe man vor allem «off the beaten track», an Orten die noch nicht komplett überlaufen sind.

Wer fehlte und was sich ändern müsste

Messeleiter Stephan Amstad nervte sich im Bilanz-Gespräch vor allem, dass die Destination Kolumbien nicht mit einem eigenen Auftritt vor Ort war und verglich die Situation mit dem Fussball: «Es war wie ein Penalty ohne Goalie. Kolumbien hätten den Ball nur noch verwerten müssen.»

«Wenn du eine direkte Verbindung in die Schweiz hast (im November nahm Edelweiss die Direktflüge nach Bogotá und Cartagena auf) und du dich im Schweizer Markt trotzdem nicht zeigst, dann weiss ich auch nicht mehr weiter», enervierte sich Amstad.

Daniel Fuog von Flussreiseanbieter Excellence wünschte sich derweil eine eigene Halle für den Schweizer Tourismus. «Wir haben in der Schweiz viele tolle Hotels und schöne Ferienregionen, die man hier an der Messe zeigen müsste.»

Mit Kreuzfahrtprofi Dario Cremona von Knechts Schiffsreisen, war auch ein Vertreter der Generation Z zu Gast in den Live Talks. Er findet, die Ausstellenden müssten mehr Erlebnisse für die Besucherinnen und Besucher schaffen. So, wie es etwa die Fluggesellschaft Condor gemacht habe, indem die Leute auf echten Flugzeugsitzen Platz nehmen konnten. «Hier sollten auch die Reedereien innovativer werden. Warum nicht eine Kreuzfahrt-Kabine an der Messe aufbauen oder am Abend eine Cruise-Party durchführen?», fragte Cremona.

(RSU)