Trips & Travellers

23'000 Menschen besuchten dieses Jahr die Berner Ferienmesse. Bild: TN

Ferienmesse Bern nimmt nur langsam wieder Fahrt auf

Reto Suter

23'000 Besucherinnen und Besucher liessen sich an der Ferienmesse auf dem Bernexpo-Areal für künftige Reisen inspirieren. Die Messeleitung ist zufrieden – auch wenn die Zahlen aus der Vor-Corona-Zeit noch ziemlich weit weg sind.

«Die diesjährige Ausgabe der Ferienmesse Bern war ein voller Erfolg», sagt Messeleiter Mario Kovacevic. «Wir hatten eine farbige, schöne Messe mit einer fantastischen Atmosphäre.» Damit sei das Ziel erreicht.

23'000 Menschen besuchten die Messe an den vergangenen vier Tagen. Das sind 1000 mehr als bei der Comeback-Ausgabe vor einem Jahr. Messeleiter Kovacevic hatte im Vorfeld mit bis zu 25'000 Besucherinnen und Besuchern geliebäugelt. Dafür war das Wetter am Wochenende aber wohl zu gut. Viele Menschen dürften dem Messebuch einen Ausflug in die Berge vorgezogen haben.

Auch wenn die Veranstalter nur ungern auf die Zeit vor der Pandemie zurückblicken: Der Rückstand auf die früheren Besucherzahlen ist nach wie vor gross: 2020 hatte die letzten Messe vor der Corona-Krise noch rund 37'000 Besucherinnen und Besucher angelockt. Solche Zahlen dürften künftig utopisch sein. Nicht, weil die Messe schlechter geworden wäre, sondern weil sich das Verhalten der Leute verändert hat – gerade bei vielen jüngeren Menschen sind Messen nicht mehr en vogue.

Mehrheitlich positiver Tenor der Ausstellenden

Viel wichtiger als die reine Besucherzahl ist für die Messeleitung aber ohnehin das Feedback der Ausstellenden. 170 Unternehmen präsentierten sich dieses Jahr in den Bernexpo-Hallen – 50 mehr als im vergangenen Jahr. Ihre Bilanz fällt grösstenteils positiv aus.

«Für uns sind die Messen nach wie vor sehr wichtig», sagt Sarah Weidmann, Geschäftsführerin von Italien-Spezialist Smeraldo Tours, zu Travelnews. «Wir fühlen gerne den Puls der Besucherinnen und Besucher. Dieses Jahr sei die steigende Nachfrage nach geführten Rundreisen auffallend gewesen. «Zudem haben vor allem jüngere Reisende vermehrt danach gefragt, ob sie auch mit Zug und Fähre verreisen könnten statt mit dem Flugzeug», erklärt Weidmann.

«Messen sind für uns ein zentrales Mittel, um die Bekanntheit unserer Angebote zu erhöhen und neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen», so Jessica Peters von Flussreise-Spezialist Thurgau Travel, der nach einer zwischenzeitlichen Pause wieder an die Ferienmesse zurückgekehrt ist. «Die Bernerinnen und Berner haben sich gefreut, dass wir wieder vor Ort waren.»

Auch Marlies Suhner, Verkaufsleiterin von Hapag Lloyd Cruises zieht eine positive Bilanz über die vier Messetage: «Wir hatten viele qualitativ hochwertige Besuchende, die konkret zu unseren Angeboten Informationen einholten. Und natürlich hatten wir direkte Buchungen an unserem Stand», sagt Suhner.

Urs Maring, Geschäftsführer des Hang Loose Travelservice, hat laut eigenen Angaben fast keine Wahl, als regelmässig an der Messe präsent zu sein. «Wir sind ein lokales Reisebüro aus Bern und nehmen seit 30 Jahren an der Messe teil», erzählt er. «Es wird von unseren Kundinnen und Kunden fast schon erwartet, dass wir hier sind.»

Die positiven Erfahrungen vieler Reiseprofis könnte dazu beitragen, dass wieder Jahr für Jahr mehr Ausstellende in Bern anwesend sind, so dass sich die Zahlen kontinuierlich denjenigen aus der Vor-Corona-Zeit annähern. Im kommenden Jahr möchte Messeleiter Mario Kovacevic wieder über 200 Ausstellende präsentieren können.