Trips & Travellers

Er erhielt im Jahr 2012 einen Reisegutschein von Hotelplan im Wert von 10 x 2500 Franken: Andreas Menk, damals 27 Jahre alt. Bild: HP

So waren seine 10 Jahre Gratis-Ferien

Gregor Waser

2012 nahm Andreas Menk an einem Foto-Wettbewerb von Hotelplan Suisse teil – und er gewann 10 Jahre lang Ferien. Wo er überall war, hat er Travelnews erzählt.

Die Beteiligung am Foto-Wettbewerb von Hotelplan Suisse war vom Oktober bis Dezember 2012 sehr gross: 3000 Hobby-Fotografen luden ihre Bildgalerie auf der Hotelplan-Website hoch und nahmen so am Wettbewerb teil.

Die Jury, unter anderem bestehend aus Mahara Mc Kay (DJ und Ex-Miss Schweiz) und Jonathan Heyer (Schweizer Top-Fotograf) entschied sich für den damals 27-Jährigen Schaffhauser Andreas Menk. «Seine Galerie macht richtig Lust auf Ferien. Die 24 Einzelbilder sind sehr harmonisch zusammengestellt. Die Vielfalt der Motive mit verschiedenen Perspektiven und Lichtstimmungen hat uns überzeugt», sagte Mahara Mc Kay damals.

Und vom ausgeschriebenen Preis träumten viele. Denn Andreas Menk nahm vom damaligen Hotelplan-CEO Thomas Stirnimann einen Voucher im Wert von nicht weniger als 25'000 Franken entgegen. Er konnte darauf hin während 10 Jahren für 2500 Franken pro Jahr in die Ferien reisen.

Die Jury (stehend), der Jurymitglied Mahara Mc Kay, der damalige Hotelplan-Chef Thomas Stirnimann, Wettbewerbsgewinner Andreas Menk und Jurymitglied Jonathan Heyer. Bild: HP

Hotelplan Suisse wiederum verwendete ab Januar 2013 die besten Ferienfotos der Wettbewerbsteilnehmer in einer Werbekampagne auf Inseraten, Flyern und Web-Bannern.

Nun sind mehr als zehn Jahre vorbei und Travelnews hat den damaligen Gewinner, Militärpilot Andreas Menk (38), ausfindig gemacht und ihn über seine letzten zehn Ferienjahre befragt.

Herr Menk, was ändert an der jährlichen Ferienplanung, wenn ein jährlicher Reisegutschein in der Höhe von 2500 Franken vorliegt?

Andreas Menk: An der eigentlichen Reiseplanung hat sich für mich eigentlich wenig geändert. Dank der diversen Hotelplan-Marken konnte ich mit den Vouchern eigentlich sämtliche Reisebedürfnisse befriedigen. Für mich relevant waren dabei hauptsächlich die Marken Hotelplan und travelhouse. Über travelhouse konnte ich auch Teile meiner Reisen organisieren lassen und den Rest spontan und vor Ort im Reiseland buchen.

Wo überall waren Sie in den letzten zehn Jahren dank dem Wettbewerbsgewinn?

Die Voucher waren natürlich ein super Zustupf für mein Reisebudget und der Wettbewerbsgewinn allgemein hat mich natürlich über zehn Jahre erfreut. Für meine typischen jährlichen Reiseausgaben haben die 2500 Franken allerdings nie wirklich gereicht. Insofern habe ich oft einen Teil meiner Reisen durch die Gutscheine bezahlen können. Unter anderem habe ich in den letzten zehn Jahren folgende Destinationen besucht: Portugal, Island, Finnland, Griechenland, England, Italien, Kroatien, Slowenien, Frankreich, Namibia, Madagaskar, Kenia, Tansania, Botswana, Sambia, Uganda, Südafrika, Seychellen, Marokko, USA, Kuba, Mexiko, Costa Rica, Panama, Brasilien, Ecuador, Peru, Chile, Argentinien, Bolivien, Indien, Thailand, Vietnam, Philippinen, Laos, Malediven, Palau, Singapur, Australien, Neuseeland, Japan und Südkorea. Einige dieser Destinationen habe ich 2015 im Rahmen einer längeren Weltreise besucht und mein Reisepass ist mittlerweile effektiv fast voll mit Einreisestempeln. Viel wichtiger für mich sind aber natürlich all die tollen Erinnerungen!

Welches waren die besten Reiseerlebnisse in den zehn Jahren?

Zu den Highlights zähle ich das Erkunden von Namibia im 4x4-Fahrzeug samt Dachzelt. Dabei sind mir besonders die Übernachtungen auf wunderschönen, abgelegenen Campingplätzen in Erinnerung geblieben. Dann aber auch einige Taucherlebnisse: etwa auf den Galapagos-Inseln mit Hammerhaien, Seelöwen und Meerechsen oder in Neuseeland mit Weissen Haien oder in den Philippinen beim Tauchen durch die Wracks versunkener japanischer Kriegsschiffe. Ebenso eindrücklich war das Wandern im ugandischen Rwenzori-Gebirge durch ausserirdisch anmutende Vegetationstypen bis auf über 5000 Meter über Meer. Unvergessen bleiben auch die Nordlichter über der isländischen Gletscherlagune Jökulsárlón. Und natürlich gab es auf all den Reisen diverse schöne Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen – vom Massai über den Gaucho zum Berber.

Wären Sie an diese Ziele ohnehin mal gereist oder hat der Gewinn die Destinationswahl beeinflusst?

Ich wäre auch ohne den Gewinn bestimmt viel gereist. Gewisse Destinationen habe ich aber auf Grund der Reiseberatung von Hotelplan ausgewählt.

«Bei der Reiseplanung achte ich grundsätzlich darauf, dass ich ausserhalb der Hauptsaison unterwegs bin und Orte 'off the beaten track' besuche.»

Haben Sie sich in den letzten Jahren zum Reisefotografen entwickelt? Oder waren Sie dies schon vorher?

Ich habe die Passion für die Fotografie quasi von meinem Vater geerbt und schon als Kind fotografiert. Damals wurden Bilder noch als Dias entwickelt und man hat sie Freunden und Bekannten auf der Leinwand gezeigt. Vieles ist mit der digitalen Fotografie einfacher geworden und wahrscheinlich habe ich über all die Jahre auch dazugelernt, was die Fotografie anbelangt.

Wie gestaltet sich Ihre künftige Reiseplanung?

Es gibt ganz viele Orte, welche ich noch einmal oder neu besuchen möchte. Und ich sehe es auch als riesengrosses Privileg an, dass ich wahrscheinlich noch die eine oder andere Destination besuchen kann. Während es für die meisten Schweizer ja normal ist, dass man die Welt bereisen kann, haben viele Menschen nicht einmal die Möglichkeit, ihr eigenes Land zu entdecken. Aktuell bin ich zudem recht frei – habe keine Kinder – und nutze diesen Umstand, um auch weiterhin viel auf Reisen zu gehen. Bei der Reiseplanung achte ich grundsätzlich darauf, dass ich ausserhalb der Hauptsaison unterwegs bin und Orte «off the beaten track» besuche. Ich bin lieber mal im Regen unterwegs statt in grossen Menschenscharen.

Welche Traumreiseziele haben Sie eines Tages noch vor sich?

Hoch auf meiner Reise-Wunschliste stehen unter anderem folgende Destinationen: Irland, Papua-Neuguinea, Usbekistan, Jordanien, Antarktis, Kongo. Ebenso würde ich seit meiner Kindheit gerne das Aldabra-Atoll im Indischen Ozean besuchen.

Was macht für Sie eine gelungene Reise aus? Wann kehren Sie 100 Prozent zufrieden zurück?

100 Prozent zufrieden ist man wahrscheinlich nie nach einer Reise. Aber es gehört für mich eben auch zum Abenteuer dazu, dass man mal irgendwo mit dem Auto im Schlamm feststeckt, eine Reifenpanne hat oder eine Fähre oder ein Bus ausfällt. Gerade für uns Schweizer ist vieles selbstverständlich, was für andere Menschen grosser Luxus darstellt. Dies wird einem auf Reisen speziell bewusst. Insofern machen mich Reisen glücklich, auf denen ich spektakuläre Landschaften entdecken, spannende Menschen treffen oder seltene Tierverhalten beobachten kann. Ich brauche dazu nicht zwingend ein luxuriöses Hotel und nehme dafür auch den einen oder anderen Fussmarsch, Mückenstich oder sonstigen «Reise-Misserfolg» in Kauf. Teils wird mir auch erst zuhause nach der Reise beim Sortieren der Fotos bewusst, was man eigentlich alles in recht kurzer Zeit beim Reisen erleben kann. Für gewisse Reisen habe ich recht konkrete Fotoideen im Kopf. Kann ich diese Bilder dann effektiv schiessen, macht das dann natürlich zusätzlich Freude.

Mehr Bilder zu finden von Andreas Menk sind auf seiner Website www.andreasmenk.com und auf Instagram.com/11enkster.