Trips & Travellers
Welche neuen Attraktionen Europa 2024 zu bieten hat
Reto SuterManchmal genügt ein schöner Strand oder ein gemütliches Hotel, um sich in den Ferien rundum wohlzufühlen. Vielen Reisenden reicht das aber nicht. Sie wollen in der schönsten Zeit des Jahres nicht nur rumliegen und sich kulinarisch verwöhnen lassen, sondern Neues entdecken. Aktiv sein. Dinge erleben, die es zu Hause so nicht gibt.
Dessen ist sich die Tourismusbranche bewusst. Besonders gern gesehen sind neue Attraktionen, die Touristinnen und Touristen gleichermassen überraschen und begeistern. Travelnews präsentiert zehn Neuheiten in Europa mit Erfolgspotenzial.
Neue Konzerthalle in England
In Manchester entsteht die grösste Musikarena Grossbritanniens. Sie wird den Namen «Co-op Live» tragen und Platz für 23'500 Fans bieten. Zum Mega-Komplex gehören auch 32 Bars, Restaurants und VIP-Lounges. Der Bau der Halle kostet umgerechnet fast 400 Millionen Franken. Die Eröffnung ist für April 2024 vorgesehen. In der Arena sollen jedes Jahr 120 Veranstaltungen stattfinden – hauptsächlich Konzerte. Geplant sind aber auch Sport-Events und Comedy-Shows. Für dieses Jahr sind schon mehrere hochkarätige Acts angekündigt. Darunter Eric Clapton, die Jonas Brothers und Lokalmatador Liam Gallagher.
Dark Sky Park in Dänemark
Dark Sky Parks sind Gebiete mit aussergewöhnlicher Nachtlandschaft, in denen Dunkelheit als Schutzgut gilt. Über dem Dark Sky Park Bulbjerg, der von der International Dark Sky Association neue zertifiziert wurde, sind rund 3000 Sterne, Planeten und die Milchstrasse am nächtlichen Himmel zu erkennen. Zum Vergleich: In einer Grossstadt zeigen sich an einem wolkenfreien Abend aufgrund der Lichtverschmutzung nur rund 20 bis 30 Sterne. Der Kalksteinfelsen Bulbjerg ist auch als «Jütlands Schulter» bekannt und erhebt sich 47 Meter über dem Meer. Er ist der einzige Vogelfelsen auf dem dänischen Festland und Heimat für eine Vielzahl an Arten wie Raubmöwen, Papageientaucher und Eissturmvögel.
Luxuszug für Italien
«La Dolce Vita» heisst Italiens neuster Nachtzug. Er verspricht Luxus pur. Ab diesem Jahr wird eine Auswahl von Reisen mit einer bis drei Übernachtungen angeboten, etwa von Rom aus nach Venedig und Portofino oder durch Sizilien – zu einem Preis ab umgerechnet rund 5600 Franken für zwei Personen. Die Routen führen durch Reiseziele wie Montalcino, Siena, Maratea, Palermo, Palena und Matera. Die exklusivsten Kabinen kosten mindestens 25’000 Euro, rund 23'000 Franken pro Nacht. «Es ist wie eine Luxuskreuzfahrt, nur auf Schienen», sagt Paolo Barletta, Geschäftsführer der Luxusreisegruppe Arsenale S.p.A., die den Service in Zusammenarbeit mit der Marke Orient Express betreiben wird.
In Malta auf den Spuren von Königinnen und Päpsten wandeln
Nach einer aufwändigen Restaurierung, die fast fünf Jahre dauerte, werden im Grand Master's Palace in Valletta seit Mitte Januar wieder Besucherinnen und Besucher empfangen. Beim Umbau sei kein Stein auf dem anderen geblieben, schrieb die «Times of Malta». Im Erdgeschoss ist ein neues Besucherzentrum entstanden. Zudem sind deutlich mehr Räume des Prunkbaus zugänglich als vor der Renovation. Nur zwei Säle müssen noch restauriert werden – der Thronsaal und die Gobelinkammer, die als eigenständige Projekte gelten. Vor dem Umbau besuchten jedes Jahr rund 200'000 Menschen den Grand Master's Palace. Künftig sollen es jährlich 100'000 mehr sein.
Neue Achterbahnen im Europa-Park
Deutschlands grösster Freizeitpark, der Europa-Park in Rust, wartet zum Saisonstart am 23. März mit spektakulären Neuheiten auf. Im neuen Themenbereich Kroatien nimmt die Mega-Achterbahn «Voltron Nevera» den Betrieb auf. Zunächst war die Eröffnung schon für die zweite Hälfte des Jahres 2023 geplant, dann kamen jedoch Lieferengpässe dazwischen. Die «Voltron Nevera» wird rund 1400 Meter lang und gut 32 Meter hoch. Adrenalin-Junkies erleben dort Rückwärtsfahrten, Loopings und starke Beschleunigungen. Zudem eröffnet eine komplett neue Achterbahn, die den im vergangenen Juni heruntergebrannten «Alpenexpress Enzian» ersetzen soll. Auch für Tiroler Wildwasserbahn, die beim Brand ebenfalls beschädigt wurde, soll es ein Comeback geben.
Die «Grüne Hauptstadt Europas» liegt 2024 in Spanien
Valencia trägt dieses Jahr den Titel «Grüne Hauptstadt Europas». Die Auszeichnung wird von der Europäischen Kommission als Anerkennung für die Bemühungen zur Verbesserung der Umwelt und der Lebensqualität verliehen. Dass Valencia eine grüne Stadt ist, merkt man schon bei der Ankunft. Man muss sich nur die vielen Gärten und Grünflächen ansehen, in denen man dem Trubel der Stadt entfliehen kann. Ein Must ist für Besucherinnen und Besucher der Turia-Garten, eine neun Kilometer lange Sport- und Freizeitanlage, die die Stadt dort durchquert, wo früher der Fluss Turia floss. Valencia verfügt aber nicht nur über zahlreiche Grünflächen im Stadtzentrum, sondern auch über zwei Naturparks in den Aussenbezirken, die mit dem ÖV oder dem Velo leicht zu erreichen sind: der L'Albufera Naturpark und der Túria-Naturpark.
Wasserspektakel in Schweden
Mit rund drei Millionen Gästen pro Jahr ist Liseberg in Göteborg das meistbesuchte Reiseziel Schwedens und einer der führenden Freizeitparks in Europa. 2024 erhält der Vergnügungspark Zuwachs: Die Wasserwelt «Oceana» wird eröffnet. Ihr Erscheinungsbild ist von der Geschichte Göteborgs und den so genannten Ostindischen Kompanien inspiriert, die ab dem 17. Jahrhundert im Handel mit Indien sowie Südost- und Ostasien aktiv waren. Auf einer Gesamtfläche von 14'000 Quadratmetern können Jung und Alt ausgiebig geniessen: von ruhigen Sandstränden über ein Wellenbad bis hin zu rasanten Fahrten in 14 Fahrgeschäften und vier riesigen Wasserrutschen. Die Betreiber erwarten in der Wasserwelt jährlich bis zu 500'000 Gäste.
Neues Eldorado für Velo-Fans
Frankreich baut für die Olympischen und Paralympischen Spiele im kommenden Sommer in Paris sein Velonetz aus. In der gesamten Region der Hauptstadt entstehen bis zum Start der beiden Grossevents neue Radwege mit einer Länge von insgesamt fast 420 Kilometern. «Wir machen jeden Tag Fortschritte, um sicherzustellen, dass unser öffentliches Verkehrsnetz die Erwartungen erfüllt», sagte Frankreichs Verkehrsminister Clément Beaune. Für die Umgestaltung müssen zahlreiche Parkplätze und Autospuren weichen – vor allem in der Innenstadt. Bis 2026 will der französische Staat rund 250 Millionen Euro (rund 230 Millionen Franken) in die Hand nehmen, um in neue Radwege zu investieren.
Niederländische Hafenstadt wird zum Surf-Mekka
Was lange währt, wird endlich gut. Vor mittlerweile zehn Jahren entstand die Idee für eine Surfwelle im Stadtzentrum von Rotterdam. Proteste von Anwohnenden und die Corona-Pandemie verzögerten das Projekt. Jetzt kommt's zum Happy End: RiF010, das lang erwartete Surfparadies, direkt hinter der bekannten Markthalle, wird im Sommer eröffnet. Ab Juli 2024 kommen Wassersportler in der Steigersgracht auf ihre Kosten. Eine spezielle Installation erzeugt eineinhalb Meter hohe Wellen, auf denen Sportbegeisterte surfen, Bodyboarden und Kajakfahren können. Auf einer kleineren Welle können Anfängerinnen und Anfänger ihre erste Surfversuche unternehmen. Auch Tauchunterricht soll angeboten werden.
Wander-Highlight im Süden Portugals
Zugeben: Er wurde bereits im vergangenen Herbst offiziell eingeweiht. So richtig in den Fokus rückt er aber erst in diesem Jahr: der Demon's Creek Walkway in der Algarve. Der Wanderweg in den Hügeln von Monchique ist rund einen Kilometer lang und Teil einer Route, die das Dorf Alferce mit Cerro do Castelo de Alferce verbindet. Die neue Wanderroute bietet den Besucherinnen und Besuchern Zugang zu einzigartigen Orten, die bisher unzugänglich waren. Highlight ist die rund 50 Meter lange Brücke, die 20 Meter über dem Boden hängt. Sie überquert die Schlucht Barranco do Demo und bietet einen hervorragenden Blick auf die umliegende Landschaft.