Trips & Travellers

Die 30-jährige Zürcherin Jesssica Gismondi verabschiedete sich vom Leistungssport und ist heute Content Creator. Alle Bilder: Jessica Gismondi

Wie Dubai das Leben einer Schweizerin veränderte

Dominik Buholzer

Jessica Gismondi wirbt für Luxusmarken wie den Schmuckhersteller Gübelin oder die Hotelkette Mandarin Oriental und hat damit ein Millionenunternehmen aufgebaut: Auf Instagram hat sie 1,3 Millionen Follower. Die 30-jährige Zürcherin über ihr Leben als Jetsetterin und was bei ihren Reisen nie fehlen darf.

Ihr Leben verbringt Jessica Gismondi vor allem mit Reisen. Ihre Stationen sind unter anderem: Miami Beach, Saint Tropez, Monaco, Mailand, München. Und immer wieder Dubai. Das Emirat nimmt in ihrem Leben eine wichtige Rolle ein. «In Dubai hat es bei mir Klick gemacht», sagt sie. Die Schweiz bewege sich in Sachen Dienstleistungen und Service schon auf einem hohen Niveau. Doch am Persischen Golf sei alles nochmals auf einem höheren Level.

«Es liegt also noch mehr drin», folgerte sie. Sprich: Jessica Gismondi strebte eine Karriere als Unternehmerin in der Luxusindustrie an. Dazu braucht es vor allem viel Fleiss, Disziplin und Leidenschaft. Diese Eigenschaften hatte sie sich bereits in jungen Jahren antrainiert. Wortwörtlich.

Lange war von ihr vor allem auf den Sportseiten zu lesen. Zuerst widmete sie sich dem Kampfsport. Dann wechselte sie zum Fitness Sport. In beiden Disziplinen heimste sie unzählige Titel ein. Ihr Erfolgsrezept? «Um vorwärtszukommen, musst du genau wissen, wohin du willst», sagt sie. So einfach kann dies zuweilen sein. Und bei Jessica Gismondi kann es auch sehr schnell gehen.

Fendi, Prada und Co. sind ihre Partner

Während der Corona-Pandemie fasste die heute 30-jährige Zürcherin den Entschluss, sich vom Leistungssport zu verabschieden und sich fortan auf ihre Tätigkeit als Content Creator zu fokussieren. Innerhalb von nur drei Jahren schaffte es sie nicht nur, für Marken wie Dolce & Gabbana, Fendi, Prada, Mandarin Oriental, Four Seasons, Nobu oder Gübelin zu werben, auch die Anzahl Follower auf ihrem Instagram-Account stieg in dieser Zeit auf über 1,3 Millionen.

Dahinter steckt viel Arbeit und geschicktes Netzwerken. «Man lädt dich nicht zu einem Anlass ein, nur weil du die ganze Kollektion im Laden zusammenkaufst. Du musst dir einen Namen machen, auf dem aktuellen Stand sein und Interesse für die Branche zeigen», sagt sie. Und man muss auf die Zähne beissen können. Oft beginnt ein Anlass für Jessica Gismondi Stunden, bevor die ersten Gäste eintreffen. Es gilt Fotos zu machen. Feierabend ist für sie nicht selten erst dann, wenn die letzten Gäste nach Hause gehen.

Alles nach genauen Regeln

All dies und noch viel mehr wird im Vorfeld vertraglich genau festgelegt. «Die Verträge können nicht selten bis zu zehn Seiten umfassen und meistens dauert es mehr als eine Woche, bis sämtliche Fragen geklärt sind», sagt sie. Nichts wird dem Zufall überlassen. Schon das Einchecken am Flughafen erfolgt genauen Regeln.

«Meine Partner wissen, wie ich gekleidet sein werde, welche Koffer ich mitnehme und selbst über die Zeitung, die man vielleicht auf dem Foto in meinem Post irgendwo noch erkennen kann, haben wir uns vorab abgesprochen», sagt sie und schiebt, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, nach: «Ich liebe meine Arbeit, denn ich kann tun, was ich schon immer machen wollte.»

All dies hat seinen Preis. Sie postet nichts gratis. Zahlen kann und will die junge Zürcherin nicht nennen. «Es gibt keine allein gültige Zahl. Die Preise sind sehr variabel. Alles hängt vom Kunden, vom Anlass und dem Umfang meines Engagements ab.»

Und was darf auf ihren Reisen nie fehlen? «Es klingt jetzt vielleicht wenig sexy: Aber ohne mein Handy und meinen Laptop geht nichts. Die müssen immer dabei sein genauso wie eine Sonnencreme.»