Trips & Travellers

In Thailand tickte ein Sex-Tourist komplett aus. Bild: The Pattaya News

Das waren die 12 grössten Touristensünden 2023

Reisende wissen sich im Ausland nicht immer zu benehmen. Auch dieses Jahr sind wieder einige unschöne Episoden zusammengekommen. Travelnews zeigt die zwölf grössten Fehltritte von Touristinnen und Touristen 2023.

Mit dem Massentourismus kommen die Probleme. Immer wieder vergessen Reisende, die in fremden Ländern unterwegs sind, ihre guten Manieren. Die einen sorgen mit ihrem Verhalten für etwas Kopfschütteln, andere benehmen sich derart daneben, dass sie im Gefängnis oder sogar vor Gericht landen.

2023 haben einmal mehr zahlreiche Touristinnen und Touristen über die Stränge geschlagen. Travelnews hat sein Archiv durchforstet und blickt auf die zwölf skurrilsten Vorfälle des Jahres zurück.

12. Bad im Trevi-Brunnen

Die immer noch hohen Temperaturen in Rom veranlassten zwei Frauen und einen Mann aus Australien im September dazu, in der Nacht in den Trevi-Brunnen zu springen. Die beiden Touristinnen wurden beim Bad im barocken Brunnen von der Polizei erwischt und angezeigt. Ihr Freund schaffte es noch rechtzeitig, vor Eintreffen der Beamten zu entwischen.

Die Touristinnen mussten 450 Euro Strafe zahlen. «Wir feierten einen Geburtstag und wussten nicht, dass das Baden im Brunnen verboten ist», berichteten die Frauen, die beim Vorfall beide 28 Jahre alt waren. Nach dem Bad im Brunnen mussten sie Rom innerhalb von 48 Stunden verlassen.

11. Neue Taktik im Handtuch-Krieg

Waren es bisher Frühaufsteher, die versuchten, mit einem Handtuch direkt ihren Liegestuhl zu reservieren, kam im Sommer auf den Balearen ein neuer Trend im täglichen «Handtuch-Krieg» auf. In Camp de Mar auf Mallorca fanden Gäste einen Weg, um schon vor dem Erreichen des Schwimmbereichs in der vordersten Reihe zu sein.

Bilder aus einem Hotel zeigten, wie offenbar britische Touristinnen und Touristen vor der verschlossenen Tür zum Pool Handtücher auf den Boden legten. Damit wollten die Gäste die Position reservieren, die sie am Morgen haben, wenn die Türen zum Pool geöffnet werden. Das Hotel hatte die Zugänge absichtlich verschlossen, um den frühmorgendlichen Kampf um die Liegestühle etwas einzudämmen.

Neue Methode von britischen Touristen im Handtuch-Krieg. Bild: X

10. Frau mit Baby in Ballermann-Lokal

Das Internet sah rot. Die Anwesenheit einer Mutter mit ihrem Baby im Kult-Lokal «Bierkönig» an der Playa de Palma sorgte für Aufregung im Netz. Der im Bierkönig tätige Sänger Jürgen Milski teilte auf Instagram ein Bild einer Mutter mit Kind – die Gesichter waren mit Emojis überdeckt. Dass die Mutter am Feiern war, war gleichwohl zu erkennen.

Der Sänger schrieb dazu: «Ich bin ein sehr toleranter Mensch, aber so was geht gar nicht! Für so etwas habe ich null Verständnis!». «Geht gar nicht! Wieso lässt man so jemanden überhaupt rein?», lautete ein User-Kommentar, von «Kindeswohlgefährdung» schrieb ein anderer. Milski hätte die Frau persönlich ansprechen sollen, anstatt sie «im Netz so an den Pranger zu stellen», hiess es dagegen in einem weiteren Kommentar.

9. Foto-Touristen betreten Wohnhaus in Lauterbrunnen

Eigentlich freut sich der Touristenort Lauterbrunnen im Berner Oberland über jeden Gast. «Jeder der ein Foto macht und es veröffentlicht, macht Werbung für uns», sagte der Tourismusdirektor Thomas Durrer in der «NZZ». Doch im Sommer 2023 wurde es vielen Einheimischen langsam zu viel. Der Grund dafür war, dass manche Touristen einem Foto alles unterordnen. «Es sind einfach viel zu viele», sagte eine Anwohnerin.

Seit über fünfzig Jahren wohnt sie an der Strasse auf dem Weg zum Staubbachfall. Wenn sie kurz nach draussen gehe, etwa um den Abfall herauszubringen, wollten die Touristen sie fotografieren. «Smile, smile» riefen sie dann. Einige, erzählt sie der Zeitung, kämen bis vor die Haustür. Einmal seien sogar welche im Gang gewesen. Sie habe nicht abgeschlossen, als sie in die Waschküche neben dem Haus gegangen sei. Ob sie eigentlich in einem Freilichtmuseum lebe, habe sie sich gefragt.

8. Schweizer klaut Taxi in Salzburg

Der Taxifahrer lud gerade das Gepäck seiner Fahrgäste aus, als ein 17-jähriger Schweizer ins Auto stieg und davonbrauste. Das geschah am Taxistand beim Bahnhof Salzburg. Der Teenager fuhr mit dem Auto Richtung Itzling davon.

Im Zuge einer Fahndung konnte das Taxi angehalten werden. Der Autodieb wurde vorläufig festgenommen. Der Minderjährige zeigte sich geständig und reumütig. Er besass – natürlich – keinen gültige Führerausweis und wurde aufgrund des Diebstahls angezeigt. Immerhin: Der Besitzer des Autos erhielt sein Gefährt ohne Beschädigung zurück.

7. Statue in Luxusvilla zerstört

Es war als grosse Geburtstagsparty geplant und endete in einem riesigen Chaos: Eine Gruppe deutscher Influencer – sechs Personen im Alter zwischen 25 bis 30 Jahren – verbrachte ein gemeinsames Wochenende in einer Luxusvilla in der italienischen Provinz Varese. Wie Überwachungskameras belegen, sprangen zwei der Deutschen in den Brunnen und klammerten sich an ein historisches Kunstwerk des italienischen Bildhauers und Malers Enrico Butti.

Die Freunde der beiden wollten die Szenen auf dem Smartphone festhalten. Allerdings fiel dann die Statue samt der Influencer um. Der Schaden ist laut dem Hausverwalter irreparabel. Alleine die Statue sei 100'000 Euro wert.

Hier passierte es: Influencer zerstörten eine wertvolle Statue. Bild: Villa Alceo

6. Venedig-Tourist springt in Unterhosen vom Dach

Ein Tourist ist in Venedig von einem Gebäude in einen Kanal gesprungen – dabei trug er nur eine Unterhose. Die Aktion verärgerte den Bürgermeister von Venedig. «Er sollte Tritte in den Hintern bekommen», schrieb Luigi Brugnaro auf Twitter.

Warmduscher war der Untehosen-Stuntman indes nicht: bei einer Aussentemperatur von 14 und einer Wassertemperatur von 13 Grad. Nach dem jungen Mann, der für ein Youtube-Video auf das Dach geklettert war und von dort den tollkühnen Sprung in einen der nicht wirklich tiefen Kanäle gewagt hatte, wurde daraufhin gefahndet.

5. Randalierer fährt mit Auto in Hotelloby

In Schanghai ist ein Hotelgast Anfang Jahr nach einem Streit mit dem Hotelpersonal ausgerastet und mit seinem Auto in die Lobby gefahren. Während seines Aufenthaltes in dem Hotel war sein Laptop abhanden gekommen, möglicherweise gestohlen worden. In seiner Wut darüber stieg der 28-Jährige in seinen Wagen und durchbrach die Tür zur Hotellobby, in der er anschliessend herumfuhr.

Dabei rammte er mehrere Türen, bis er vor dem Ausgang zum Stehen kam. Der Fahrer wurde von der Polizei festgenommen. Verletzt wurde beim Vorfall niemand. Den Laptop fand man später ausserhalb des Hotels, er war gestohlen worden.

4. Frau tickt am Flughafen komplett aus

Szenen, wie sie sich im Sommer am internationalen Flughafen von Mexiko-Stadt abspielten, sieht man selten. Eine 56-jährige Frau stand am Ticket-Schalter der mexikanischen Fluggesellschaft Volaris, als ihr ein Mitarbeiter mitteilte, dass ihre Buchung im Computersystem nicht zu finden sei. Als die Frau nach einer Rückerstattung fragte, riet ihr der Volaris-Angestellte, sich an die Reiseagentur zu wenden, bei der das angebliche Ticket gebucht worden war.

Nach dieser Botschaft geriet die Kundin völlig aus der Fassung. Sie griff nach den Bildschirmen des Ticket-Schalters und warf diese voller Wut auf den Boden. Ohne dass jemand versuchte, den Wutausbruch stoppen, zerstörte die Frau weiteres Equipment, insgesamt vier Monitore und vier Barcode-Scanner. Schliesslich wurde sie von der Polizei in Gewahrsam genommen.

3. Paar hinterlässt in Restaurants unbezahlte Rechnungen

Es war eine dreiste Masche, mit der ein britisches Paar auf Kreta offenbar mehrfach erfolgreich war. Das Pärchen besuchte ein Restaurant, liess sich das servierte Essen und Trinken schmecken – doch dann, wenn's um die Rechnung ging, beschwerte es sich lautstark. Schliesslich verweigerten die beiden die Zahlung und machten sich fluchtartig aus dem Staub.

Doch dann schlugen die Geschädigten zurück. Eine Restaurant-Mitarbeiterin postete ein Bild des Paars in einer privaten Facebook-Gruppe. Das Foto war mit der Warnung versehen: «Behaltet dieses Paar im Auge! Nachdem sie ihr Essen beendet haben, weigern sie sich, zu bezahlen.» Sie seien bereits das dritte Restaurant, das vom Pärchen geschädigt worden sei.

2. Nacktfoto wird Tourist zum Verhängnis

Von der indonesischen Ferieninsel Bali ist ein russischer Tourist abgeschoben worden, der sich halbnackt auf einem heiligen Berg fotografiert und das Bild online gestellt hatte. Der 24-jährige Russe, der sich in Onlinemedien selbst Juri Tschilikin nennt, hatte von der Hüfte abwärts nackt auf dem Berg Agung posiert.

Im Hinduismus, der auf Bali vorherrschenden Religion, gilt der höchste Berg der Insel als Heimat der Gottheiten. Der Russe wurde festgenommen und befragt. Er bat für sein Verhalten um Entschuldigung und wurde dazu verpflichtet, an einem Reinigungsritual vor dem Agung teilzunehmen. Danach musste er das Land verlassen.

Diese Foto hatte für einen russischen Touristen auf Bali gravierende Folgen. Bild: Screenshot Instagram

1. Bekiffter Sex-Tourist verliert die Nerven

Videos, die im Internet viral gingen, zeigen einen Mann aus Italien, wie er sich – nur mit einer Unterhose bekleidet – auf dem Balkon seines Hotelzimmers in Pattaya aufhielt. Plötzlich warf er einen Kühlschrank über die Brüstung nach unten. Anschliessend flogen auch noch der Nachttisch, Teile des Bettes und andere Gegenstände eine Etage tiefer.

Kurze Zeit später war auch klar, warum der Mann derart ausrastete. Laut Medienberichten hatte er sich mit zwei Prostituierten zu einer Sex-Party in seinem Hotelzimmer verabredet. Dabei wurden anscheinend auch reichlich Drogen konsumiert. In seinem Rausch gab es dann offenbar keinen Sex, aber dafür mächtig Randale. Die alarmierte Polizei führte den Italiener schliesslich ab.

(RSU)