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Island bereitet sich auf Vulkanausbruch in Flughafennähe vor
Unter der Halbinsel Reykjanes verläuft ein etwa 15 Kilometer langer Magmatunnel bis unter den Meeresboden vor der Küste. Anfang Woche registrierte der Wetterdienst Hunderte Erdbeben. Das heftigste hatte eine Stärke von 2,7.
Nach Angaben von Zivilschutzdirektor Vídir Reynisson läuft immer noch Magma in den Tunnel und befindet sich schätzungsweise 1000 Meter unter der Erdoberfläche. «Es besteht ein hohes Risiko eines Ausbruchs in den nächsten Tagen, aber wir können es nicht genau quantifizieren», sagte er. Falls eine Eruption weiter ausbleibe, nehme die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs mit der Zeit ziemlich schnell ab.
Nach Angaben des Seismologen Björn Lund wäre ein Vulkanausbruch in diesem Teil der Halbinsel Reykjanes der erste seit etwa 800 Jahren. Das sei aber wahrscheinlich kein explosiver Ausbruch wie beim isländischen Vulkan Eyjafjallajökull 2010, weil die Lava bei Grindavík anders zusammengesetzt sei. «Wenn man ein paar hundert Meter oder einen Kilometer entfernt bleibt, besteht keine grosse Gefahr», sagte der Wissenschaftler der Universität Uppsala TT.
Keine Störungen im Flugverkehr erwartet
Die beliebte Touristenattraktion Blue Lagoon befindet sich in unmittelbarer Nähe des möglichen Vulkanausbruchs. Wegen der Erdbeben und einer möglichen Eruption wurde das Thermalbad vorübergehend geschlossen, und zwar voraussichtlich bis zum 30. November, um 7 Uhr.
Das teilten die Betreiber auf ihrer Website mit. Man werde die Entwicklung der seismischen Aktivität in den kommenden Tagen genau beobachten und die Situation entsprechend neu bewerten, heisst es.
Der internationale Flughafen Keflavik liegt rund 30 Kilometer vom möglichen Ausbruchsort entfernt. Der Flugverkehr ist bisher nicht betroffen. Und das dürfte laut der isländischen Tourismusagentur Visit Iceland wohl auch so bleiben.
Eine Störung des Flugverkehrs könne zwar nicht vollständig ausgeschlossen werden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hielten es jedoch für ein unwahrscheinliches Szenario. Das hänge unter anderem vom Ort und von der Grösse des Ausbruchs ab.