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Paradiesische Strände – und dennoch kaum besucht: Ein aktuelles Ranking listet die besten Ruhe-Oasen für Touristinnen und Touristen auf. Bild: Adobe Stock

Hier hat's so wenige Touristen wie sonst nirgends

In Zeiten des Massentourismus sehnen sich viele Reisende nach Orten, wo sie noch ungestört Ferien machen können. Ein aktuelles Ranking zeigt, welche Länder kaum von Touristinnen und Touristen besucht werden.

Volle Strände, überfüllte Restaurants und kaum ein Durchkommen auf der Sightseeing Tour: So präsentiert sich die Situation an vielen Orten in beliebten Tourismusregionen. Overtourism ist allgegenwärtig. Zu den beliebtesten Reiseländern zählen Frankreich, Spanien und die USA. Die meistbesuchten Städte sind laut der Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) Bangkok und Paris.

Andere Destinationen sind weit weniger populär. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Viele Inselstaaten im Pazifik sind sehr weit entfernt, was die Anreise teuer und zeitaufwändig machen kann. Und dann gibt es auch noch etliche Länder, deren Tourismusbranche unterentwickelt ist oder die aufgrund politischer Instabilität oder eines offenen Krieges als gefährlich gelten. Das hält Reisende aus naheliegenden Gründen von einem Besuch ab.

Die UNWTO erstellt regelmässig eine Liste mit den am wenigsten besuchten Orten der Welt. Das aktuellste Ranking ist kürzlich erschienen.

1. Tuvalu

Tuvalu ist das am wenigsten besuchte Land weltweit. Der Inselstaat im Pazifik begrüsste 2019 (aufgrund von Corona das letzte aussagekräftige Jahr für den Tourismus) nur rund 3700 Besucherinnen und Besucher. Das ist im internationalen Vergleich natürlich eine winzig kleine Zahl. Der Tourismus in Tuvalu wächst aber schnell. Innerhalb von knapp zehn Jahren hat sich die Besucherzahl mehr als verdreifacht.

Highlights auf Tuvalu sind das kristallblaue Wasser und die von Palmen gesäumten Strände. Daneben ist bei den wenigen Besucherinnen und Besuchern Tauchen und Schnorcheln hoch im Kurs. In einem 33 Quadratkilometer grossen Naturschutzgebiet mit vielen Korallenriffen, Lagunen und Meereslebensräumen (einschliesslich Meeresschildkröten) kommen Unterwasser-Fans voll auf ihre Kosten.

Besorgniserregend: Durch den Anstieg des Meereswassers, den der Klimawandel verursacht, besteht für Tuvalu die Gefahr, überschwemmt zu werden.

2. Marshallinseln

Etwas mehr als 6000 Menschen besuchten 2019 die Marshallinseln, die im Pazifik zwischen den Philippinen und Hawaii liegen. Sie bieten traumhafte weisse Sandstrände, kristallklares Wasser und eine vielfältige Meereswelt mit über 160 Korallenarten.

Die Marshallinseln sind tief in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs verankert. Sie dienten zunächst als japanischer Stützpunkt und wurden dann zum Schauplatz zahlreicher Atomtests des US-Militärs.

Fun Fact: Die Marshallinseln sind das einzige Land der Welt, das keine Fussball-Nationalmannschaft hat.

3. Niue

Niue liegt im Südpazifik und gilt als eines der kleinsten Länder der Welt. Die winzige Insel – eigentlich ein erhöhtes Korallenatoll – empfängt jedes Jahr etwa 10'000 Besucherinnen und Besucher.

Eine Website für Touristen hebt hervor, was Niue alles nicht hat: Menschenmassen, lange Schlangen, Ampeln und ein hektisches Leben. Zu den touristischen Aktivitäten auf der Insel gehören Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen, Kajakfahren, Geländewagentouren mit Allradantrieb und Wandern.

4. Kiribati

Kiribati zählte 2019 rund 12'000 Besucherinnen und Besucher. Es ist das einzige Land der Welt, das alle vier Hemisphären berührt. Zu den beliebtesten Touristen-Aktivitäten zählen unter anderem Fischen, Surfen, Tauchen und Schnorcheln, Vogelbeobachtungen oder einfach die Erkundung der 33 Inseln und Inselchen des Landes.

«Kiribati ist für Reisende, die eine Leidenschaft für das Erkunden und Entdecken haben, für Menschen, die ein Abenteuer abseits der Touristenpfade mögen und für Leute, die ein Land verstehen und nicht nur sehen wollen», schreibt das Kiribati National Tourism Office.

5. Mikronesien

Mikronesien, ebenfalls im Pazifik gelegen, begrüsste 2019 rund 18'000 Gäste. Die Inselgruppe liegt zwischen den Marshallinseln und Palau. Sie bietet traumhafte Strände sowie Möglichkeiten zum Fischen, Surfen, Schnorcheln und Tauchen inmitten erstklassiger Korallenriffe und Schiffswracks aus dem Zweiten Weltkrieg.

Zudem sind auf den Inseln zahlreiche schöne Wanderwege zu finden. Die urbaneren Gebiete Mikronesiens sind auch für ihr pulsierendes Nachtleben bekannt.

Das sind die kompletten Top 20:

  1. Tuvalu.
  2. Marshallinseln.
  3. Niue.
  4. Kiribati.
  5. Mikronesien.
  6. Montserrat.
  7. Salomonen.
  8. Sâo Tomé und Príncipe.
  9. Komoren.
  10. Guinea-Bissau.
  11. Amerikanisch-Samoa.
  12. Sierra Leone.
  13. Tschad.
  14. Osttimor.
  15. Zentralafrikanische Republik.
  16. Tonga.
  17. Palau.
  18. Liechtenstein.
  19. Burkina Faso.
  20. Anguilla.

(RSU)