Trips & Travellers

Christian Stöckli schnuppert auf der Viva One Schiffsreiseluft. Bild: Markus Fässler

«Mittlerweile bin ich schon sehr wasserfest»

Markus Fässler

Asienspezialist Christian Stöckli ist nach vielen Jahren in Thailand zurück in der Schweiz – und ist nun plötzlich im Kreuzfahrtensegment tätig. Stöckli über seinen Wechsel zum Kreuzfahrtenspezialisten E-Hoi, die Marke Ferienpost und seine Erfahrungen auf dem Wasser. 

Herr Stöckli, nach vielen Jahren in Thailand sind Sie zurück in der Schweiz. Wie kam es dazu?

Christian Stöckli: Ich lebte bereits von 2008 bis 2012 in Thailand und dann nochmals ab 2017. Ende 2019 startete ich als General Manager Thailand im Team von Stephan Roemer bei Diethelm Travel. Und dann kam die Corona-Pandemie. Wie bei vielen anderen Unternehmen in der Reisebranche mussten leider auch bei uns Stellen abgebaut werden. 2021 kehrte ich in die Schweiz zurück, um hier einen neuen Job zu finden. Ich möchte betonen, dass ich mit Diethelm Travel eine Vereinbarung auf eine mögliche Rückkehr nach Thailand hatte, sobald sich die Lage normalisiert hat. Dann fand ich bei E-Hoi einen Job, der zu mir passte, habe mich hier wieder gut eingelebt und bin geblieben.

Sie sind bekannt als Asien- und insbesondere Thailand-Spezialist. Mit E-Hoi sind sie jetzt plötzlich «auf dem Schiff» gelandet.

Das ist in der Tat etwas speziell. Im Frühling 2021 hatte ich zum ersten Mal Kontakt  mit dem Kreuzfahrtspezialisten E-Hoi in Herisau. Zugegeben, am Anfang war ich skeptisch, weil es ein für mich völlig neues Geschäftsfeld war. Doch nach diversen positiven Gesprächen mit den Verantwortlichen von E-Hoi, war mein Interesse definitiv geweckt. Schliesslich ging es in erster Linie darum, die Marke Ferienpost mit paketierten Schiffsreisen wieder aufleben zu lassen – also Produkt Management. Ein Spielfeld, das ich durch meine langjährige Erfahrung bestens kenne und Kreativität bei der Gestaltung der Reisen einbringen kann.

Wie Kreuzfahrtenerprobt sind Sie denn?

Mittlerweile bin ich schon sehr «wasserfest». (lacht) Ich war vor etlichen Jahren auf einer Kreuzfahrt in den Bahamas und mit kleineren Schiffen im Südpazifik und in Australien. Seit meinem Einstieg bei E-Hoi kamen bereits Reisen auf fünf Hochseeschiffen und drei Flussschiffen dazu. Ich war sogar schon in der Schweiz auf Kreuzfahrt und mit der einzigartigen Attila auf einer 3-Seen-Tour auf dem Neuenburger-, Murten- und Bielersee unterwegs.

Was macht das neue Aufgabengebiet für Sie persönlich spannend?

Zum einen ist es etwas total Neues für mich und zum anderen ist das Spielfeld riesig. Ich betreibe zusammen mit einem kleinen Team echtes Produkt Management. Wir suchen uns passende Kreuzfahrten und paketieren diese mit Vor- und Nachprogrammen und setzen wo nötig die besten Reiseleiterinnen und Reiseleiter ein. Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt.

«Mit der Ferienpost stehen wir unter Dauerdruck.»

Welches sind die grössten Herausforderungen?

Zu Beginn gab es natürliche einige Hürden. Wie werden Gruppen auf Kreuzfahrten eingekauft? Wie läuft die Abwicklung der Gruppen auf dem Schiff? Welche Reedereien befahren welche Regionen und passen zu welchen Gruppen? Eigentlich war alles neu für mich und ich hatte noch kein Netzwerk in der Kreuzfahrtenbranche. Zum Glück ist diese Expertise und das Netzwerk bei E-Hoi sehr ausgeprägt vorhanden und ich bin es mir auch gewohnt, sehr schnell ein gutes und funktionierendes Netzwerk aufzubauen.

Sie sind bei E-Hoi unter anderem für die Ferienpost verantwortlich. Welche Aufgaben fallen dabei an?

Mit der Ferienpost stehen wir unter Dauerdruck. Wir sind im Team nicht nur verantwortlich für die Produktion und Gestaltung des Kataloges, wir stellen auch die Buchbarkeit der Produkte sicher, leisten Hilfestellung im Verkauf und buchen die Reisen entsprechend ein. Dazu kommen die Abfertigung und die Briefings der Reiseleiterinnen und Reiseleiter sowie der Versand der Dokumente. Neben der Ferienpost geht es auch drum, diese und andere Reisen sowie Angebote über andere Kanäle wie Zeitungen und Magazine zu vermarkten. Und auch unser Kerngeschäft, der Onlineverkauf von Kreuzfahrten, muss stetig vorangetrieben werden.

Welchen Einfluss hat der Kauf von Cruise Center auf das Tagesgeschäft von E-Hoi?

Die Service-Teams von E-Hoi und Cruise Center wurden in Herisau zusammengefasst und beide Marken werden nun von hier aus betreut. Produktseitig zeichnen wir uns nun auch für das Angebot von Cruise Center Deutschschweiz verantwortlich. Das alles natürlich mit der tatkräftigen Unterstützung von George Studer, der mit seiner enormen Erfahrung ein grosse Hilfe ist. Das Produkt der Romandie wird weiterhin von Marie-France Rüedi betreut, wir stehen hier im stetigen Austausch, um Synergien weiterhin zu nutzen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Wir können über zwei Marken unsere Gruppenreisen anbieten und kommen so auch auf attraktive Teilnehmerzahlen.

Und wohin geht Ihre nächste Schiffsreise?

Für die nächste geschäftliche Reise geht es wohl an die Protagonisti del Mare von Costa Kreuzfahrten. Privat bin ich noch total offen. Eine Flussreise auf der Seine oder eine Kreuzfahrt rund um Westeuropa stehen dabei hoch im Kurs.