Trips & Travellers

In der japanischen Hauptstadt Tokio treiben Kriminelle in Mönchsgewändern ihr Unwesen. Bild: Adobe Stock

Vor diesen Gaunern müssen sich Japan-Touristen in Acht nehmen

Japan gilt als sehr sicheres Reiseziel. Ganz gefeit vor Kriminalität sind Reisende aber auch dort nicht. Falsche Mönche zocken in Tokio Touristinnen und Touristen ab.

Japanische Mönche sollten heilige Männer sein, die sich nichts zu Schulden kommen lassen. Manchmal verstecken sich unter der Kutte aber auch fiese Gauner. Ein Schrein in der japanischen Hauptstadt Tokio schlägt jetzt Alarm: Er warnt laut dem Portal «Reisereporter» vor einer Methode, mit der den Touristinnen und Touristen Geld abgeknöpft wird.

In den vergangenen Wochen hat es laut den Verantwortlichen vermehrt Hinweise auf falsche Mönche gegeben, die Menschen angesprochen und um ihr Geld betrogen haben. Bei dem Schrein seien bereits 2016 falsche Mönche aufgetaucht, die gezielt Reisende ansprachen.

Diese seien 2017 als chinesische Staatsbürger identifiziert und verhaftet worden. Nun, da nach der Pandemie die Zahl der Reisenden wieder explodiert, sollen auch die falschen Geistlichen wieder auf das Gelände zurückgekehrt sein.

So funktioniert die Betrugsmasche

Die Kriminellen im Mönchsgewand verkaufen religiöse Accessoires wie Gebetsperlen und geben vor, damit Spenden für die Restauration des Schreins zu sammeln. «Die falschen Mönche sehen auf den ersten Blick aus wie echte Pilger und tragen die typische Kleidung. Sie gehen aktiv auf Besucherinnen und Besucher zu und geben ihnen Amulette», schreibt ein japanisches Magazin.

« Viele Gäste freuen sich über das Geschenk, bis die Mönche darauf bestehen, dass das Amulett bezahlt werden muss und dabei Preise von 10'000 Yen (gut 60 Franken) aufrufen», heisst es im Artikel. Die Angesprochenen seien zwar irritiert, glauben aber, mit dem Geld die lokale Community zu unterstützen.

Obwohl es sich bei den Kriminellen zum Grossteil um Männer handelt, wurden nun offenbar auch Frauen in blauen Gewändern entdeckt, die nach einem ähnlichen Raster vorgehen. Gemäss Augenzeugen tauchen die Kriminellen in ziviler Kleidung in Taito auf und ziehen sich in einer öffentlichen Toilette in der Nähe um. Es wird vermutet, dass hier dass hier eine organisierte Bande am Werk ist: Einige sprechen die Besuchenden an, andere spähen die Lage aus.

Selbst für die Betreiber des betroffenen Schreins sei es schwer, die falschen Mönche unter den Touristinnen und Touristen frühzeitig zu entdecken, berichtet das japanische Magazin. Mitarbeitende des Schreins patrouillieren mittlerweile auf dem Gelände und weisen die Besucherinnen und Besucher auf die Gefahr hin. Reisende sollen die angebotenen Artikel nicht annehmen und nur originale Waren in den offiziellen Shops der Tempel zu kaufen.

(TN)