Trips & Travellers
Zu Fuss auf einen Viertausender: Tipps fürs erste Mal
Christian HaasEinen Viertausender zu erklimmen, ist der Traum vieler Bergsteiger. Allein in den Alpen gibt es etliche: Insgesamt knacken 82 Gipfel die magische Grenze, und damit sind «nur» die Hauptgipfel gemeint und nicht auch noch benachbarte Bergspitzen, die ebenfalls eine Vier vor der Höhenangabe haben.
Gut zu wissen: Von den rund sieben Dutzend Kandidaten sind einige sogar vergleichsweise einfach zu meistern, darunter das Allalinhorn und das Breithorn in der Schweiz (weitere im Kasten). Entweder kann ein Gutteil des Aufstiegs mit Bergbahnen zurückgelegt werden und/oder der Anstieg ist technisch vergleichsweise einfach. Dennoch müssen Hochtour-Novizen einiges beachten.
Akklimatisieren nicht vergessen!
Eines der wichtigsten Vorbereitungsziele lautet: rechtzeitig Kondition aufbauen. Schliesslich ist körperliche Fitness bei Bergtouren, bei denen man am Tag oft zehn Stunden und länger auf den Beinen steht, besonders wichtig. Die Kraft sollte nicht nur bis auf den Gipfel reichen, sondern auch für den sicheren Abstieg. Als Richtlinie gilt: 1000 Höhenmeter im Aufstieg sollten in Normalhöhe locker zu bewältigen sein.
Ferner spielt das Akklimatisieren eine bedeutende Rolle. Manche Menschen werden schon ab 2500 Meter Höhe kurzatmiger und spüren einen leichten Kopfdruck.
Ab 3000 Meter sollten Bergsteiger den Körper an den niedrigeren Sauerstoffpartialdruck gewöhnen und bei Mehrtagestouren die Schlafhöhe nicht zu schnell steigern – sonst drohen heftige Kopfschmerzen und Übelkeit. Ausserdem wichtig fürs Akklimatisieren: langsam aufsteigen und viel trinken!
Eine weitere Besonderheit bei Viertausendern: Steigeisen und Pickel gehören zu jeder Jahreszeit zur Ausrüstung. Bei einem Hochtourenkurs, wie ihn etwa der Deutsche Alpenverein anbietet, lernen Neulinge die richtige Gehtechnik mit Steigeisen, den Einsatz des Eispickels, Spaltenbergungsmethoden und Taktiken für Touren in der Seilschaft auf dem Gletscher. So bleiben sie nicht am ersten steilen Hang mit den Steigeisen im Hosenbein hängen und vermeiden Unfälle.
Ebenfalls gut zu wissen: Schwindelerregende Tiefblicke sind bei Hochtouren keine Seltenheit. Um sich an die Exposition zu gewöhnen, kann man bei Wanderungen auf einem ausgesetzten Grat schon mal üben.