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Über 30 Jahre im Dienst des Flughafens Zürich: Sonja Zöchling blickt auf ihre bewegte Karriere als Mediensprecherin zurück. Bild: TN

Sonja Zöchling: «Meine Fotokamera machte in der Kälte schlapp»

Reto Suter

Sonja Zöchling war über 30 Jahre das Gesicht des Flughafens Zürich. Aus Anlass des 75-jährigen Flughafen-Jubiläums erzählt die langjährige Mediensprecherin von ihren speziellsten Begegnungen und besonders schwierigen Momenten.

Am kommenden Wochenende feiert der Flughafen Zürich mit einer dreitägigen Mega-Party seinen 75. Geburtstag (Travelnews berichtete). Als geladener Gast mit dabei ist auch Sonja Zöchling. Sie hat ihr halbes Leben am Flughafen Zürich gearbeitet. Zuerst einige Jahre als Assistentin des Flughafendirektors und dann über drei Jahrzehnte in der Kommunikationsabteilung. Im März 2020, kurz nach Beginn der Corona-Pandemie, wurde sie pensioniert.

«Ich ging jeden einzelnen Tag gerne zur Arbeit»

In der neusten Ausgabe des «Travel News Talk» schaut Zöchling auf ihre Berufskarriere am Flughafen Zürich zurück. Sie sei stets mit grosser Leidenschaft bei der Sache gewesen. «Es gab über all die Jahre keinen einzigen Tag, an dem ich nicht gerne zur Arbeit gegangen bin», sagt sie. Der Flughafen habe stets eine riesige Faszination auf sie ausgeübt. «Er ist nicht einfach nur ein Ort, wo man abfliegt und wieder ankommt. Er ist wie eine kleine Stadt.»

Schöner Schnappschuss aus den 80er-Jahren: Sonja Zöchling posiert auf einer Flugzeugtreppe. Bild: zVg

Sonja Zöchling erlebte in ihrer Zeit am Flughafen auch schwierige Momente. Unter anderem die Flugzeugabstürze am Stadlerberg und in Bassersdorf. Auch beim Swissair-Grounding im Herbst 2001 war sie mittendrin. Besonders mitgenommen habe sie das Attentat in Luxor im Jahr 1997. «Die Rückführung der Opfer werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen», sagt sie. Die Stimmung in der Werft, wo die Särge standen, sei komplett surreal gewesen.

Eine Begegnung bleibt unvergessen

Zu den schönsten Erlebnissen ihrer beruflichen Karriere am Flughafen zählt Zöchling das Fest zum 50-jährigen Jubiläum. Einen Tag vor den Feierlichkeiten habe es in Strömen geregnet. All die speziellen Flugzeuge, die aufgereiht waren, seien kaum zu erkennen gewesen. «Am Tag des Fests war dann schönstes Wetter. Ich sage deshalb bis heute: Petrus muss ein Aviatik-Fan sein.»

Vor und während des Weltwirtschaftsforums im Januar harrte Zöchling jeweils stundenlang in der Kälte aus, um Flugzeuge und Prominente für die Nachbarschaftszeitung zu fotografieren. Einmal brachte sie den damaligen und heutigen Präsidenten Brasiliens, Lula da Silva, vor die Linse. Er habe nach der Ankunft in einer Lounge herrlich posiert. «Leider konnte ich nicht mehr abdrücken. Die Kamera hatte in der Kälte schlapp gemacht», erinnert sie sich.

Das wünscht sie dem Flughafen zum Jubiläum

Zöchling freut sich, dass sie zum offiziellen Festakt des 75-Jahr-Jubiläums eingeladen wurde. «Es ist ja auch ein bisschen mein Flughafen», sagt sie mit einem Augenzwinkern. Sie habe ihn schliesslich in all den guten und vor allem auch schlechten Jahren vertreten.

Zum Geburtstag wünscht Zöchling dem Flughafen einerseits, dass es so positiv weitergeht wie zuletzt, mit erfolgreichen Zahlen und vielen zufriedenen Passagieren. Andererseits denkt die langjährige Mediensprecherin auch an alle Mitarbeitenden. «Ich hoffe, dass sie sich auch in Zukunft wohl fühlen und immer mit so viel Freude bei der Sache sind, wie das bei mir der Fall war.» Sie selbst freue sich auf ein tolles Fest und hoffe, dass sie auch das 100-Jahr-Jubiläum des Flughafens noch erlebe.