Trips & Travellers
So wurden Italien-Reisende im Sommer 2023 abgezockt
Schöne Strände, azurblaues Meer, bestes Essen und zahlreiche kulturelle Highlights: Viele Touristinnen und Touristen dürften ihre Ferien in Italien so richtig genossen haben. Doch der Sommer 2023 geht als einer der teuersten in die Geschichte ein.
Nicht nur die Unterkünfte und die Verpflegung sind deutlich teurer geworden, sondern auch die Tage am Strand. Besonders die Preise für Liegestühle und Sonnenschirme haben massiv angezogen (Travelnews berichtete). Und dabei blieb's nicht: Wie «CNN» berichtet, zockten einzelne Betreiber von Restaurants und Cafés die Besucherinnen und Besucher schamlos ab. Jede noch so kleine Bitte tauchte auf der Rechnung auf.
Zwei Euro für das Halbieren eines Sandwichs
Die Konsumentenschutzorganisation Consumerismo hat zahlreiche Fälle von Preisskandalen, die verschiedene Medien aufgedeckt hatten, fein säuberlich dokumentiert. Sie kommt zum Schluss, dass die Preise in Italiens Tourismushochburgen in diesem Sommer durchschnittlich mehr als doppelt so hoch waren als vor einem Jahr.
Am Comersee bat ein Paar die Bedienung darum, sein Schinkensandwich zu halbieren. Das Restaurant verrechnete dafür zwei Euro. Ebenfalls zwei Euro tauchten als Unkostenbeitrag bei einer Frau in Lido di Ostia auf der Rechnung auf. Sie hatte die Schoppenflasche ihres Babys in der Mikrowelle wärmen lassen.
Auf Sardinien musste ein Paar für zwei Kaffees und zwei kleine Wasserflaschen 60 Euro hinblättern. Der Besitzer des Lokals rechtfertigte sich damit, dass die Preise auf der Karte aufgeführt und durch die schöne Aussicht auf die Yachten des nahe gelegenen Hafens gerechtfertigt seien.
In der Nähe von Portofino verlangte ein Restaurant zwei Euro Servicegebühr für einen leeren Teller, und eine Kaffeebar am Comersee verrechnete zehn Cent für etwas Kakaopulver auf dem Cappuccino.
Die Preisexplosion hat dazu geführt, dass viele Italienerinnen und Italiener dieses Jahr auf Ferien im eigenen Land verzichten mussten und statt dessen auf Länder wie Albanien und Montenegro auswichen. Die italienische Tourismusbranche kann es (bisher) verschmerzen. Besucherinnen und Besucher aus dem Ausland haben den Rückgang bei den einheimischen Gästen mehr als wettgemacht.