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Eine US-Datenbank zeigt, wo Menschen am häufigsten von Haien gebissen werden. Bild: Adobe Stock

Hier ist die Gefahr einer Haiattacke am grössten

Haisichtungen in der Nähe von beliebten Badestränden sorgen immer wieder für Schlagzeilen. An einigen Orten ist die Gefahr, von an einem Hai angegriffen zu werden, deutlich erhöht.

In der jüngsten Vergangenheit haben sich die Meldungen zu Haien in Ufernähe wieder gehäuft. Vor rund zehn Tagen wurde beispielsweise der Strand von Le Barcarès in Südfrankreich wegen eines Hai-Alarms evakuiert. Einige Wochen zuvor waren Haie an der spanischen Costa Blanca und im US-Bundesstaat Florida in der Nähe beliebter Badestrände aufgetaucht.

Trotzdem besteht kein Grund zur Panik. Denn die Wahrscheinlichkeit, von einem Hai gebissen zu werden, ist verschwindend klein. Sie beträgt laut dem National Aquarium in Baltimore eins zu 3,7 Millionen. Die Gefahr, von einem Blitz (eins zu 960'000) oder einem Asteroiden (eins zu 1,6 Millionen) getroffen zu werden, ist deutlich höher.

Eine Übersicht zu den weltweiten Haiangriffen liefert die Datenbank International Shark Attack File (Isaf). Bei einer Weltbevölkerung von acht Milliarden Menschen gab es laut dem «Standard» im vergangenen Jahr lediglich 57 «unprovozierte Haiangriffe», von denen fünf tödlich endeten.

An einigen Orten der Welt ist die Zahl der Hai-Angriffe jedoch wesentlich höher als an anderen. Das sind die Hotspots mit den laut Isaf weltweit meisten Hai-Angriffen zwischen 2012 und 2021:

Florida, 259 Bisse

Volusia, die Heimat des weltberühmten Daytona Beach, hat die zweifelhafte Ehre, als «Haifischbiss-Hauptstadt der Welt» bekannt zu sein. Die grösste Gefahr, von einem Hai angegriffen zu werden, besteht laut Isaf-Statistiken beim Surfen im Volusia County an einem Septembernachmittag zwischen 14 und 15 Uhr.

Daytona Beach im US-Bundesstaat Florida gehört zur Gegend mit den meisten Haiangriffen weltweit. Bild: Adobe Stock

Australien, 143 Bisse

Im Jahr 2022 gab es neun unprovozierte Vorfälle in Australien: vier in New South Wales, vier in Westaustralien und einen einzigen Vorfall in Victoria. Weltweit befinden sich die Opfer von Bisswunden zum Zeitpunkt des Angriffs am häufigsten auf einem Surfbrett, auf Wasserskiern oder einem anderen Schwimmgerät im Wasser.

Hawaii, 76 Bisse

In den Gewässern von Maui, der zweitgrössten Insel Hawaiis, ist die Gefahr, einem Hai zu begegnen, verhältnismässig hoch. Ein wichtiger Faktor dabei ist die einzigartige Unterwasserlandschaft: Die sanft abfallenden Schelfgebiete von Maui sind für Tigerhaie besonders verlockend.

South Carolina, 45 Bisse

Keiner der 45 Angriffe in South Carolina im Zeitraum zwischen 2012 und 2021 war tödlich. Die meisten Vorfälle ereigneten sich in Charleston, Horry und Beaufort. «Wenn man sich ins Meer begibt, muss man davon ausgehen, dass man einem Hai begegnen könnte, unabhängig davon, wann oder wo das ist», sagt Neil Hammerschlag, Direktor des Shark Research and Conservation Program an der University of Miami Rosenstiel School, gegenüber CNN.

North Carolina, 31 Bisse

Brunswick County an der südöstlichen Ecke North Carolinas ist voller Strände und daher wenig überraschend die Region mit der höchsten Zahl an registrierten Angriffen im US-Bundesstaat: 17 Angriffe wurden dort seit 1935 gezählt. Der Grund: Die Küstengewässer North Carolinas liegen auf einer Migrationsroute für Meerestiere. Das bedeutet, dass die meisten Hai-Arten, die an der Ostküste der USA leben, hier irgendwann im Jahr vorbeikommen.

(TN)